Apostelgeschichte 21,1-26

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 11- Tag 4

Fragen

Leicht: Welche falsche Information hatten die gläubigen Juden in Jerusalem von Paulus? Antwort

Mittel: Verfolge die ganze dritte Missionsreise auf einer biblischen Karte nach! Karte

Schwer: Wie kann Paulus nach Jerusalem gehen, wenn er solche Warnungen erhält? Versucht er auf diese Weise nicht Gott? (vgl. Apg 20,22.23) Antwort


Text: Apostelgeschichte 21,1-26

Kapitel 21
1 Schließlich rissen wir uns von ihnen los. Unser Schiff legte ab und wir segelten direkt zur Insel Kos1). Am nächsten Tag kamen wir nach Rhodos2) und von da nach Patara3). 2 Dort fanden wir ein Schiff, das direkt nach Phönizien segelte, und gingen an Bord. 3 Als Zypern in Sicht kam, ließen wir es links liegen und hielten weiter Kurs auf Syrien, bis wir in Tyrus4) anlegten. Dort musste das Schiff seine Ladung löschen. 4 Nachdem wir die Jünger in Tyrus gefunden hatten, blieben wir eine Woche bei ihnen. Sie warnten Paulus vor der Weiterreise nach Jerusalem und beriefen sich dabei auf den Geist. 5 Trotzdem brachen wir nach Ablauf der Woche wieder auf. Die Jünger begleiteten uns mit ihren Frauen und Kindern bis vor die Stadt. Am Strand knieten wir nieder und beteten. 6 Dann nahmen wir Abschied von ihnen und gingen wieder an Bord, während sie nach Hause zurückkehrten. 7 Von Tyrus aus fuhren wir noch bis nach Ptolemais5), wo die Schiffsreise für uns zu Ende war. Wir begrüßten die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen. 8 Am nächsten Morgen zogen wir nach Cäsarea6) weiter. Dort angekommen kehrten wir in das Haus des Evangelisten Philippus ein. Das war einer aus dem Kreis der Sieben. 9 Er hatte vier unverheiratete Töchter, die weissagten.7) 10 Wir blieben ein paar Tage bei ihnen. In dieser Zeit traf der Prophet Agabus aus Judäa hier ein. 11 Er trat in unsere Mitte, nahm den Gürtel des Paulus, fesselte sich damit Füße und Hände und sagte: „So spricht der Heilige Geist: 'Genauso wird es dem Mann ergehen, dem dieser Gürtel gehört. Er wird von den Juden in Jerusalem gefesselt und den Fremden, die Gott nicht kennen, ausgeliefert werden.'“ 12 Als wir das hörten, baten wir und die einheimischen Geschwister ihn dringend, nicht nach Jerusalem hinaufzuziehen. 13 Paulus erwiderte: „Was weint ihr? Warum macht ihr mir das Herz so schwer? Ich bin nicht nur bereit, mich in Jerusalem verhaften zu lassen, sondern auch für den Namen unseres Herrn Jesus zu sterben.“ 14 Weil er sich nicht umstimmen ließ, beruhigten wir uns schließlich und sagten: „Dann soll geschehen, was der Herr will.“ 15 Nach Ablauf dieser Tage machten wir uns reisefertig und zogen nach Jerusalem hinauf. 16 Einige von den Jüngern aus Cäsarea begleiteten uns. Sie brachten uns zu Mnason, einem Zyprer, der ein Jünger aus der Anfangszeit war. Bei ihm übernachteten wir. 17 Als wir dann in Jerusalem angekommen waren, bereiteten uns die Geschwister einen herzlichen Empfang. 18 Gleich am nächsten Tag ging Paulus mit uns zu Jakobus, wo sich auch alle Ältesten der Gemeinde einfanden. 19 Paulus begrüßte die Versammelten und berichtete dann ausführlich, was Gott durch seinen Dienst unter den Nichtjuden getan hatte. 20 Seine Zuhörer priesen Gott dafür. Dann aber sagten sie zu ihm: „Du siehst, lieber Bruder, dass auch bei den Juden Zehntausende zum Glauben gekommen sind, und alle halten sich nach wie vor streng an das Gesetz. 21 Nun hat man ihnen über dich erzählt, du würdest den Juden im Ausland Abfall vom Gesetz des Mose predigen; du würdest sie auffordern, ihre Kinder nicht mehr zu beschneiden und sich überhaupt nicht länger an unsere Bräuche zu halten. 22 Was können wir dagegen tun? Auf jeden Fall werden sie hören, dass du gekommen bist. 23 Wir raten dir nun Folgendes: Bei uns sind vier Männer, die ein Gelübde einlösen müssen. 24 Kümmere dich um sie! Unterzieh dich mit ihnen der Reinigung und übernimm die Kosten, damit sie sich das Haar schneiden lassen und die Opfer bringen können. Dann werden alle erkennen, dass die Berichte über dich falsch sind und du sehr wohl zum Gesetz stehst und es befolgst. 25 Und was die Nichtjuden betrifft, die zum Glauben gekommen sind, haben wir ja bereits entschieden und ihnen schriftlich mitgeteilt, kein Fleisch von Götzenopfern zu essen, kein Blut zu genießen und kein Fleisch, das nicht richtig ausgeblutet ist. Hüten sollten sie sich vor jeder sexuellen Unmoral.“ 26 Da nahm Paulus die Männer zu sich und vollzog am nächsten Tag das Reinigungsritual. Dann ging er in den Tempel und meldete den Priestern, wann die Frist für die Reinigung abgelaufen sein würde, damit dann für jeden von ihnen das vorgeschriebene Opfer dargebracht werden könnte.

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Apg 21,10-11: Paulus ist bereit, nach Jerusalem zu gehen, obwohl er weiß, dass ihn dort Leid um Jesu willen erwartet.

Anwendung

ICH WILL HEUTE einen Bibelvers zum Thema Angst lernen und überlegen wie ich Jesus bezeugen kann.



1)
Kos. Die Insel liegt 150 km südlich von Ephesus, nordwestlich von Knidos. Sie war berühmt durch das Heiligtum des Asklepios, des Gottes der Heilkunst.
2)
Rhodos. Die wasser- und waldreiche Insel liegt 150 km südöstlich von Kos und ist selbst etwa 80 km lang und bis zu 30 km breit. Die Hafenstadt Rhodos liegt an der nördlichen Inselspitze. Der berühmte Koloss von Rhodos, der wohl als Leuchtturm an der Hafeneinfahrt diente, war allerdings schon im Jahr 85 v.Chr. durch ein Erdbeben zerstört worden.
3)
Patara war eine bedeutende Hafenstadt im Südwesten von Kleinasien, etwa 100 km von Rhodos entfernt.
4)
Tyrus. Siehe Kapitel 12,20! Von Patara bis Tyrus sind es etwa 650 km über das offene Meer.
5)
Ptolemais. Griechischer Name für das phönizische Akko, Hafenstadt am Nordende der Bucht von Haifa, etwa 50 km südlich von Tyrus.
6)
Cäsarea. Fast 60 km von Akko entfernt. Siehe Kapitel 8,40!
7)
weissagten. Später sollen sie auch in Hierapolis als Prophetinnen gewirkt haben (Euseb).