Johannes 6,60-7,39

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 44- Tag 3

Fragen

Leicht: Was wurde beim Laubhüttenfest gefeiert? (Die Antwort steht nicht im Text!) Antwort

Mittel: Welchen Test bietet Jesus den Skeptikern unter seinen Zuhörern an, um herauszufinden, ob seine Lehre von Gott ist oder nicht? Wie kann dir dieser Vers im Gespräch mit Ungläubigen helfen? Antwort

Schwer: Erkläre den Zusammenhang zwischen Johannes 6,63.64a und Johannes 6,65! Antwort


Text: Johannes 6,60-7,39

Kapitel 6
60 Darüber ärgerten sich selbst viele seiner Jünger: „Was er da sagt, geht zu weit! Das kann man ja nicht anhören!“ 61 Jesus wusste gleich, dass seine Jünger sich über seine Worte beschwerten, und sagte zu ihnen: „Daran nehmt ihr Anstoß? 62 Was dann, wenn ihr seht, wie der Menschensohn in den Himmel zurückkehrt? 63 Der Geist macht lebendig, menschliches Bemühen nützt nichts. Aber die Worte, die ich euch gesagt habe, sind von diesem Geist und von Leben erfüllt. 64 Allerdings gibt es einige unter euch, die glauben trotzdem nicht.“ Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn seinen Verfolgern ausliefern würde. 65 Er schloss: „Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann von sich aus zu mir kommen. Das kann nur mein Vater bewirken.“ 66 Von da an zogen sich viele seiner Jünger zurück und folgten ihm nicht mehr. 67 Da fragte Jesus die Zwölf: „Und ihr, wollt ihr mich etwa auch verlassen?“ 68 „Herr, zu wem sollen wir denn gehen?“, antwortete Simon Petrus. „Du hast die Worte des ewigen Lebens. 69 Wir glauben und wissen, dass du der Heilige Gottes bist.“ 70 Daraufhin sagte Jesus zu ihnen: „Euch Zwölf habe ich doch selber ausgewählt. Und einer von euch ist ein Teufel.“ 71 Damit meinte er Judas, den Sohn von Simon Iskariot1). Denn Judas, einer der Zwölf, war es, der ihn später verriet.

