Thema 34: Sündige Gedanken

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Jüngerschaftskurs 034 Sündige Gedanken (Youtube)

Das Herz ist in der Bibel Sitz des Denkens und des Willens (Sprüche 15,28) und damit das Zentrum der Person. Ein Mensch ist das, was er denkt, nicht das, was er tut (Sprüche 27,19). Wir tun nur das, was wir uns erlauben dürfen, aber wir denken das, was wir wirklich sind.

FRAGEN

Was sagen die folgenden Bibelstellen über das Verhältnis Gottes zu unseren Gedanken: 1Chronik 28,9; 1Chronik 29,17; Psalm 139,23; Matthäus 12,25.

Durch den Sündenfall ist auch das Denken des Menschen in Sünde gefallen (1Mose 6,5; Jesaja 65,2; 2Korinther 4,4). Unglaube und Unvernunft liegen deshalb eng beieinander (vgl. Römer 1,18-25). Gedanken können Versuchung (Jakobus 1,14.15) und Sünde sein (Matthäus 5,27.28; Prediger 10,20). Deshalb ist es wichtig, sündige oder unwahre Gedanken nicht weiterzudenken (2Korinther 10,3-5) und unser Gedankenleben vor bösem Gedankengut zu schützen (Sprüche 4,23). Welches Problem kommt damit auf Christen zu, die gern Computerspiele oder Fantasy-Rollenspiele spielen?

Wo stehst du in der Gefahr, falsche Gedanken und falsche moralische Entscheidungen zu tolerieren, weil es „Spaß macht“ und „nur ein Spiel“ ist?


ANTWORTEN

Gott kennt und prüft meine Gedanken (1Chronik 28,9; 1Chronik 29,17; Psalm 139,23; Matthäus 12,25). Ich kann mein Innerstes nicht vor ihm verbergen.

Bestimmte Spiele zwingen den Spieler dazu, einen Charakter zu spielen, der eigene moralische Entscheidungen zu treffen hat (z. B. soll ein Söldner gespielt werden, der angeworben wird, um in einem Krieg zu kämpfen). Obwohl die Welt des Spiels virtuell ist, ist die moralische Entscheidung real! Wir sind nicht dagegen, dass Christen Computerspiele spielen, aber wenn ich im Spiel entscheide, einen Menschen zu töten, eine Frau zu vergewaltigen oder „nur“ einen Passanten zu bestehlen, dann ist das ein bewusstes „Ja“ zu einer Sünde. Zugegeben, die Sünde selbst findet nur in meinem Kopf (bzw. auf dem Bildschirm) statt, aber das ändert nichts an der Realität meiner Entscheidung. Und es kommt noch ein bisschen schlimmer: Das Ja zur Sünde ist ein Ja zur Freude an der Sünde (vgl. Sprüche 10,23). Ich gewinne ein Hochgefühl aus dem Töten, Vergewaltigen oder Stehlen. Aber Menschen, die „sich freuen am bösen Tun, frohlocken bei schlimmer Verkehrtheit“ (Sprüche 2,14), sind Menschen, die in die Irre gehen. Es kann für unsere Seele nicht gut sein, mit Grausamkeit und Sünde zu „spielen“. Am Ende bleiben womöglich unser moralischer Kompass und unsere Gottesbeziehung auf der Strecke.

Wir wollen dich mit dieser Lektion dafür sensibilisieren, dass du bei Spielen moralische Entscheidungen triffst, die sich in irgendeiner Art und Weise auf dich auswirken. Wir sind nicht in der Lage eine genaue Grenze zu ziehen, wann eine moralische Entscheidung in einem Spiel Sünde ist. Der Bogen geht vom Bluffen beim Pokern, was an sich eine Lüge ist, bis zum Auftragsmord in Rollenspielen. Wir sind der Meinung, dass das Bluffen in Ordnung ist, weil alle Spielteilnehmer dieser Regel zugestimmt haben, würden aber dem Auftragsmord doch eher skeptisch gegenüberstehen. An dieser Stelle wollen wir noch daraufhin weisen, dass die Darstellung der Handlung ein weiteres Kriterium ist. Es macht irgendwie einen Unterschied, ob ich bei einem alten Computerspiel mit mäßigem Detailreichtum ein Schiff versenke oder ob ich jemanden gezielt den Kopf abhacke und danach die einzelnen Blutspritzer sehe (siehe auch das Thema „Grausamkeit“).

Kurz: Denke über deine Spiele nach und triff eine verantwortungsvolle Entscheidung für deinen Umgang mit Spielen.


DER NEUE BEGRIFF: Geistesgaben

Die Bibel spricht davon, dass jeder Christ über besondere Gaben verfügt, die ihm vom Heiligen Geist gegeben worden sind, um damit zum Segen zu werden. Jeder ist begabt, keiner ist unnütz. Die Gaben können auffälliger sein (Evangelist, Prediger, Leiter, Musik) oder sich eher im Hintergrund abspielen (Gabe der Freigebigkeit, Seelsorge, Organisation, Hilfeleistung). Entwickle deine Gaben, damit du ein brauchbares Werkzeug in Gottes Hand wirst.


DIE PRAKTISCHE AUFGABE

Wiederhole heute dein Zeugnis. Nimm dir dafür den Zettel mit den wichtigsten Begriffen aus deinem Zeugnistext. Gib dein Zeugnis laut einem unsichtbaren Gegenüber und erkläre ihm, wie du zum Glauben gekommen bist.


GEBETSVORSCHLAG

Bete dafür, dass du bereit wirst, den Kampf um dein Gedankenleben aufzunehmen. Es ist eine der härtesten Herausforderungen im geistlichen Leben.