Offenbarung 6,1-7,17

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 50- Tag 5

Fragen

Leicht: Was denkst du: Verstehen die Menschen, die zur Zeit der Siegelgerichte leben dass es sich dabei um Gerichte Gottes handelt oder halten sie es nur für den normalen Ablauf der Geschichte? Antwort

Mittel: Was fällt dir beim Vergleich der Namen der Stämme Israels in Offenbarung 7 mit der Auflistung der Namen im Alten Testament auf? Antwort

Schwer: Wie würdest du Offenbarung 7 inhaltlich an Kapitel 6 anschließen? Ist Kapitel 7 ein Einschub ohne Zusammenhang oder mehr? Antwort


Text: Offenbarung 6,1-7,17

Kapitel 6
1 Dann sah ich, wie das Lamm das erste von den sieben Siegeln der Schriftrolle aufbrach, und ich hörte eines der vier mächtigen Wesen mit Donnerstimme rufen: „Komm!“ 2 Da erblickte ich ein weißes Pferd. Der Reiter auf ihm trug einen Bogen und erhielt jetzt einen Siegeskranz. Triumphierend ritt er hinaus, um den Sieg zu erringen. 3 Als das Lamm das zweite Siegel aufbrach, hörte ich das zweite mächtige Wesen rufen: „Komm!“ 4 Wieder erschien ein Pferd. Es war feuerrot. Seinem Reiter wurde ein großes Schwert gegeben, und er bekam die Macht, den Frieden von der Erde wegzunehmen, so dass die Menschen sich gegenseitig abschlachten würden. 5 Dann brach das Lamm das dritte Siegel auf, und ich hörte das dritte der mächtigen Wesen rufen: „Komm!“ Jetzt sah ich ein schwarzes Pferd. Sein Reiter hatte eine Waage in der Hand. 6 Und eine Stimme, die aus der Mitte der vier Lebewesen zu kommen schien, rief: „Ein Kilo1) Weizen für einen Denar2)! Drei Kilo Gerste für einen Denar! Öl und Wein taste nicht an!“ 7 Als das Lamm das vierte Siegel aufbrach, hörte ich das vierte mächtige Wesen rufen: „Komm!“ 8 Dann sah ich ein leichenfahles Pferd. Sein Reiter hieß Tod und der Hades3) folgte ihm. Sie wurden ermächtigt, ein Viertel der Menschen durch Krieg, Hunger, tödliche Seuchen und wilde Tiere umkommen zu lassen. 9 Nun brach das Lamm das fünfte Siegel auf. Da sah ich unten am Altar die Seelen von denen, die man abgeschlachtet hatte, weil sie an Gottes Wort festhielten und ihm als seine Zeugen treu geblieben waren. 10 Sie riefen mit lauter Stimme: „Du heiliger und wahrhaftiger Herrscher! Wie lange dauert es noch, bis du unser Blut an den Bewohnern der Erde rächst und sie richtest?“ 11 „Habt noch eine kurze Zeit Geduld!“, bekamen sie zur Antwort, während jeder von ihnen ein weißes Gewand erhielt. Erst müsse noch eine bestimmte Zahl ihrer Glaubensgeschwister zum Ziel kommen und so wie sie getötet werden. 12 Als das Lamm das sechste Siegel aufbrach, erschütterte ein schweres Beben die Erde. Die Sonne wurde dunkel wie ein Trauersack, und der Mond erschien auf einmal rot wie Blut. 13 Dann fielen Sterne vom Himmel auf die Erde wie vom Sturm geschüttelte Winterfeigen. 14 Der Himmel verschwand wie eine Schriftrolle, die man zusammenrollt, und kein Berg und keine Insel blieben an ihrer Stelle. 15 Da versteckten sich die Könige der Erde, die Herrscher und die Generäle, die Reichen und die Mächtigen, aber auch alle anderen Menschen – Sklaven wie Freie. Sie versteckten sich in Höhlen und Felsspalten 16 und flehten die Berge und Felsen an: „Fallt auf uns und verbergt uns vor den Blicken dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! 17 Denn jetzt ist der furchtbare Tag ihres Zorns gekommen. Wer kann da bestehen?“

Kapitel 7
1 Danach sah ich vier Engel an den äußersten Enden der Erde stehen. Sie hinderten die Winde aus den vier Himmelsrichtungen daran, über das Land, das Meer und die Bäume zu blasen. 2 Und von da, wo die Sonne aufgeht, sah ich noch einen anderen Engel herkommen, der das Siegel des lebendigen Gottes in der Hand hatte. Er rief den vier Engeln, denen Gott die Macht gegeben hatte, der Erde und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu: 3 „Verwüstet weder das Land noch das Meer und richtet auch an den Bäumen noch keinen Schaden an! Erst müssen wir allen, die Gott gehören und ihm dienen, sein Siegel auf die Stirn drücken.“ 4 Ich hörte, wie viele Menschen das Siegel bekamen: Es waren 144.000 aus allen Stämmen Israels: 5 12.000 aus Juda, 12.000 aus Ruben, 12.000 aus Gad, 6 12.000 aus Ascher, 12.000 aus Naftali, 12.000 aus Manasse, 7 12.000 aus Simeon, 12.000 aus Levi, 12.000 aus Issachar, 8 12.000 aus Sebulon, 12.000 aus Josef, 12.000 aus Benjamin. 9 Danach sah ich eine riesige Menschenmenge aus allen Stämmen und Völkern, Sprachen und Kulturen. Es waren so viele, dass niemand sie zählen konnte. Sie standen mit Palmzweigen in den Händen weißgekleidet vor dem Thron und dem Lamm 10 und riefen mit lauter Stimme: „Die Rettung kommt von unserem Gott, von dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm!“ 11 Und alle Engel, die um den Thron herum standen um die Ältesten und die vier mächtigen Wesen, warfen sich mit dem Gesicht auf dem Boden vor dem Thron nieder und beteten Gott an. 12 „Amen!“, sagten sie. „Anbetung, Ehre und Dank, / Herrlichkeit und Weisheit, / Macht und Stärke / gehören ihm, unserem Gott, / für immer und ewig! / Amen!“ 13 Dann fragte mich einer der Ältesten: „Weißt du, wer diese weißgekleideten Menschen sind und woher sie kommen?“ 14 Ich erwiderte: „Du musst es mir sagen, mein Herr, du weißt es.“ Er sagte: „Diese Menschen haben die größte Bedrängnis überstanden, die es je gegeben hat. Sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht. 15 Darum stehen sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel. Und der, der auf dem Thron sitzt, wird ihnen seine Gegenwart schenken. 16 Sie werden keinen Hunger mehr haben und auch Durst wird sie nie mehr quälen. Die Sonne wird nicht mehr auf sie herabbrennen und auch keine andere Glut wird sie versengen. 17 Denn das Lamm, das mitten auf dem Thron sitzt, wird sie weiden und zu den Quellen führen, wo das Wasser des Lebens ist. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Offenbarung 7,12: Gott gebührt in alle Ewigkeit Lobpreis!

Anwendung

ICH WILL HEUTE Gott ein Lobpreislied singen.



1)
Kilo. Griechisch: Choinix. Das Getreidemaß fasste etwa einen Liter und stellte eine Tagesration für eine Person dar.
2)
Denar. Tagelohn eines Arbeiters. Eine Tagesration Weizen für einen Tagelohn entsprach einer acht- bis zwölffachen Verteuerung.
3)
Tod und Hades werden hier symbolisch personifiziert. Zu Hades siehe Fußnote zu Offenbarung 1,18!