Sprüche 24,17.18
<Spruch Nr. #28>
Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz juble nicht über seinen Sturz: * sonst wird es der HERR sehen, und es wird böse in seinen Augen sein, und er wird seinen Zorn von ihm abwenden.
Der Umgang mit Feinden ist in der Bibel ein ganz besonderer. Einerseits gibt es heiligen Zorn. Männer Gottes, wie David, wünschen sich im Gebet Misslingen für die Anschläge ihrer Feinde (Psalm 3,8; 25,2; 59,2 u. v. m.). Andererseits behält sich Gott Rache und Fluch vor (Römer 12,14.19). Gerechtfertigter Zorn verliert also nie völlig aus den Augen, dass mein Feind ein Mensch ist, ein Geschöpf Gottes; ja, dass Gott ihn auch gerettet sehen will, wie er sich das für alle Menschen wünscht (1Timotheus 2,3.4).
Deshalb erlaubt mir Gott, aus der Not heraus, gegen meine Feinde zu beten, aber er erlaubt es mir nicht, mich darüber zu freuen, wenn mein Feind tatsächlich zu Fall kommt! Ich darf mich über die Erlösung an sich freuen, aber ich darf nicht darüber jubeln, dass mein Feind gestürzt ist. Schadenfreude ist böse in Gotte Augen! Gerechter Zorn ist immer ein trauriger Zorn. Traurig über das, was man selbst verloren hat, dass was der Täter verloren hat und das, was Gott und seiner Idee vom Leben angetan wurde1).
Er ist so sehr dagegen, dass er lieber seinen Zorn von meinem Feind abwendet als meine Schadenfreude zu dulden! Wenn ich will, dass Gott meinen Feind hart anpackt, dann darf ich mich nicht an ihm versündigen. Wir sind weder die Richter noch die Rächer!
Hast du ein Problem mit Schadenfreude? Gibt es Menschen, denen du so sehr grollst, dass du dir überhaupt nicht vorstellen kannst, dich über ihren Untergang nicht maßlos zu freuen?
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