Jüngerschaftskurs 088 | Frieden stiften, Streit schlichten
Jüngerschaftskurs 088 | Frieden stiften, Streit schlichten (Youtube)
Die Welt ist nicht friedlich. Paulus formuliert als pauschales Urteil über den Menschen: „Den Weg des Friedens haben sie nicht erkannt!“ (Römer 3,17).
Lies einmal Römer 3,9-18 und überlege, ob du diesem Urteil über die Menschheit zustimmen würdest!
Was im Blick auf andere Menschen gilt, gilt auch im Blick auf Gott. Gott ist dem Menschen Feind (Römer 5,10; Jakobus 4,4). „Kein Friede den Gottlosen“, lässt er Jesaja (Jesaja 57,21) verkünden. Es herrscht Krieg!
Aber dabei soll es nicht bleiben! Jesus kam als Friedefürst (Jesaja 9,6) auf die Erde, um als der „Herr des Friedens“ (2Thessalonicher 3,16) im umfassenden Sinn Frieden zu stiften (Johannes 14,27). Zwei Dinge werden mit Jesus neu: Er bringt einerseits das Evangelium des Friedens (Epheser 6,15), sodass wir mit Gott Frieden finden können (Römer 5,1), und andererseits die Kraft des Heiligen Geistes damit wir miteinander in Frieden leben können (Galater 5,22).
Gott verheißt dem ein glückliches Leben, der wie Jesus Frieden stiftet (Matthäus 5,9). Deshalb sind Christen Gottes Gesandte (2Korinther 5,18.20), die Gottes Versöhnung anbieten (Versöhnung kommt sprachlich von „Sühne“, nicht von „Sohn“! Es geht um Aussöhnung mit Gott.) und dem Streit in ihrer Umgebung ein Ende bereiten (Sprüche 6,16-19).
Fällt dir spontan ein Streit ein, den du schlichten könntest? Wo könnte Gott dich als Streitschlichter gebrauchen?
Es ist Gottes Auftrag an seine Kinder, dass sie mit allen Menschen in Frieden leben; wir sollen dem Frieden sogar nachjagen wie ein Jäger seine Beute verfolgt (Psalm 34,15; Römer 12,18; Hebräer 12,14). Friede in der Gemeinde ist ein Kennzeichen für eine reife Gemeinde, die ihre Prioritäten richtig setzt (Römer 14,17).
Gibt es in deinem Leben Menschen, womöglich andere Christen, die zu Recht böse auf dich sind?
Hast du dich schon darum gekümmert, den Streit beizulegen? Wenn nein, warum nicht?
Lies einmal Matthäus 5,23.24 und überlege wie wichtig es Gott ist, dass Christen Dinge, die zwischen ihnen stehen, schnell bereinigen. Was wäre heute das Gegenstück zum Opfer auf dem Altar?
Gott hat uns das „Evangelium des Friedens“ anvertraut. Evangelisation ist auch eine Art, Streit zu schlichten. Wer evangelisiert ist Gottes Botschafter.
Lies einmal 2Korinther 5,20. Kannst du das glauben, dass du Gottes Botschafter an eine verlorene Welt bist und dadurch mit allen deinen mehr oder weniger offensichtlichen Schwächen ein ganz wertvoller und wichtiger Mensch?
Matthäus 5,23.24 macht deutlich, dass Gott nur dann unsere Opfer (z.B. Spenden, Gebete, Lieder, Zeit usw.) haben will, wenn wir in bereinigten Verhältnissen leben. Das ist vielleicht nicht immer möglich (vgl. Römer 12,18), aber soweit es in unserer Hand liegt sind wir für ein friedliches Miteinander verantwortlich.
Wenn die Bibel von Frieden spricht, bezeichnet sie im Allgemeinen mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Zum Frieden gehören zum Beispiel intakte Beziehungen, wirtschaftlicher Wohlstand und eine funktionierende Rechtsprechung.
Der Begriff „Fleisch“ steht - gerade in den Briefen des Apostels Paulus - für die materielle Seite des Menschen und damit für seine Vergänglichkeit und seine Auflehnung gegen Gott. Eine fleischliche Gesinnung ist ein Denken, das sich um Sünde dreht. Im Fleisch wohnt nichts Gutes, d.h. in uns findet sich kein guter Kern!
Welchen Streit musst du noch klären? Versuche heute, einen Streit zu klären. Es geht vielleicht nicht, aber sei sicher, dass du einen Versuch unternommen hast.
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