Matthäus 18,15-19,15

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 4- Tag 4

Fragen

Leicht: Was soll ich tun, wenn ich mitbekomme, dass ein anderer Christ bei Aldi geklaut hat? Ist es dann richtig, zuerst mit meiner besten Freundin für ihn zu beten?Antwort

Mittel: Und? Kann ich mich nun ohne Probleme von meiner Frau scheiden lassen oder nicht?Antwort

Schwer: Wessen „Herzenshärtigkeit“ ist hier gemeint? Wie ist der Vers zu verstehen? Antwort


Text: Matthäus 18,15-19,15

Kapitel 18
15 „Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und stell ihn unter vier Augen zur Rede. Wenn er mit sich reden lässt, hast du deinen Bruder zurückgewonnen. 16 Wenn er nicht auf dich hört, dann nimm einen oder zwei andere mit und geh noch einmal zu ihm, damit alles von zwei oder drei Zeugen bestätigt wird. 17 Wenn er auch dann nicht hören will, bring die Angelegenheit vor die Gemeinde. Wenn er nicht einmal auf die Gemeinde hört, dann behandelt ihn wie einen Gottlosen oder Betrüger. 18 Ich versichere euch: Alles, was ihr hier auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein und was ihr auf der Erde lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein.1) 19 Und auch das versichere ich euch: Wenn zwei von euch hier auf der Erde eins werden über irgendeine Sache, die sie erbitten wollen, dann wird sie ihnen von meinem Vater im Himmel gegeben werden. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich in ihrer Mitte.“ 21 Dann kam Petrus zu Jesus und fragte: „Herr, wie oft darf mein Bruder gegen mich sündigen, und ich muss ihm vergeben? Siebenmal?“ 22 „Nein“, antwortete Jesus, „nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzig Mal.2) 23 Deshalb ist es mit der Himmelsherrschaft wie mit einem König, der von seinen Dienern Rechenschaft verlangte. 24 Gleich am Anfang brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente3) schuldete. 25 Und weil er nicht zahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit seiner Frau, den Kindern und seinem ganzen Besitz zu verkaufen, um die Schuld zu begleichen. 26 Der Mann warf sich vor ihm nieder und bat ihn auf Knien: 'Herr, hab Geduld mit mir! Ich will ja alles bezahlen.' 27 Da bekam der Herr Mitleid. Er gab ihn frei und erließ ihm auch noch die ganze Schuld. 28 Doch kaum war der Diener zur Tür hinaus, traf er einen anderen Diener, der ihm hundert Denare schuldete. Er packte ihn an der Kehle, würgte ihn und sagte: 'Bezahle jetzt endlich deine Schulden!' 29 Da warf sich der Mann vor ihm nieder und bat ihn: 'Hab Geduld mit mir! Ich will ja alles bezahlen.' 30 Er aber wollte nicht, sondern ließ ihn auf der Stelle ins Gefängnis werfen, bis er ihm die Schulden bezahlt hätte. 31 Als die anderen Diener das sahen, waren sie entsetzt. Sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles. 32 Da ließ sein Herr ihn rufen und sagte zu ihm: 'Was bist du für ein böser Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angefleht hast. 33 Hättest du nicht auch mit diesem anderen Diener Erbarmen haben müssen, so wie ich es mit dir gehabt habe?' 34 Der König war so zornig, dass er ihn den Folterknechten übergab, bis er alle seine Schulden zurückgezahlt haben würde. 35 So wird auch mein Vater im Himmel jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von Herzen vergibt.“

Kapitel 19
1 Als Jesus diese Rede beendet hatte, zog er weiter. Er verließ Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa und das Ostjordanland. 2 Die Menschen kamen in Scharen zu ihm, und er heilte sie. 3 Dann kamen einige Pharisäer und wollten ihm eine Falle stellen. Sie fragten: „Darf ein Mann aus jedem beliebigen Grund seine Frau aus der Ehe entlassen?“ 4 „Habt ihr nie gelesen“, erwiderte Jesus, „dass Gott die Menschen von Anfang an als Mann und Frau geschaffen hat?4) 5 Und dass er dann sagte: 'Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden völlig eins sein.'5)? 6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Und was Gott so zusammengebracht hat, sollen Menschen nicht scheiden!“ 7 „Warum hat Mose dann aber gesagt“, entgegneten sie, „dass man der Frau einen Scheidebrief ausstellen soll, bevor man sie wegschickt?“6) 8 Jesus erwiderte: „Nur, weil ihr so harte Herzen habt, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen wegzuschicken. Von Anfang an ist das aber nicht so gewesen. 9 Doch ich sage euch: Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet – es sei denn, sie ist ihm sexuell untreu geworden –, begeht Ehebruch. Auch wer eine Geschiedene heiratet, begeht Ehebruch.7)“ 10 Da sagten die Jünger: „Dann wäre es ja besser, gar nicht zu heiraten!“ 11 Jesus erwiderte: „Das ist etwas, was nicht alle fassen können, sondern nur die, denen es von Gott gegeben ist. 12 Manche sind nämlich von Geburt an unfähig zur Ehe, andere sind es durch einen späteren Eingriff geworden, und wieder andere verzichten von sich aus auf die Ehe, weil sie ganz für das Reich da sein wollen, in dem der Himmel regiert. Wer es fassen kann, der fasse es!“ 13 Danach wurden Kinder zu Jesus gebracht, damit er ihnen die Hände auflege und für sie bete. Doch die Jünger wiesen sie unfreundlich ab. 14 Aber Jesus sagte: „Lasst doch die Kinder zu mir kommen, und hindert sie nicht daran! Das Himmelreich ist ja gerade für solche wie sie bestimmt.“ 15 Und er legte den Kindern die Hände auf. Dann zog er weiter.

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Matthäus 18,15: Sünde soll in der Gemeinde nicht einfach toleriert werden, es ist unsere Aufgabe Glaubensgeschwister zurecht zu weisen.

Anwendung

ICH WILL HEUTE drüber nachdenken, ob ich Konfrontation im Allgemeinen meide um die Harmonie zu wahren. Wenn ja, will ich über mein Verhalten Buße tun.



1)
Die Bedeutung der Ausdrücke binden und lösen ist umstritten. Manche deuten sie auf die Lehrautorität – verbieten und erlauben, andere auf die Gemeinde – ausschließen und aufnehmen, und wieder andere auf vergeben und die Vergebung verweigern (evtl. durch Verkündigung oder Nichtverkündigung des Evangeliums).
2)
siebenundsiebzig Mal. Andere übersetzen mit Einfügung eines zweiten „mal“: siebzig mal siebenmal. Siehe aber das biblische Gegenstück der Zahl in 1. Mose 4,24!
3)
Talente. Größte damalige Geldeinheit. 1 Talent = 6000 Denare = Arbeitslohn für 20 Jahre Arbeit. 10.000 Talente wäre also eine Schuld von 200.000 Jahren Arbeit.
4)
1. Mose 1,27; 5,2
5)
1. Mose 2,24
6)
5. Mose 24,1
7)
Der letzte Satz fehlt in namhaften Handschriften.