Sprüche 28,6

Sprüche 28,6

Besser ein Armer, der in seiner Vollkommenheit1) wandelt, als ein Verkehrter, der auf zwei Wegen <geht> und dabei reich ist.

Der Spruch zeigt auf, wie viel besser moralische Integrität als materieller Reichtum ist.

Mit „Vollkommenheit“ wird die Reife, die Klugheit und die Bewährung des gläubigen Armen beschrieben, der, obwohl notleidend, Gottes Gebote nicht verlässt. Er ist trotz seiner Armut besser dran als einer, der reich ist, sich aber verkehrt verhält. Wohlstand ist kein guter Grund, ungerecht zu leben.

Der Reiche ist hier einer, der „auf zwei Wegen geht“. Das Bild ist nicht ganz so leicht zu verstehen. Mit Blick auf das Falsche seines Verhaltens stehen die beiden Wege, die der Verkehrte wählt, wohl für den falschen Weg, den er einschlägt und den geschönten Weg, den er seiner Umgebung zeigt. Sein Lebensstil ist von Unwahrhaftigkeit und Schönfärberei geprägt. Er will Reichtum um jeden Preis, auch auf Kosten der Wahrheit und der Gerechtigkeit.

Wie weit würdest du gehen, um reich zu werden? Wie wichtig ist dir Wohlstand? Macht dir die Vorstellung ein armer Gerechter zu sein not?



1)
Siehe auch die Anmerkungen zu Sprüche 2,7.