Kapitel 7
1 Jesus blieb noch eine Zeit lang in Galiläa und zog von Ort zu Ort. Er mied Judäa, weil die führenden Männer des jüdischen Volkes seinen Tod beschlossen hatten. 2 Kurz bevor die Juden ihr Laubhüttenfest feierten, 3 sagten seine Brüder zu ihm: „Geh nach Judäa, damit deine Jünger auch dort sehen können, was für Wunder du tust. 4 Wer bekannt werden möchte, versteckt seine Taten doch nicht. Falls du wirklich so wunderbare Dinge tust, dann zeige dich auch vor aller Welt.“ 5 Denn nicht einmal seine Brüder glaubten an ihn. 6 Jesus erwiderte: „Für mich ist die richtige Zeit noch nicht gekommen, aber euch ist jede Zeit recht. 7 Euch kann die Welt nicht hassen, aber mich hasst sie, weil ich ihr immer wieder bezeuge, dass ihre Taten böse sind. 8 Ihr könnt ruhig zu dem Fest gehen. Ich komme jetzt nicht. Für mich ist die Zeit noch nicht da.“ 9 Mit dieser Antwort ließ er sie gehen und blieb in Galiläa. 10 Nachdem seine Brüder zum Fest gezogen waren, machte sich Jesus auch auf den Weg nach Jerusalem.2) Er zeigte sich dabei aber nicht in der Öffentlichkeit. 11 Während des Festes suchten ihn die Juden. „Wo ist er nur?“, fragten sie. 12 Überall tuschelten die Leute über ihn. „Er ist ein guter Mensch“, meinten die einen. „Nein“, widersprachen die anderen, „er verführt das Volk!“ 13 Doch keiner sagte seine Meinung öffentlich, denn sie hatten Angst vor den Führern der Juden. 14 In der Mitte der Festwoche ging Jesus zum Tempel hinauf und begann dort das Volk zu unterrichten. 15 Da wunderten sich die Juden: „Wie kommt es, dass er die Schriften so gut kennt? Er hat doch keinen Lehrer gehabt!“ 16 Jesus ging gleich darauf ein und sagte: „Meine Lehre stammt nicht von mir. Ich habe sie von dem, der mich gesandt hat. 17 Wer bereit ist, das zu tun, was Gott will, wird erkennen, ob meine Lehre von Gott ist oder ob ich sie mir selbst ausgedacht habe. 18 Wer seine eigenen Ansichten vorträgt, dem geht es um die eigene Ehre. Glaubwürdig ist jemand, dem es um die Ehre eines anderen geht, um die Ehre von dem, der ihn gesandt hat. Der hat keine falschen Absichten. 19 Mose hat euch doch das Gesetz gegeben. Aber keiner von euch lebt danach, und mich wollt ihr sogar töten.“ 20 „Du bist ja besessen!“, riefen die Zuhörer. „Wer will dich denn töten?“ 21 Jesus gab ihnen zur Antwort: „Nur eine Sache habe ich am Sabbat getan, und ihr alle wundert euch immer noch darüber. 22 Ihr beschneidet einen Menschen doch auch am Sabbat, wenn es sein muss, weil Mose euch die Beschneidung3) vorgeschrieben hat. Tatsächlich geht sie aber schon auf unsere Stammväter zurück. 23 Wenn ein Mensch also auch am Sabbat beschnitten wird, um das Gesetz des Mose nicht zu brechen, warum seid ihr dann so aufgebracht, weil ich einen ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe? 24 Urteilt nicht nach dem äußeren Eindruck, sondern so, wie es wirklich dem Gesetz entspricht.“ 25 Einige Jerusalemer sagten zueinander: „Ist das nicht der, den sie umbringen wollten? 26 Da lehrt er hier in aller Öffentlichkeit, und sie sagen kein Wort. Sollten unsere Oberen wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist? 27 Doch den hier kennen wir ja und wissen, woher er ist. Wenn der Messias kommt, weiß aber niemand, woher er stammt.“ 28 Da rief Jesus, während er das Volk im Tempel unterwies: „Ja, ihr kennt mich und wisst, woher ich bin! Aber ich bin nicht aus eigenem Antrieb gekommen. Es gibt einen, der ganz wahrhaftig ist. Der hat mich gesandt, und den kennt ihr nicht! 29 Doch ich kenne ihn, weil ich von ihm bin. Er ist es, der mich gesandt hat.“ 30 Da wollten sie ihn festnehmen lassen. Doch keiner wagte es, Hand an ihn zu legen, weil seine Stunde noch nicht gekommen war. 31 Viele in der Menge glaubten an ihn. Sie sagten zueinander: „Wird der Messias, wenn er kommt, wohl mehr Wunder tun, als dieser Mann sie getan hat?“ 32 Als die Pharisäer dieses Gerede im Volk mitbekamen, sorgten sie dafür, dass die obersten Priester einige Männer von der Tempelwache losschickten, um Jesus verhaften zu lassen. 33 Währenddessen sagte Jesus zu der Menschenmenge: „Ich werde nur noch kurze Zeit hier bei euch sein, dann gehe ich zu dem zurück, der mich gesandt hat. 34 Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden. Und wo ich dann bin, da könnt ihr nicht hinkommen.“ 35 „Wo will er denn hin?“, fragten sich die Juden verständnislos. „Wo sollen wir ihn nicht finden können? Will er etwa zu den Juden ins Ausland gehen oder gar den Griechen seine Lehre bringen? 36 Was soll das heißen, wenn er sagt: 'Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden' und: 'Wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen'?“ 37 Am letzten Tag, dem Höhepunkt des Festes, stellte sich Jesus vor die Menge hin und rief: „Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken! 38 Wenn jemand an mich glaubt, werden Ströme von lebendigem Wasser aus seinem Inneren fließen, so wie es die Schrift sagt.“4) 39 Er meinte damit den Geist, den die erhalten sollten, die an ihn glauben würden. Der Heilige Geist war ja noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in Gottes Herrlichkeit zurückgekehrt war.

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Johannes 7,24: Gerechtes Richten.

Anwendung

ICH WILL HEUTE extra vorsichtig beim Richten sein. Entweder lasse ich es ganz oder - wo ich etwas beurteilen muss - ich gehe mit größter Vorsicht vor, um ja nicht ungerecht zu werden.



1)
Iskariot bedeutet vielleicht Mann aus Keriot, weil auch sein Vater schon diesen Beinamen trug (Johannes 6,71; 13,26), oder es bedeutet Sikarier (Dolchmann) wie Apostelgeschichte 21,38.
2)
Jerusalem lag 4 bis 5 Tagereisen entfernt.
3)
Beschneidung. Siehe 1. Mose 17,9-14!
4)
wie es die Schrift sagt. Jesus bezieht sich hier offenbar auf mehrere Stellen im Alten Testament, wie z.B. Jesaja 58,11 und Sacharja 14,8.