Johannes 5,30-6,21

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 44- Tag 1

Fragen

Leicht: Johannes 5,45: Wie kann Mose die Juden verklagen, die zur Zeit Jesu lebten? Antwort

Mittel: Welche Zeugen nennt Jesus für seinen Anspruch auf Gottessohnschaft? Antwort

Schwer: Johannes 6,1-21: Worin besteht der Clou in der Geschichte vom Gehen auf dem See? Antwort


Text: Johannes 5,30-6,21

Kapitel 5
30 „Ich kann nichts von mir aus tun; selbst dann, wenn ich richte, höre ich auf den Vater. Und mein Gericht ist gerecht, weil es nicht meinem eigenen Willen entspricht, sondern dem meines Vaters, der mich gesandt hat. 31 Wenn ich als Zeuge für mich selbst auftreten würde, wäre mein Zeugnis nicht glaubwürdig. 32 Es gibt einen anderen Zeugen, der für mich aussagt, und ich weiß, dass er die Wahrheit sagt. 33 Ihr habt eure Leute zu Johannes geschickt, und er hat euch die Wahrheit bezeugt. 34 Nicht, dass ich auf die Aussage eines Menschen angewiesen wäre; ich sage das nur, weil ich möchte, dass ihr gerettet werdet. 35 Johannes war wie eine brennende, hell scheinende Lampe. Aber ihr wolltet euch nur eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen. 36 Doch ich habe ein größeres Zeugnis als das des Johannes: Das sind die Werke, die der Vater mir zu tun aufgibt. Diese Taten bezeugen, dass er mich gesandt hat. 37 Auch der Vater selbst hat als Zeuge für mich gesprochen. Ihr habt seine Stimme nie gehört und seine Gestalt nie gesehen. 38 Und nun habt ihr auch sein Wort nicht länger in euch. Denn ihr glaubt ja nicht an den, den er gesandt hat. 39 Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint, in ihr das ewige Leben zu finden. Und dabei spricht sie gerade von mir. 40 Doch zu mir wollt ihr nicht kommen, wo ihr das Leben bekommen könnt. 41 Ich bin nicht darauf aus, von euch geehrt zu werden, 42 weil ich weiß, dass ihr Gottes Liebe nicht in euch habt. 43 Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr lehnt mich ab. Wenn dann ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, empfangt ihr ihn gern. 44 Kein Wunder, dass ihr nicht glauben könnt, denn bei euch will ja nur einer vom anderen Anerkennung bekommen. Nur die Anerkennung bei dem einen wahren Gott sucht ihr nicht. 45 Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde. Mose wird das tun, der Mose, auf den ihr eure Hoffnung setzt. 46 Denn wenn ihr Mose wirklich geglaubt hättet, würdet ihr auch mir glauben, denn er hat ja von mir geschrieben. 47 Wenn ihr aber nicht einmal glaubt, was Mose geschrieben hat, wie wollt ihr dann meinen Worten glauben?“

Kapitel 6
1 Einige Zeit später fuhr Jesus an das Ostufer des Sees von Galiläa, den man auch See von Tiberias1) nennt. 2 Eine große Menge Menschen folgte ihm, weil sie die Wunder Gottes an den geheilten Kranken sahen. 3 Jesus stieg auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. 4 Es war kurz vor dem Passafest, das die Juden jährlich feiern. 5 Als Jesus aufblickte und die Menschenmenge auf sich zukommen sah, fragte er Philippus: „Wo können wir Brot kaufen, dass all diese Leute zu essen bekommen?“ 6 Er sagte das aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er wusste schon, was er tun wollte. 7 Philippus entgegnete: „Es würde mehr als zweihundert Denare2) kosten, um jedem auch nur ein kleines Stück Brot zu geben.“ 8 Ein anderer Jünger namens Andreas, es war der Bruder von Simon Petrus, sagte zu Jesus: 9 „Hier ist ein Junge, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist das schon für so viele.“ 10 „Sorgt dafür, dass die Leute sich setzen!“, sagte Jesus. Es waren allein an Männern ungefähr fünftausend. Dort, wo sie sich niederließen, gab es viel Gras. 11 Jesus nahm nun die Fladenbrote, sprach das Dankgebet darüber und verteilte sie an die Menge. Ebenso machte er es mit den Fischen. Alle durften so viel essen, wie sie wollten. 12 Als sie satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: „Sammelt auf, was übrig geblieben ist, damit nichts umkommt!“ 13 Die Jünger füllten zwölf Handkörbe mit den Brotstücken. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben. 14 Als die Leute begriffen, was für ein Wunder Gottes Jesus getan hatte, sagten sie: „Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll!“ 15 Jesus merkte, dass sie als Nächstes kommen und ihn mit Gewalt zu ihrem König machen wollten. Da zog er sich wieder auf den Berg zurück, er ganz allein. 16 Am Abend gingen seine Jünger zum See hinunter. 17 Sie stiegen ins Boot und fuhren Richtung Kafarnaum los, denn es war schon finster geworden, und Jesus war immer noch nicht zu ihnen gekommen. 18 Der See wurde durch einen starken Wind aufgewühlt. 19 Als sie dann eine Strecke von etwa fünf Kilometern3) gerudert waren, sahen sie auf einmal Jesus, wie er über das Wasser ging und auf ihr Boot zukam. Sie erschraken fürchterlich, 20 doch er rief ihnen zu: „Ich bin's, habt keine Angst!“ 21 Sie nahmen ihn zu sich ins Boot, und da waren sie auch schon an dem Ufer, das sie erreichen wollten.

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Johannes 6,6: Gott prüft uns, indem er uns Dinge zu tun aufgibt, für die unsere persönlichen Möglichkeiten nicht ausreichen.

Anwendung

ICH WILL HEUTE damit rechnen, dass Gott durch mich wirkt und nicht nur auf meine eigenen Begrenzungen schauen, sondern mich immer wieder daran erinnern, dass Gott mir nicht nur den Auftrag gibt, das Evangelium weiter zu sagen, sondern auch die Kraft dazu schenkt.



1)
Tiberias. Neue Landeshauptstadt des Herodes Antipas am See von Galiläa, 18 n.Chr. gegründet.
2)
Ein Denar entsprach einem vollen Tagelohn.
3)
fünf Kilometer. Wörtlich: 25 oder 30 Stadien. Stadion ist ein griechisches Längenmaß von etwa 185 m.