Matthäus 22,15-23,12

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 5- Tag 3

Fragen

Leicht: Was ist das größte Gebot? (Wie lautet das zweitwichtigste Gebot, das sich logisch aus dem wichtigsten ergibt?) Antwort

Mittel: Sadduzäer glaubten nicht an die Auferstehung. Versuche das Argument, das Jesus für Auferstehung aus dem AT ableitet, mit eigenen Worten zu formulieren! Antwort

Schwer: Jesus stellt Matthäus 22,43-45 den Pharisäern eine Frage, die sie nicht beantworten können. Formuliere die Frage mit eigenen Worten. Was macht die Beantwortung so schwer? Antwort


Text: Matthäus 22,15-23,12

Kapitel 22
15 Da kamen die Pharisäer zusammen und berieten, wie sie Jesus mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken könnten, 16 und schickten dann ihre Jünger zusammen mit einigen Anhängern des Herodes1) zu ihm. „Rabbi“, sagten diese, „wir wissen, dass du aufrichtig bist und uns wirklich zeigst, wie man nach Gottes Willen leben soll. Du fragst nicht nach der Meinung der Leute und bevorzugst niemand. 17 Nun sage uns, was du darüber denkst: Ist es richtig, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?“ 18 Jesus durchschaute ihre Bosheit sofort und sagte: „Ihr Heuchler, warum wollt ihr mir eine Falle stellen? 19 Zeigt mir die Münze, mit der ihr die Steuern bezahlt!“ Sie reichten ihm einen Denar2). 20 Da fragte er: „Wessen Bild und Name ist darauf?“ 21 „Des Kaisers“, erwiderten sie. „Nun“, sagte Jesus, „dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört.“ 22 Über diese Antwort waren sie so verblüfft, dass sie sprachlos weggingen. 23 An diesem Tag kamen auch noch einige der Sadduzäer3) zu Jesus, die behaupteten, es gäbe keine Auferstehung nach dem Tod. Sie fragten: 24 „Rabbi, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann stirbt und keine Kinder hat, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen.4) 25 Nun waren da sieben Brüder. Der Älteste von ihnen heiratete, starb jedoch kinderlos und hinterließ die Frau seinem Bruder. 26 Ebenso ging es auch dem Zweiten, dem Dritten, bis zum Siebten. 27 Zuletzt starb auch die Frau. 28 Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Denn alle waren ja mit ihr verheiratet.“ 29 Jesus erwiderte: „Ihr irrt euch, weil ihr weder die Schrift noch die Kraft Gottes kennt. 30 Denn wenn die Toten auferstehen, heiraten sie nicht mehr, sondern werden wie die Engel im Himmel sein. 31 Was aber die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was Gott euch sagt: 32 'Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs'5)? Das heißt doch: Er ist nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden!“ 33 Die ganze Menschenmenge, die ihm zugehört hatte, war von seinen Worten tief beeindruckt. 34 Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie zusammen. 35 Nun versuchte einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, Jesus eine Falle zu stellen. 36 „Was ist das wichtigste Gebot von allen?“, fragte er ihn. 37 Jesus antwortete: „'Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Verstand!'6) 38 Das ist das erste und wichtigste Gebot. 39 Das zweite ist ebenso wichtig: 'Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!'7) 40 Mit diesen beiden Geboten ist alles gesagt, was das Gesetz und die Propheten wollen.“ 41 Nun fragte Jesus die versammelten Pharisäer: 42 „Was denkt ihr über den Messias? Wessen Sohn ist er?“ – „Der Sohn Davids“, erwiderten sie. 43 Da sagte Jesus: „Warum hat ihn David dann aber – durch den Heiligen Geist geleitet – Herr genannt? Er sagte nämlich: 44 'Der Herr sprach zu meinem Herrn: „Setz dich an meine rechte Seite, bis ich deine Feinde zu einer Fußbank für dich gemacht habe.“'8) 45 Wenn David ihn also Herr nennt, wie kann er dann gleichzeitig sein Sohn sein?“ 46 Keiner konnte ihm darauf eine Antwort geben. Und von da an wagte auch niemand mehr, ihm eine Frage zu stellen.

Kapitel 23
1 Dann wandte sich Jesus an die Menschenmenge und an seine Jünger: 2 „Die Gesetzeslehrer und die Pharisäer“, sagte er, „sitzen heute auf dem Lehrstuhl des Mose. 3 Richtet euch deshalb nach dem, was sie sagen, folgt aber nicht ihrem Tun. Denn sie selbst handeln nicht nach dem, was sie euch sagen. 4 Sie bürden den Menschen schwere, fast unerträgliche Lasten auf, denken aber nicht daran, die gleiche Last auch nur mit einem Finger anzurühren. 5 Und was sie tun, machen sie nur, um die Leute zu beeindrucken. So machen sie ihre Gebetsriemen9) besonders breit und die Quasten10) an ihren Gewändern besonders lang. 6 Bei Festessen und in Synagogen lieben sie es, die Ehrenplätze einzunehmen. 7 Sie genießen es, wenn sie auf der Straße ehrfurchtsvoll gegrüßt und Rabbi genannt werden. 8 Ihr jedoch sollt euch niemals Rabbi nennen lassen, denn nur einer ist euer Rabbi, und ihr alle seid Brüder. 9 Ihr sollt auch niemand von euren Brüdern auf der Erde mit 'Vater' anreden, denn nur einer ist euer Vater, nämlich der im Himmel. 10 Lasst euch auch nicht Lehrer nennen, denn nur einer ist euer Lehrer: der Messias. 11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein. 12 Denn wer sich selbst erhöht, wird von Gott erniedrigt werden, wer sich aber selbst gering achtet, wird von Gott erhöht werden.

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Matthäus 23,5 – Religion als Selbstdarstellung. Bin ich mir sicher, dass mein Christsein die richtige Grundlage, nämlich die Liebe zu Gott, hat oder spiele ich anderen eine fromme Show vor?

Anwendung

Ich will mir heute 10 Minuten Zeit nehmen, um über mein eigenes Leben nachzudenken. Habe ich das größte Gebot verinnerlicht? Lebe ich danach? Bin ich ein „heiligerer Christ“, wenn andere dabei sind? Liebe ich es, in der Gemeinde mit dem, was ich tue, im Rampenlicht zu stehen? Suche ich Anerkennung und Bewunderung?



1)
Anhänger des Herodes. Jüdische Minderheit, die römerfreundlich eingestellt war und die Herrschaft des Herodes Antipas unterstützte.
2)
Denar. Römische Silbermünze, die dem Tagelohn eines gut bezahlten Arbeiters entsprach. Gibt es eine Auferstehung?
3)
Sadduzäer. Politisch einflussreiche, römerfreundliche religiöse Gruppe, deren Mitglieder aus den vornehmen Familien stammten.
4)
5. Mose 25,5
5)
2. Mose 3,6
6)
5. Mose 6,5
7)
3. Mose 19,18
8)
Psalm 110,1
9)
Gebetsriemen. Kapseln, die ein kleines Stück Pergament mit vier Stellen aus dem Gesetz enthielten (2. Mose 13,1-10.11-16; 5. Mose 6,4-9; 11,13-21) und mit Lederriemen am linken Oberarm und an der Stirn befestigt wurden.
10)
Quasten. Oder: Troddeln. Nach 4. Mose 15,37-41 wurden sie an den vier Ecken des Obergewandes zur Erinnerung an Gottes Gebote getragen.