Matthäus 20,20-21-22

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 5- Tag 1

Fragen

Leicht: Wer hat den Tempel zu einer „Räuberhöhle“ gemacht? Antwort

Mittel: Auf welchem Esel ist der Herr Jesus geritten? Auf dem Muttertier oder auf dem Fohlen? [Tipp: Schau dir die zitierte Stelle im AT an!] Antwort

Schwer: Ist Jesu Umgang mit dem Feigenbaum nicht ziemlich grob? Was soll das Ganze? Antwort


Text: Matthäus 20,20-21-22

Kapitel 20
20 Da trat die Mutter der Zebedäussöhne in Begleitung ihrer Söhne an Jesus heran und warf sich vor ihm nieder. Sie wollte etwas von ihm erbitten. 21 „Was möchtest du?“, fragte er. Sie antwortete: „Erlaube doch, dass meine beiden Söhne in deinem Reich einmal rechts und links neben dir sitzen!“ 22 Aber Jesus erwiderte: „Ihr wisst nicht, was ihr da verlangt! Könnt ihr den Kelch austrinken, den ich trinken muss?“ – „Ja, das können wir“, erklärten sie. 23 Jesus erwiderte: „Aus meinem Leidenskelch werdet ihr zwar trinken, aber ich kann trotzdem nicht bestimmen, wer auf den Plätzen rechts und links von mir sitzen wird. Das hat mein Vater entschieden.“ 24 Die zehn anderen hatten das Gespräch mit angehört und ärgerten sich über die beiden Brüder. 25 Da rief Jesus sie zu sich und sagte: „Ihr wisst, wie die Herrscher sich als Herren aufspielen und die Großen ihre Macht missbrauchen. 26 Bei euch aber soll es nicht so sein. Wer bei euch groß sein will, soll euer Diener sein, 27 und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. 28 Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben.“ 29 Als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, 30 saßen da zwei Blinde am Weg. Sie hörten, dass Jesus vorbeikam, und riefen laut: „Herr, Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!“ 31 Die Leute fuhren sie an, still zu sein. Doch sie schrien nur umso lauter: „Herr, Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!“ 32 Jesus blieb stehen und ließ sie rufen. „Was möchtet ihr von mir?“, fragte er sie. 33 „Herr“, sagten die Blinden, „wir möchten sehen können!“ 34 Da hatte Jesus Mitleid mit ihnen und berührte ihre Augen. Im gleichen Augenblick konnten sie sehen, und von da an folgten sie Jesus.

