Markus 8,27-9,29

Fette Beute (NT-Kurs)

Woche 15- Tag 3

Fragen

Leicht: Wann erst durften Petrus, Jakobus und Johannes über die Ereignisse auf dem Berg der Verklärung reden? Antwort

Mittel: Markus 8,33: Wofür wird Petrus von Jesus getadelt? Ist es nicht ganz normal, dass man seinem besten Freund nur das Beste wünscht? Antwort

Schwer: Markus 9,13 contra Johannes 1,21: Ist Johannes der Täufer nun der kommende Elia oder nicht? Antwort


Text: Markus 8,27-9,29

Kapitel 8
27 Jesus zog mit seinen Jüngern weiter in die Dörfer von Cäsarea Philippi1). Unterwegs fragte er sie: „Für wen halten mich die Leute?“ 28 „Einige halten dich für Johannes den Täufer“, antworteten sie, „andere für Elija und wieder andere für einen der alten Propheten.“ 29 „Und ihr“, fragte er weiter, „für wen haltet ihr mich?“ – „Du bist der Messias“, erwiderte Petrus. 30 Aber Jesus schärfte ihnen ein, mit niemand darüber zu reden. 31 Dann begann er ihnen klarzumachen, dass der Menschensohn vieles erleiden und von den Ratsältesten, den Hohen Priestern*2)und Gesetzeslehrern verworfen werden müsse, er müsse getötet werden und am dritten Tag3) auferstehen. 32 Als er ihnen das so offen sagte, nahm Petrus ihn beiseite und machte ihm Vorwürfe. 33 Doch Jesus drehte sich um, sah die anderen Jünger an und wies Petrus scharf zurecht: „Geh mir aus den Augen, du Satan! Was du denkst, kommt nicht von Gott, sondern von Menschen.“ 34 Dann rief Jesus seine Jünger und die Menge zu sich und sagte: „Wenn jemand mein Jünger sein will, dann muss er sich selbst verleugnen, er muss sein Kreuz aufnehmen und mir folgen. 35 Denn wer sein Leben unbedingt bewahren will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben meinetwegen und wegen der guten Botschaft verliert, der wird es retten. 36 Denn was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben verliert? 37 Was könnte er denn als Gegenwert für sein Leben geben? 38 Denn wer in dieser von Gott abgefallenen sündigen Welt nicht zu mir und meiner Botschaft steht, zu dem wird auch der Menschensohn nicht stehen, wenn er - begleitet von den heiligen Engeln - in der strahlenden Herrlichkeit seines Vaters kommt.“

