Johannes 19,17-42

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 47- Tag 5

Fragen

Leicht: Warum sollte den Gefangenen die Beine gebrochen werden? Antwort

Mittel: Johannes 19,34: Was ist das Besondere an der Beschreibung? Wie kann man das Geschehen medizinisch erklären? [Lies in einem Buch wie „Die Bibel im Test“ oder „Der Fall Jesus“ nach] Antwort

Schwer: MIR IST KEINE GUTE FRAGE EINGEFALLEN. Wenn ihr sie noch nicht beantwortet habt, probiert die Frage aus Lektion 26: „Wie passt Lukas 23,46 zu Matthäus 27,46.50 und Johannes 19,30? Welches waren die letzten Worte Jesu am Kreuz? Antwort


Text: Johannes 19,17-42

Kapitel 19
17 Er trug sein Kreuz selbst und schleppte sich aus der Stadt hinaus zu der Stelle, die man „Schädelhöhe“ nennt. Auf Hebräisch heißt sie „Golgota“. 18 Dort nagelten sie ihn ans Kreuz, ihn und noch zwei andere links und rechts von ihm. Jesus hing in der Mitte. 19 Pilatus ließ auch ein Schild an das Kreuz von Jesus nageln, auf dem stand: „Jesus von Nazaret, König der Juden.“ 20 Dieses Schild wurde von vielen Juden gelesen, denn der Ort, wo Jesus gekreuzigt wurde, war ganz in der Nähe der Stadt, und der Text war auf Hebräisch, Lateinisch und Griechisch abgefasst. 21 Die Hohen Priester erhoben Einspruch bei Pilatus. „Nicht 'König der Juden' muss da stehen“, sagten sie, „sondern: 'Er behauptete, König der Juden zu sein.'“ 22 Doch Pilatus erwiderte: „Geschrieben ist geschrieben!“ 23 Die vier Soldaten, die Jesus gekreuzigt hatten, teilten seine Kleidung unter sich auf. Auch sein Untergewand nahmen sie an sich. Es war von oben bis unten durchgehend gewebt, ohne Naht. 24 „Das zerreißen wir nicht“, sagten sie zueinander, „lassen wir das Los entscheiden, wer es bekommt!“ Damit erfüllte sich, was die Schrift vorausgesagt hatte: „Sie haben meine Kleider unter sich verteilt und über mein Gewand das Los geworfen.“1) Und genau das hatten die Soldaten getan. 25 In der Nähe des Kreuzes, an dem Jesus hing, standen seine Mutter Maria und ihre Schwester. Außerdem Maria, die Frau des Klopas, und Maria aus Magdala. 26 Als Jesus seine Mutter neben dem Jünger stehen sah, den er besonders lieb hatte, sagte er zu ihr: „Frau, das ist jetzt dein Sohn!“ 27 Und zu dem Jünger sagte er: „Das ist nun deine Mutter!“ Der Jünger nahm sie zu sich und sorgte von da an für sie. 28 Weil Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er: „Ich habe Durst!“ Denn er wollte auch in diesem Punkt die Voraussagen der Schrift erfüllen. 29 Da tauchten die Soldaten einen Schwamm in das Gefäß mit Weinessig2), das dort stand, steckten ihn auf einen Ysopstängel3) und hielten ihn Jesus an den Mund. 30 Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sagte er: „Es ist vollbracht!“ Dann ließ er den Kopf sinken und starb. 31 Es war der Tag vor dem Sabbat, der diesmal ein hoher Festtag sein würde. Deshalb baten die führenden Männer der Juden Pilatus, dass den Gekreuzigten die Beine gebrochen4) würden. Man wollte sie vom Kreuz abnehmen lassen, damit sie nicht den Sabbat über dort hängen blieben5). 32 Die Soldaten gingen nun zunächst zu dem einen, der mit Jesus gekreuzigt war, und brachen ihm die Beine und dann zu dem anderen. 33 Als sie an Jesus vorbeikamen, merkten sie, dass er schon gestorben war. Deshalb brachen sie ihm die Beine nicht. 34 Einer von den Soldaten stach ihm allerdings mit dem Speer in die Seite. Da kamen Blut und Wasser heraus. 35 Dieser Bericht stammt von einem Augenzeugen. Was er sagt, ist zuverlässig, und er weiß, dass es wahr ist. Er bezeugt es, damit auch ihr zum Glauben findet. 36 Denn das alles geschah, damit die Voraussagen der Schrift erfüllt würden: „Es wird ihm kein Knochen gebrochen werden.“6) 37 Und an einer anderen Stelle: „Sie werden auf den schauen, den sie durchbohrt haben.“7) 38 Danach bat Josef von Arimatäa Pilatus um die Erlaubnis, den Leichnam von Jesus bestatten zu dürfen. Josef war auch ein Jünger von Jesus, allerdings nur heimlich, weil er Angst vor den Juden hatte. Als er von Pilatus die Genehmigung erhalten hatte, ging er hin und nahm den Körper vom Kreuz ab. 39 Auch Nikodemus, der Jesus einmal in der Nacht aufgesucht hatte, kam dazu. Er brachte eine Mischung von Myrrhe8) und Aloë9) mit, ungefähr 33 Kilogramm10). 40 Sie wickelten den Leib unter Beigabe der wohlriechenden Öle in Leinenbinden, wie es der jüdischen Begräbnissitte entsprach. 41 Der Ort der Kreuzigung lag in der Nähe eines Gartens. Dort befand sich eine neu ausgehauene Grabhöhle, in der noch niemand gelegen hatte. 42 In dieses Grab legten sie Jesus, weil es ganz in der Nähe war und er dort noch vor dem Ende des Rüsttags11) der Juden begraben werden konnte.

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Johannes 19,38: Der Ängstliche wird mutig!

Anwendung

ICH WILL HEUTE Mut beweisen, wenn es darum geht, zu Jesus zu stehen. In welchen Situationen neigst du dazu, dich um eine klare Positionierung zu drücken?



1)
Psalm 22,19
2)
Weinessig oder: saurer Wein, ein beliebter Durstlöscher bei Soldaten.
3)
Ysop, ein Busch mit stark riechenden Blättern, der bei Reinigungsopfern zum Besprengen verwendet wurde. Seine Stängel werden bis zu 80 cm lang.
4)
Beine gebrochen. Manchmal brach man den Gekreuzigten die Beine, indem man sie mit Keulen zerschlug. Denn dann konnten sie sich beim Atmen nicht mehr abstützen und starben schnell.
5)
hängen blieben. Sie hätten das Land nach 5. Mose 21,23 kultisch verunreinigt.
6)
2. Mose 12,46; 4. Mose 9,12; Psalm 34,21
7)
Sacharja 12,10
8)
Myrrhe. Öl aus wohlriechendem Harz arabisch-afrikanischer Herkunft.
9)
Aloë. Öl aus dem Harz eines Baumes, der in Indien wuchs.
10)
33 Kilogramm. Wörtlich: hundert Pfund. Das war eine ungeheure Menge und erinnert an das Begräbnis von Königen (siehe 2. Chronik 16,14).
11)
Rüsttag. Der Tag, an dem man sich auf den Sabbat oder ein Fest vorbereitete. Der Sabbat begann am Freitag mit dem Sonnenuntergang und dauerte bis zum Eintritt der Dunkelheit am folgenden Samstag.