Matthäus 17,1-18,14

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 4- Tag 3

Fragen

Leicht: Woher bekommt Petrus die Steuer für den Tempel?Antwort

Mittel: In welcher Hinsicht muss ein Mensch bei seiner Bekehrung einem Kind gleichen? Antwort

Schwer: Dem echten Glauben ist nichts unmöglich, selbst wenn er nur ganz klein wäre. Gibt es zu dieser Aussage Einschränkungen? Antwort


Text: Matthäus 17,1-18,14

Kapitel 17
1 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes mit und führte sie auf einen hohen Berg1), wo sie allein waren. 2 Dort, vor ihren Augen, veränderte sich sein Aussehen. Sein Gesicht begann zu leuchten wie die Sonne, und seine Kleidung wurde blendend weiß wie das Licht. 3 Auf einmal erschienen Mose und Elija vor ihnen und fingen an, mit Jesus zu reden. 4 „Herr, wie gut, dass wir hier sind!“, rief Petrus da, „wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen: eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“ 5 Während er noch redete, fiel der Schatten einer lichten Wolke auf sie, und aus der Wolke sagte eine Stimme: „Das ist mein über alles geliebter Sohn. An ihm habe ich Freude. Hört auf ihn!“ 6 Diese Stimme versetzte die Jünger in solchen Schrecken, dass sie sich zu Boden warfen, das Gesicht auf der Erde. 7 Da trat Jesus zu ihnen, rührte sie an und sagte: „Steht auf! Ihr müsst keine Angst haben.“ 8 Als sie sich umschauten, sahen sie niemand mehr. Nur Jesus war noch bei ihnen. 9 Während sie den Berg hinabstiegen, sagte Jesus den drei Jüngern mit Nachdruck: „Sprecht mit niemand über das, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist!“ 10 Da fragten ihn die Jünger: „Warum behaupten die Gesetzeslehrer, dass Elija zuerst kommen muss?“ 11 „Freilich kommt Elija zuerst“, erwiderte Jesus, „und er wird alles wieder in den rechten Stand bringen. 12 Aber ich sage euch, Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Genauso wird auch der Menschensohn durch sie zu leiden haben.“ 13 Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach. 14 Als sie zu der Menschenmenge zurückkehrten, kam ein Mann zu Jesus. Er warf sich vor ihm auf die Knie 15 und sagte: „Herr, erbarme dich über meinen Sohn. Er hat schwere Anfälle und leidet furchtbar. Oft fällt er sogar ins Feuer oder ins Wasser. 16 Ich habe deine Jünger gebeten, ihn zu heilen, aber sie konnten es nicht.“ 17 „Was seid ihr nur für ein ungläubiges und verkehrtes Geschlecht!“, sagte Jesus zu ihnen. „Wie lange muss ich denn noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her!“ 18 Jesus bedrohte den bösen Geist. Sofort ließ der von dem Kranken ab und der Junge war geheilt. 19 Als sie später wieder unter sich waren, fragten die Jünger Jesus: „Warum haben wir den Dämon nicht austreiben können?“ 20 „Wegen eures Kleinglaubens“, antwortete er. „Ich versichere euch: Wenn euer Vertrauen nur so groß wäre wie ein Senfkorn, könntet ihr zu diesem Berg sagen: 'Rück weg von hier nach dort!' Und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein.“ 212) 22 Als sie durch Galiläa zogen, sagte Jesus zu ihnen: „Der Menschensohn wird bald in der Gewalt von Menschen sein, 23 und die werden ihn töten. Aber am dritten Tag wird er auferstehen.“ Da wurden die Jünger sehr traurig. 24 Als sie nach Kafarnaum kamen, traten die Beauftragten für die Tempelsteuer3) zu Petrus und fragten: „Zahlt euer Rabbi eigentlich keine Tempelsteuer?“ 25 „Doch!“, sagte Petrus. Als er dann aber ins Haus kam, sprach Jesus ihn gleich an: „Was meinst du Simon, von wem erheben die Könige der Erde Zölle oder Steuern? Von ihren eigenen Söhnen oder von den anderen Leuten?“ 26 „Von den anderen Leuten“, sagte Petrus. Da sagte Jesus zu ihm: „Also sind die Söhne davon befreit. 27 Damit wir sie aber nicht vor den Kopf stoßen, geh an den See und wirf die Angel aus. Öffne dem ersten Fisch, den du fängst, das Maul. Dort wirst du einen Stater4) finden. Nimm ihn und bezahle damit die Tempelsteuer für mich und für dich.“