Kapitel 9
1 Und er fuhr fort: „Ich versichere euch: Einige von denen, die hier stehen, werden nicht sterben, bis sie die Gottesherrschaft in ihrer Macht kommen sehen.“ 2 Sechs Tage später nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes mit und führte sie auf einen hohen Berg4), nur sie allein. Dort, vor ihren Augen, veränderte sich plötzlich sein Aussehen. 3 Seine Kleidung wurde blendend weiß, so weiß, wie sie kein Walker5) der ganzen Erde hätte bleichen können. 4 Dann erschienen Elija und Mose vor ihnen und fingen an, mit Jesus zu reden. – 5 „Rabbi, wie gut, dass wir hier sind!“, rief Petrus da. „Wir wollen drei Hütten bauen: eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.“ 6 Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte, denn er und die beiden anderen Jünger waren vor Schreck ganz verstört. 7 Da fiel der Schatten einer Wolke auf sie, und aus der Wolke sagte eine Stimme: „Das ist mein lieber Sohn. Hört auf ihn!“ 8 Sie schauten sich um und sahen auf einmal niemand mehr. Nur Jesus war noch bei ihnen. 9 Als sie dann den Berg hinabstiegen, schärfte ihnen Jesus ein, mit niemand über das zu reden, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. 10 Diese letzte Bemerkung ließ die Jünger nicht los, und sie überlegten miteinander, was er wohl mit der Auferstehung aus den Toten gemeint habe. 11 Schließlich fragten sie: „Warum behaupten die Gesetzeslehrer, dass Elija zuerst kommen muss?“ 12 „Das stimmt schon, Elija kommt zuerst“, erwiderte Jesus, „und bringt alles wieder in den rechten Stand. Und doch heißt es in der Schrift, dass der Menschensohn vieles leiden muss und verachtet sein wird. 13 Aber ich sage euch, Elija ist schon gekommen, und sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten, so wie es geschrieben steht.“ 14 Als sie dann zu den anderen Jüngern kamen, fanden sie diese von einer großen Menge umringt und im Streit mit einigen Gesetzeslehrern. 15 Als die Leute Jesus sahen, wurden sie ganz aufgeregt; sie liefen auf ihn zu und begrüßten ihn. 16 „Worüber streitet ihr euch denn?“, fragte er sie. 17 Einer aus der Menge erwiderte: „Rabbi, ich bin mit meinem Sohn hergekommen und wollte ihn zu dir bringen. Er kann nicht sprechen, weil er von einem bösen Geist besessen ist. 18 Und immer, wenn dieser Geist ihn packt, zerrt er ihn zu Boden. Er hat dann Schaum vor dem Mund, knirscht mit den Zähnen und wird ganz starr. Ich habe deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht.“ 19 „Was seid ihr nur für ein ungläubiges Geschlecht!“, sagte Jesus zu ihnen. „Wie lange muss ich denn noch bei euch sein! Wie lange muss ich euch bloß noch ertragen! Bringt den Jungen zu mir!“ 20 Sie brachten den Jungen zu ihm. Als der böse Geist Jesus sah, schüttelte er den Jungen mit so heftigen Krämpfen, dass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf der Erde wälzte. 21 „Wie lange hat er das schon?“, fragte Jesus den Vater. „Von klein auf“, antwortete dieser, 22 „und oft hat der Geist ihn schon ins Feuer oder ins Wasser geworfen, weil er ihn umbringen wollte. Aber wenn du etwas kannst, dann hab Erbarmen mit uns und hilf uns!“ 23 „Wenn du etwas kannst?“, erwiderte Jesus. „Was soll das heißen? Für den, der Gott vertraut, ist alles möglich!“ 24 Da schrie der Vater des Jungen: „Ich vertraue ja! Hilf du meinem Unglauben ab!“ 25 Als Jesus sah, dass immer mehr Leute zusammenliefen, bedrohte er den bösen Geist: „Du stummer und tauber Geist“, sagte er, „ich befehle dir, aus diesem Jungen auszufahren und nie wieder zurückzukommen!“ 26 Da schrie der Geist anhaltend auf, zerrte den Jungen wie wild hin und her und verließ ihn schließlich. Der Junge lag regungslos da, sodass die meisten dachten, er sei gestorben. 27 Doch Jesus fasste ihn bei der Hand und richtete ihn auf. Da stand der Junge auf. 28 Als Jesus später im Haus allein war, fragten ihn die Jünger: „Warum konnten wir den Geist nicht austreiben?“ 29 „Solche Geister können nur durch Gebet6) ausgetrieben werden“, erwiderte Jesus.

Mit freundlicher Erlaubnis © 2019 Karl-Heinz Vanheiden (Textstand: April 2020)


Prinzip

Markus 9,7: Das Beste, was ein Mensch tun kann, ist, auf Jesus zu hören!

Anwendung

ICH WILL mir für DIESE WOCHE vornehmen, bei der Predigt besonders aufzupassen, mitzuschreiben und dafür zu sorgen, dass das Gesagte nicht gleich wieder in Vergessenheit gerät.



1)
Cäsarea Philippi. Philippus II. hatte die Stadt Paneas am südwestlichen Abhang des Hermon im Quellgebiet des Jordan zur Hauptstadt seines Herrschaftsgebietes gemacht und zu Ehren des Kaisers Cäsarea genannt. Die Stadt, die aus einer Anhäufung kleinerer Siedlungseinheiten bestand, lag etwa 45 km nördlich von Betsaida.
2)
In neutestamentlicher Zeit bestimmten die Römer, wer in Israel Hoherpriester werden konnte. Wenn im Neuen Testament eine Mehrzahl von Hohen Priestern erwähnt wird, sind sowohl der amtierende als auch die inzwischen abgesetzten Hohen Priester gemeint sowie weitere Mitglieder der hohenpriesterlichen Familien, die hohe Positionen in der Tempelverwaltung innehatten.
3)
dritten Tag. Nach jüdischer Zählweise bedeutet das nicht drei Tage später, weil die angebrochenen Tage gewöhnlich als volle Tage gerechnet wurden. Am ersten Tag würde er sterben, am dritten Tag auferstehen.
4)
Berg. Traditionell wird darunter der Berg Tabor in Galiläa verstanden, doch zur Zeit des Herrn befand sich auf dessen runder Kuppe eine befestigte Burg – kein Ort, wo man allein sein konnte. Die vorherige Erwähnung von Cäsarea Philippi verweist eher auf den Berg Hermon nordöstlich dieses Ortes, und wir sollten uns das Geschehen an einem der Hänge jenes majestätischen Berges vorstellen.
5)
Ein Walker im Altertum reinigte, bleichte und verfilzte Stoffe.
6)
Spätere Handschriften haben hier eingefügt: „und Fasten“.