Apostelgeschichte 5,34-6,15

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 8- Tag 2

Fragen

Leicht: Welchen Rat gibt Gamaliel? Fasse ihn mit eigenen Worten zusammen. Antwort

Mittel: Welches Problem führte zur Einsetzung von Diakonen und worin bestand ihre Funktion? Antwort

Schwer: Apostelgeschichte 5,36: Der jüdische Historiker Josephus beschreibt den Aufstand des Theudas als ein Ereignis, das im Jahr 44 n.Chr. stattfindet, also 10-15 Jahre nach Gamaliels Rede. Hat Lukas hier Gamaliel etwas Zukünftiges in den Mund gelegt? Antwort


Text: Apostelgeschichte 5,34-6,15

Kapitel 5
34 Da stand ein Pharisäer im Rat auf und verlangte, die Angeklagten vorübergehend hinauszubringen. Er hieß Gamaliel und war ein im ganzen Volk angesehener Gesetzeslehrer. 35 „Männer von Israel“, sagte er dann, „seht euch bei diesen Menschen vor! Überlegt genau, was ihr mit ihnen tun wollt. 36 Es ist schon einige Zeit her, als Theudas auftrat und behauptete, etwas Besonderes zu sein. Ungefähr 400 Männer hatten sich ihm angeschlossen. Doch er wurde getötet und alle seine Anhänger zerstreuten sich und die Sache war zu Ende. 37 Später, zur Zeit der Volkszählung1), zettelte Judas, der Galiläer, einen Aufstand an und scharte eine Menge Leute um sich. Auch der kam um, und alle seine Anhänger wurden auseinandergetrieben. 38 Im vorliegenden Fall rate ich deshalb: Lasst diese Leute in Ruhe! Lasst sie gehen! Denn wenn das, was sie wollen, und das, was sie tun, von Menschen kommt, wird es scheitern. 39 Wenn es aber von Gott kommt, werdet ihr es nicht zerstören können. Vielleicht steht ihr dann als solche da, die gegen Gott kämpfen.“ Das überzeugte sie. 40 Sie riefen die Apostel wieder herein und ließen die Strafe der Geißelung2) an ihnen vollstrecken. Dann verboten sie ihnen nochmals, im Namen von Jesus aufzutreten, und ließen sie frei. 41 Die Apostel verließen den Hohen Rat und waren voller Freude, dass Gott sie gewürdigt hatte, für den Namen ihres Herrn gedemütigt zu werden. 42 Sie hörten keinen Tag damit auf, im Tempel und in Privathäusern zu lehren und die erfreuliche Botschaft zu verkündigen, dass Jesus der Messias ist.

Kapitel 6
1 Damals vermehrte sich die Zahl der Jünger ständig. Doch gab es auch Unzufriedenheit in der Gemeinde. Die Hellenisten3) beschwerten sich nämlich über die Hebräer4), weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden. 2 Da riefen die Zwölf die ganze Versammlung der Jünger zusammen und sagten: „Es ist nicht richtig, dass wir die Verkündigung des Wortes Gottes vernachlässigen und uns um die Verteilung der Lebensmittel kümmern. 3 Seht euch deshalb nach sieben Männern unter euch um, liebe Brüder, denen wir diese Aufgabe übertragen können. Sie müssen einen guten Ruf haben und mit dem Heiligen Geist und mit Weisheit erfüllt sein. 4 Wir selbst werden uns weiterhin dem Gebet und der Weitergabe des Gotteswortes widmen.“ 5 Mit diesem Vorschlag waren alle einverstanden. Sie wählten Stephanus, einen glaubensvollen und mit dem Heiligen Geist erfüllten Mann, dann Philippus, Prochorus und Nikanor, Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Mann aus Antiochia, der zum Judentum übergetreten war. 6 Diese sieben stellten sie vor die Apostel, die ihnen betend die Hände auflegten. 7 Das Wort Gottes breitete sich immer weiter aus, und die Zahl der Jünger in Jerusalem vermehrte sich stark. Selbst eine große Zahl von Priestern folgte gehorsam dem Ruf zum Glauben. 8 Stephanus war besonders begnadet. Gott hatte ihn mit einer Kraft erfüllt, in der er Wunder und erstaunliche Zeichen unter den Menschen wirkte. 9 Doch eines Tages verwickelten ihn Leute, die zur Synagoge der Freigelassenen5) gehörten, in ein Streitgespräch. Es waren Juden aus Zyrene und Alexandria, Zilizien und der Asia.6) 10 Doch sie waren der Weisheit, mit der Stephanus redete, und dem Geist, der aus ihm sprach, nicht gewachsen. 11 Da hetzten sie heimlich ein paar Männer auf, die das Gerücht verbreiten sollten: „Wir haben gehört, wie er Mose und Gott gelästert hat.“ 12 Damit brachten sie das Volk, die Ratsältesten und die Gesetzeslehrer gegen ihn auf. Sie fielen über ihn her und schleppten ihn vor den Hohen Rat. 13 Dort ließen sie falsche Zeugen auftreten, die aussagten: „Dieser Mensch greift in seinen Reden immer wieder unseren heiligen Tempel und das Gesetz an. 14 Wir haben ihn selbst sagen hören: 'Der Jesus von Nazaret wird diesen Tempel hier niederreißen und die Gebräuche verändern, die Mose uns im Auftrag Gottes übergeben hat.'“ 15 Alle im Rat blickten gespannt auf Stephanus und sahen sein Gesicht wie das eines Engels leuchten.

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Apostelgeschichte 5,39: Gottes Reich kann nicht zerstört werden.

Anwendung

ICH WILL HEUTE überlegen, ob es Personen gibt, über die ich mich zu sehr aufrege und mich Fragen, ob es wirklich notwendig ist.



1)
Nach Josephus fand eine solche Volkszählung mit Vermögenseinschätzung für die Steuerzahlung zuletzt 6 n.Chr. statt. Er berichtet auch von einem Judas aus Gamla, der bei dieser (oder einer früheren Volkszählung, die 8 v.Chr. begann) einen Aufstand gegen die Römer anführte.
2)
Die Geißelung der Juden wurde mit einer Peitsche aus weichen breiten Lederriemen durchgeführt und durfte nach 5. Mose 25,3 höchstens 40 Schläge betragen. Um ein Verzählen zu vermeiden, gab man dem Verurteilten nur 39 (40-1) Schläge. Spannungen in der Gemeinde
3)
Hellenisten. Griechisch sprechende Juden, die außerhalb Israels geboren und erst im Alter nach Jerusalem gezogen waren.
4)
Hebräer. In Israel geborene Juden, die Hebräisch bzw. Aramäisch sprachen.
5)
Freigelassene. Es handelt sich wahrscheinlich um ehemalige jüdische Sklaven bzw. deren Nachkommen, vermutlich um die, die 63 v.Chr. von Pompejus als Kriegsbeute nach Rom gebracht und später freigelassen worden waren.
6)
Asia. Es lässt sich aus dem Text nicht klären, ob es sich um mehrere Griechisch sprechende Synagogengemeinschaften handelte oder um die der Freigelassenen, die aus verschiedenen Gegenden nach Jerusalem gezogen waren.