Kapitel 21
1 Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, kurz vor Betfage1) am Ölberg, schickte Jesus zwei Jünger voraus. 2 „Geht in das Dorf“, sagte er, „das ihr dort vor euch seht! Gleich wenn ihr hineingeht, werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie her. 3 Sollte jemand etwas zu euch sagen, dann antwortet einfach: 'Der Herr braucht sie und wird sie nachher gleich wieder zurückbringen lassen.'“ 4 Das geschah, weil sich erfüllen sollte, was der Prophet gesagt hat: 5 „Sagt der Tochter Zion2): 'Dein König kommt zu dir. / Er ist sanftmütig und reitet auf einem Esel, / und zwar auf dem Fohlen, / dem Jungen des Lasttiers.'“3) 6 Die beiden machten sich auf den Weg und führten alles so aus, wie Jesus es ihnen aufgetragen hatte. 7 Sie brachten die Eselin und das Fohlen. Dann legten sie ihre Umhänge4) über die Tiere, und er setzte sich auf das Fohlen. 8 Sehr viele Menschen breiteten jetzt ihre Umhänge auf dem Weg aus, andere hieben Zweige von den Bäumen ab und legten sie auf den Weg. 9 Die Leute, die vorausliefen, und auch die, die Jesus folgten, riefen: „Hosianna5) dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Hosianna, Gott in der Höhe!“ 10 Als Jesus in Jerusalem einzog, ging es wie ein Beben durch die ganze Stadt, und man fragte: „Wer ist das?“ 11 Die Menge, die Jesus begleitete, antwortete: „Das ist der Prophet, es ist Jesus aus Nazaret in Galiläa.“ 12 Jesus ging in den Tempel und fing an, die Händler und die Leute, die bei ihnen kauften, hinauszujagen. Die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenverkäufer stieß er um 13 und rief: „Die Schrift sagt: 'Mein Haus soll ein Ort des Gebets sein, aber ihr habt eine Räuberhöhle daraus gemacht.'6)“ 14 Als er im Tempel war, kamen Blinde und Gelähmte zu ihm, und er machte sie gesund. 15 Als die Hohen Priester und Gesetzeslehrer die Wunder sahen, die er tat, und den Jubel der Kinder hörten, die im Tempel riefen: „Hosianna dem Sohn Davids!“, wurden sie wütend 16 und sagten zu Jesus: „Hörst du, was die da schreien?“ – „Gewiss“, erwiderte Jesus, „aber habt ihr denn nie gelesen: Aus dem Mund von Kindern und Säuglingen schaffst du dir Lob“?7) 17 Er ließ sie stehen und ging aus der Stadt nach Betanien8), um dort zu übernachten. 18 Als er am Morgen in die Stadt zurückkehrte, hatte er Hunger. 19 Da sah er einen einzelnen Feigenbaum am Weg stehen. Er ging auf ihn zu, fand aber nur Blätter daran.9) Da sagte Jesus zu dem Baum: „Nie wieder sollst du Früchte tragen!“ Und augenblicklich verdorrte der Feigenbaum. 20 Als die Jünger das sahen, fragten sie erstaunt: „Wie konnte der Feigenbaum so plötzlich verdorren?“ 21 Jesus antwortete: „Ich versichere euch: Wenn ihr Vertrauen zu Gott habt und nicht zweifelt, könnt ihr nicht nur das tun, was ich mit dem Feigenbaum getan habe; ihr könnt dann sogar zu diesem Berg hier sagen: 'Heb dich hoch und stürz dich ins Meer!', und es wird geschehen. 22 Alles, was ihr im vertrauensvollen Gebet verlangt, werdet ihr bekommen.“

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Matthäus 20,26-28: Jesus kam auf die Welt, um uns zu dienen. Die Gläubigen sind deshalb verpflichtet, einander zu dienen.

Anwendung

ICH WILL MIR HEUTE aus der Adressliste der Gemeinde eine Person heraussuchen, der ich in irgendeiner Form diese Woche helfen kann. Vielleicht sollte ich auch in der Gemeinde mal putzen, in der Küche helfen oder mich zum Kinderdienst eintragen. Ich will jedenfalls etwas tun, um ein dienendes Herz, wie es Jesus hat, zu bekommen.



1)
Betfage. „Haus der unreifen Feigen“, Dorf am östlichen Abhang des Ölbergs, 1,5 km von Jerusalem entfernt.
2)
Zion. Einer der Hügel von Jerusalem, oft als Bezeichnung für die ganze Stadt gebraucht.
3)
Sacharja 9,9; Jesaja 62,11.
4)
Umhänge oder: Mäntel . Großes quadratisches Stück festen Stoffs, das über dem Untergewand (eine Art Hemd, das bis zu den Knien reichte) getragen wurde. Man konnte auch Gegenstände darin tragen, und die Armen, z.B. Hirten, wickelten sich nachts darin ein.
5)
Hosianna. Hebräisch: Hilf doch! Aus Psalm 118,25 stammender Hilferuf an Gott, der als feststehende Formel und schließlich auch als Lobpreis verwendet wurde.
6)
Mischzitat aus Jesaja 56,7; Jeremia 7,11.
7)
Psalm 8,3
8)
Betanien. „Haus des Ananja“, 3 km östlich von Jerusalem, einer der drei Orte, in denen nach der Tempelrolle von Qumran Aussätzige wohnen sollten.
9)
nur Blätter daran Jesus suchte nach den kleinen, trockenen „Vorfeigen“ (paggim), die aus Blütenanlagen des Vorjahres entstehen und schon Anfang April unter den neuen Trieben des Baumes zu finden sind. Sie werden dann abgeworfen, wenn später an der gleichen Stelle die sogenannten „Frühfeigen“ (bikkurah) wachsen, die Anfang Juni reif sind. Im August sind dann die Feigen reif, die an den neuen Trieben gewachsen sind (tena).