Kapitel 18
1 Etwa zu dieser Zeit kamen die Jünger zu Jesus und fragten: „Wer ist eigentlich der Größte im Reich des Himmels?“ 2 Da rief Jesus ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte 3 und sagte: „Ich versichere euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Reich kommen, in dem der Himmel regiert. 4 Darum ist einer, der es auf sich nimmt, vor den Menschen so gering dazustehen wie dieses Kind, der Größte in diesem Reich. 5 Und wer einen einzigen solchen Menschen aufgrund meines Namens aufnimmt, der nimmt mich auf. 6 Wer aber einen von diesen Geringgeachteten, die an mich glauben, zu Fall bringt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein5) um den Hals ins tiefe Meer geworfen würde. 7 Weh der Welt wegen all der Dinge, durch die Menschen zu Fall kommen! Es ist zwar unausweichlich, dass solche Dinge geschehen, doch weh dem Menschen, der daran schuld ist! 8 Wenn also deine Hand oder dein Fuß dich zum Bösen verführt, dann hack ihn ab und wirf ihn weg! Es ist besser, du gehst verstümmelt oder als Krüppel ins Leben ein, als mit beiden Händen und beiden Füßen in die Hölle zu kommen, in das ewige Feuer. 9 Und wenn es dein Auge ist, das dich verführt, so reiß es heraus und wirf es weg! Es ist besser für dich, du gehst einäugig in das Leben ein, als dass du beide Augen behältst und in das Feuer der Hölle geworfen wirst. 10 Hütet euch davor, einen dieser Geringgeachteten überheblich zu behandeln! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel haben jederzeit Zugang zu meinem himmlischen Vater. 116) 12 Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eins davon verirrt sich, lässt er dann nicht die neunundneunzig in den Bergen zurück und zieht los, um das verirrte Schaf zu suchen? 13 Und wenn er es dann findet – ich versichere euch: Er wird sich über das eine Schaf mehr freuen als über die neunundneunzig, die sich nicht verlaufen haben. 14 Genauso ist es bei eurem Vater im Himmel: Er will nicht, dass auch nur einer von diesen Geringgeachteten ins Verderben geht.“

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Matthäus 18,7: Es ist eine ganz böse Sache, wenn mein Verhalten für andere Gläubige (besonders für junge Gläubige) zur Versuchung wird und sie zur Sünde verleitet.

Anwendung

Ich will mich heute hinsetzen und fünf Minuten darüber nachdenken, ob es in meinem Verhalten etwas gibt, das andere Christen zur Sünde verleiten könnte. Bin ich ein schlechtes Vorbild oder lebe ich irgendwo in bewusster Sünde?



1)
hoher Berg. Traditionell wird darunter der Berg Tabor in Galiläa verstanden, doch zur Zeit Jesu befand sich auf dessen runder Kuppe eine befestigte Burg – kein Ort, wo man allein sein konnte. Die vorherige Erwähnung von Cäsarea Philippi verweist eher auf den Berg Hermon nordöstlich dieses Ortes, und wir sollten uns das Geschehen an einem der Hänge jenes majestätischen Berges vorstellen.
2)
Spätere Handschriften haben hier eingefügt: „Diese Art von Dämonen aber kann nur durch Beten und Fasten ausgetrieben werden.“
3)
Tempelsteuer. Wörtlich: Doppeldrachme, das ist der Betrag, den jeder männliche Jude jedes Jahr im Februar/März für den Tempel zu zahlen hatte. Er entsprach dem Wert von zwei Tagelöhnen eines Arbeiters.
4)
Stater. Silbermünze im Wert von vier Drachmen.
5)
Mühlstein. Wörtlich: Eselsmühlstein, gemeint ist der obere Mühlstein, der bei einer großen Mühle nicht von Menschen, sondern von einem Esel bewegt wurde.
6)
Einige spätere Handschriften haben hier wie Lukas 19,10 eingefügt: „Denn der Menschensohn ist gekommen, das Verlorene zu retten.“