Thema 106: Kirchengeschichte

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Jüngerschaftskurs 106 Kirchengeschichte (Youtube)

Die Kirchengeschichte nimmt ihren Ausgangspunkt in Jerusalem. An Pfingsten im Jahr 30 (ungefähr, ganz genau weiß man es nicht) kommen ca. 3000 Menschen zum Glauben an den Herrn Jesus. Das ist die erste Gemeinde.

Von Jerusalem breitet sich die Kirche durch Missionsreisen in alle Teile der bekannten Welt aus. Der bekannteste Missionar ist Paulus.

Die Kirche breitet sich schnell aus, wird aber oft verfolgt, weil die Christen nicht bereit sind, den Kaiser als Gott anzubeten.

Unter Kaiser Konstantin wendet sich das Blatt. Er garantiert erst Religionsfreiheit (313) und sorgt dann dafür, dass das Christentum Staatsreligion wird. In dieser Zeit entstehen die wichtigen Glaubensbekenntnisse. Augustinus (354 – 430) wird zu einem der bedeutendsten Philosophen und Theologen.

Mit Leo dem Großen (400 – 461) begegnen wir dem ersten richtigen Papst, der sich für das Oberhaupt aller Christen hält.

Durch den Machtanspruch der römischen Kirche kommt es zu einer Entfremdung mit der Kirche im Osten. Im Jahr 1054 folgt das Große Schisma. Seit dieser Zeit gibt es einen römisch-katholischen und einen orthodoxen Zweig in der Christenheit.

Kreuzzüge, politisches Machtstreben, Bibelleseverbote und die Verfolgung von Andersdenkenden (darunter viele gläubige Christen!) werfen zurecht ein schlechtes Licht auf die Kirche des Mittelalters.

Mit Martin Luther (1483 – 1546) und Johannes Calvin (1509 – 1564) treffen wir auf die Hauptfiguren hinter der Reformation, die zur Bildung der evangelischen Kirche führte. Luther übersetzt die ganze Bibel ins Deutsche.

Mit dem Konzil von Trient (1545 – 1563) distanziert sich die katholische Kirche von den Protestanten und findet zu einer eigenen Identität. In der sich anschließenden Gegenreformation spielen die Jesuiten unter Ignatius von Loyola eine wichtige Rolle.

In der Folgezeit entstehen in England die anglikanische Kirche und durch stets neue Erweckungsbewegungen überall auf der Welt evangelische Freikirchen (z.B. Baptisten, Methodisten, Brüdergemeinden usw.).

Das 19. Jahrhundert ist vom Beginn einer weltweiten Missionstätigkeit ebenso geprägt wie von der Entstehung wichtiger Sekten (u.a. Mormonen und Zeugen Jehovas). Im ersten Vatikanischen Konzil (1869/70) wird die Unfehlbarkeit des Papstes verkündigt. In der Theologie etabliert sich die „liberale Theologie“, die bis heute das Denken an den Universitäten prägt. In diesem Denken ist Jesus nicht Gott, er ist nicht stellvertretend für die Sünden der Menschen gestorben und er ist nicht auferstanden.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entsteht die Pfingstbewegung, aus der in den 60er Jahren die charismatische Bewegung hervorgeht. Im Dritten Reich versucht Hitler die evangelische Kirche gleichzuschalten, was zur Bildung der „Bekennenden Kirche“ führt, die sich mit der „Barmer Erklärung“ vom Totalitätsanspruch des NS-Regime distanziert. Bekanntester Kopf der bekennenden Kirche ist Dietrich Bonhoeffer. Von 1958 – 1963 tagt das Zweite Vatikanische Konzil, welches das Bild der römisch-katholischen Kirche nachhaltig prägt. Die Mehrheit der Christen wohnt jetzt in Asien, Afrika und Südamerika.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist Deutschland Missionsgebiet.


DER NEUE BEGRIFF: Reformation

Unter dem Begriff „Reformation“ fasst man eine kirchliche Erneuerungsbewegung im 16. Jhdt. zusammen, die mit den Namen Luther, Zwingli und Calvin verbunden ist. Die Grundlagen ihrer Theologie lassen sich in vier Hauptpunkten auflisten:

Sola gratia: allein durch die Gnade Gottes wird der glaubende Mensch errettet, nicht durch seine Werke

Sola fide: allein durch den Glauben wird der Mensch gerechtfertigt, nicht durch gute Werke

Sola scriptura: allein die Bibel ist die Grundlage des christlichen Glaubens, nicht die kirchliche Tradition

Solus Christus: allein die Person, das Wirken und die Lehre Jesu Christi können Grundlage für den Glauben und die Errettung des Menschen sein


DIE PRAKTISCHE AUFGABE

Erweitere die Zeittafel um für dich relevante Daten der Kirchengeschichte.


GEBETSVORSCHLAG

Bete dafür, dass du eine tiefe Liebe zu allen Christen weltweit entwickelst.