Markus 14,22-52

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 17- Tag 1

Fragen

Leicht: Warum hat Judas Jesus in Gethsemane geküsst? Antwort

Mittel: Wer ist wahrscheinlich der junge Mann in Markus 14,51.52? Antwort

Schwer: Warum schreibt Markus in Markus 14,30 im Gegensatz zu den anderen Evangelisten vom zweimaligen Krähen des Hahnes? Was stimmt denn nun? Antwort


Text: Markus 14,22-52

Kapitel 14
22 Noch während sie aßen, nahm Jesus ein Fladenbrot und lobte darüber Gott. Er brach es, reichte es den Jüngern und sagte: „Nehmt, das ist mein Leib.“ 23 Dann nahm er einen Kelch, dankte Gott und reichte ihnen auch den. Alle tranken daraus. 24 Er sagte: „Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. 25 Und ich versichere euch, dass ich bis zu dem Tag, an dem Gott seine Herrschaft aufrichtet, keinen Wein mehr trinken werde. Dann allerdings werde ich es neu tun.“ 26 Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus. 27 „Ihr werdet mich alle verlassen“, sagte Jesus zu ihnen, „denn es steht geschrieben: 'Ich werde den Hirten erschlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen.'1) 28 Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.“ 29 Da sagte Petrus zu ihm: „Und wenn alle dich im Stich lassen - ich niemals!“ 30 „Ich versichere dir“, erwiderte Jesus, „du wirst noch heute Nacht, noch bevor der Hahn zweimal gekräht hat, mich dreimal verleugnen.“ 31 „Nein!“, erklärte Petrus mit aller Entschiedenheit. „Und wenn ich mit dir sterben müsste! Niemals werde ich dich verleugnen!“ Das Gleiche beteuerten auch alle anderen. 32 Sie kamen in einen Olivenhain namens Getsemani. Dort sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Setzt euch hierhin, bis ich gebetet habe.“ 33 Petrus, Jakobus und Johannes jedoch nahm er mit. Auf einmal wurde er von schrecklicher Angst und von Grauen gepackt 34 und sagte zu ihnen: „Die Qualen meiner Seele bringen mich fast um. Bleibt hier und haltet euch wach!“ 35 Er selbst ging noch ein paar Schritte weiter, warf sich auf die Erde und bat Gott, ihm diese Leidensstunde zu ersparen, wenn es möglich wäre. 36 „Abba2), Vater“, sagte er, „dir ist alles möglich. Lass diesen bitteren Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht, wie ich will, sondern wie du willst.“ 37 Als er zurückging, fand er die Jünger schlafend. „Simon“, sagte er zu Petrus, „du schläfst? Konntest du nicht eine einzige Stunde mit mir wachen? 38 Seid wachsam und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist ist willig, aber der Körper ist schwach.“ 39 Danach ging er wieder weg und betete noch einmal dasselbe. 40 Als er zurückkam, fand er sie wieder eingeschlafen. Sie konnten ihre Augen vor Müdigkeit nicht offen halten und wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. 41 Als er das dritte Mal zurückkam, sagte er zu ihnen: „Schlaft ihr denn immer noch? Ruht ihr euch immer noch aus? Genug damit, es ist so weit! Die Stunde ist gekommen. Jetzt wird der Menschensohn den Sündern in die Hände gegeben. 42 Steht auf, lasst uns gehen! Der Verräter ist schon da.“ 43 Kaum hatte er das gesagt, kam Judas, einer von den zwölf Jüngern, mit einer großen Schar von Bewaffneten. Sie trugen Schwerter und Knüppel und waren von den Hohen Priestern, den Gesetzeslehrern und Ältesten geschickt. 44 Der Verräter hatte ein Zeichen mit ihnen verabredet: „Der, den ich zur Begrüßung küssen werde, der ist es. Den müsst ihr festnehmen und gut bewacht abführen.“ 45 So ging Judas gleich auf Jesus zu. „Rabbi!“, rief er und küsste ihn. 46 Da packten sie ihn und nahmen ihn fest. 47 Doch einer von den Männern, die bei Jesus waren, zog ein Schwert. Er schlug auf den Sklaven des Hohen Priesters ein und hieb ihm ein Ohr ab. 48 Jesus sagte zu den Männern: „Bin ich denn ein Verbrecher, dass ihr mit Schwertern und Knüppeln auszieht, um mich zu verhaften? 49 Ich war doch täglich bei euch im Tempel und lehrte dort. Da habt ihr mich nicht festgenommen. Aber es muss sich natürlich erfüllen, was die Schrift über mich vorausgesagt hat.“ 50 Da ließen ihn alle seine Jünger im Stich und flohen. 51 Ein junger Mann allerdings folgte Jesus. Er hatte nur einen Leinenkittel über den bloßen Leib geworfen, und als man ihn packte, 52 ließ er den Kittel fahren und rannte nackt davon.

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Markus 14,38: Wachsamkeit und Gebet sind unser Schutz vor der Schwachheit des Fleisches.

Anwendung

ICH WILL HEUTE einmal besonders darauf achten, wo sich Sünde in meinem Leben eingeschlichen hat, weil ich nicht wachsam genug war. Gibt es Dinge, die ich tue, obwohl ich mir schon einmal sicher war, dass sie falsch sind?



1)
Sacharja 13,7
2)
Abba (aramäisch) bedeutet Vater. Der Ausdruck wurde sonst nur im Familienkreis als Ersatz für die hebräische Anrede Abi (Mein Vater!) gebraucht, später auch in nichtjüdischen Gemeinden als Anrede für Gott (Römer 8,15; Galater 4,6).