Markus 3,7-35

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 13- Tag 5

Fragen

Leicht: Was haben die Feinde Jesu gesagt, als sie sich der unvergebbaren Sünde des Lästerns gegen den Heiligen Geist schuldig gemacht haben? Antwort

Mittel: Was meint Jesus mit Markus 3,35? Antwort

Schwer: Gibt es nicht einen Widerspruch zwischen Markus 3,29 und Apg 13,39? Antwort


Text: Markus 3,7-35

Kapitel 3
7 Jesus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück. Eine Menschenmenge aus Galiläa folgte ihm. Auch aus Judäa, 8 Jerusalem und Idumäa1), aus dem Ostjordanland und der Gegend von Tyrus und Sidon2) kamen sie in Scharen zu ihm, weil sie von seinen Taten gehört hatten. 9 Da befahl er seinen Jüngern, ihm ein Boot bereitzuhalten, damit die Menge ihn nicht so bedrängte, 10 denn er heilte viele. Und alle, die ein Leiden hatten, drängten sich an ihn heran, um ihn zu berühren. 11 Und wenn von bösen Geistern besessene Menschen ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder und schrien: „Du bist der Sohn Gottes!“ 12 Doch Jesus verbot ihnen streng, ihn bekannt zu machen. 13 Dann stieg Jesus auf einen Berg und rief die zu sich, die er bei sich haben wollte. Sie traten zu ihm, 14 und er wählte zwölf von ihnen aus, die er ständig um sich haben und später aussenden wollte, damit sie predigten 15 und in seiner Vollmacht Dämonen austrieben. 16 Die Zwölf, die er dazu bestimmte, waren: Simon, den er Petrus nannte, 17 Jakobus Ben-Zebedäus und Johannes, sein Bruder – die er übrigens Boanerges nannte, das heißt „Donnersöhne“ –, 18 Andreas, Philippus und Bartholomäus, Matthäus, Thomas und Jakobus Ben-Alphäus, Thaddäus, Simon, der zu den Zeloten3) gehört hatte, 19 und Judas Iskariot4) der Jesus später verraten hat. 20 Jesus ging nach Hause, und wieder strömten so viele Menschen bei ihm zusammen, dass er mit seinen Jüngern nicht einmal zum Essen kam. 21 Als seine Angehörigen das erfuhren, machten sie sich auf, um ihn mit Gewalt zurückzuholen, denn sie sagten sich: „Er muss den Verstand verloren haben.“ 22 Die Gesetzeslehrer, die von Jerusalem hergekommen waren, sagten: „Er ist mit Beelzebul5) im Bund. Und die Dämonen treibt er nur mit Hilfe des Obersten aller bösen Geister aus.“ 23 Jesus rief sie zu sich und gab ihnen durch einige Vergleiche Antwort: „Wie kann denn Satan den Satan austreiben? 24 Wenn ein Reich mit sich selbst im Streit liegt, kann es nicht bestehen. 25 Und eine Familie, die sich zerstreitet, zerfällt. 26 Wenn also der Satan gegen sich selbst aufsteht und mit sich selbst in Streit gerät, kann sein Reich nicht bestehen; es ist aus mit ihm. 27 Andererseits kann niemand einfach so in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Besitz rauben. Erst wenn der Starke gefesselt ist, kann man sein Haus ausrauben. 28 Ich versichere euch: Alle Sünden können den Menschen vergeben werden, selbst die Gotteslästerungen, die sie aussprechen. 29 Wer aber den Heiligen Geist lästert, wird in Ewigkeit keine Vergebung finden. Mit dieser Sünde hat er ewige Schuld auf sich geladen.“ 30 Das sagte er zu ihnen, weil sie behauptet hatten, er sei von einem bösen Geist besessen. 31 Inzwischen waren seine Mutter und seine Brüder angekommen. Sie blieben vor dem Haus und ließen ihn herausrufen. 32 Die Menschen, die dicht gedrängt um Jesus herumsaßen, gaben ihm die Nachricht weiter: „Deine Mutter und deine Brüder sind draußen und fragen nach dir.“ 33 „Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?“, antwortete Jesus. 34 Er sah die Menschen an, die im Kreis um ihn herumsaßen: „Das hier ist meine Mutter, und das sind meine Brüder! 35 Jeder, der nach Gottes Willen lebt, ist mir Bruder, Schwester und Mutter.“

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Markus 3,21: Man kann sich leicht irren, wenn man versucht, in das Herz eines Menschen hineinzu-blicken und seine Motivation zu ergründen.

Anwendung

ICH WILL HEUTE keiner sein, der vorschnell andere verurteilt. Habe ich bestimmten Menschen gegenüber Vorurteile? Lehne ich sie vielleicht ab, weil sie zu radikal sind? Vorsicht! Vielleicht mache ich denselben Fehler wie die Verwandten des Herrn Jesus.



1)
Idumäa. Von Edomitern bewohntes Gebiet südlich von Juda und westlich des Toten Meeres, etwa 200 km südlich vom See Gennesaret.
2)
Tyrus und Sidon waren die wichtigsten Hafenstädte Phöniziens (heute: Libanon).
3)
Zeloten. Wörtlich: Kananäer. Wahrscheinlich von kana („eifern“) abgeleitet. Es handelte sich offenbar um die jüdische Partei der „Eiferer“, die aktiven Widerstand gegen die Römer leistete, es ablehnte, Steuern zu zahlen, und das messianische Reich mit Gewalt herbeizwingen wollte.
4)
Iskariot bedeutet vielleicht Mann aus Keriot, weil auch sein Vater schon diesen Beinamen trug (Johannes 6,71; 13,26), oder es bedeutet Sikarier (Dolchmann) wie Apostelgeschichte 21,38.
5)
Beelzebul. Ein anderer Name für Satan, den Obersten aller Dämonen.