2Korinther 5,20: Welche Aufgabe haben wir als Botschafter für Christus?

Wir haben den Dienst der Versöhnung (2Korinther 5,18).
In der Antike standen Gesandte üblicher Weise für guten Willen und Freundschaft. Die Apostel als Gesandte, oder Botschafter, stehen für Gottes Angebot, der Feindschaft ein Ende zu bereiten. Gott will Beziehung. „Heute ist der Tag der Rettung und des Neuanfangs!“ Das ist die Botschaft der Apostel. Lasst euch versöhnen mit Gott!
Und noch etwas ist interessant. In der Antike war das Senden einer Gesandtschaft üblicher Weise Ausdruck von Schwäche oder Abhängigkeit. Der Kaiser Augustus brüstet sich mit all den Gesandten, die aus der ganzen Welt zu ihm kamen . Es ist ein Ausdruck seiner Macht, dass er so etwas nicht nötig hatte. Wenn er etwas wollte, schickte er seine Truppen. Wie anders ist Gott. Er hätte darauf warten können, dass eine Menschheit ihn um Rettung anfleht, aber er tut das Gegenteil. Er schickt seine Botschafter. Das ist wahre Demut auf Gottes Seite; wenn er die Not seiner Geschöpfe wahrnimmt und reagiert… obwohl er es nicht müsste.
Und für Paulus ist es ein Privileg, diesen Dienst tun zu dürfen. Ein Privileg, weil er nicht nur als Gottes Repräsentant spricht, sondern Gott spricht durch ihn. Wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! Wer diesen unscheinbaren Prediger ablehnt, der verwirft keinen Menschen, der verwirft Gott!
Wen meint Paulus hier mit lasst euch versöhnen mit Gott? Zuerst natürlich die Welt, zu der er gesandt ist. Dann aber wohl auch die Korinther. Sie sind versöhnt, aber wenn es darum geht, als Versöhnte zu leben, die Beziehung mit Gott auf alle Bereiche ihres Denkens und Handelns anzuwenden… da ist noch viel Luft nach oben! Der Imperativ Lasst euch versöhnen fordert eine Antwort. Er fordert die Einsicht in die eigene Schuldigkeit, aber er fordert noch mehr. Er fordert, dass ich mein Leben neu ordne; es um die Versöhnung herum neu ausrichte. Es ist Versöhnung mit GOTT. Und es ist die Aufgabe der Kirche, dafür zu sorgen, dass Menschen genau das erleben.

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