3,7 Seit den Tagen eurer Väter1) seid ihr von meinen Ordnungen2) abgewichen und habt <sie> nicht beachtet. Kehrt um zu mir! Und ich kehre um zu euch, spricht der HERR der Heerscharen. Ihr aber sagt: »Worin sollen wir umkehren?«

Israel glaubt, Gott hätte sich verändert und würde Sünde nicht mehr so wichtig nehmen (Maleachi 3,15), aber das Gegenteil ist der Fall. Gott sieht ihre Sünde heute wie in den Tagen der Väter, die von Gottes Ordnungen abgewichen waren. Die Geschichte des Volkes Israel ist von Untreue gegen Gottes Gebote gekennzeichnet. Sie waren von den Ordnungen abgewichen, indem sie sie nicht beachteten. Und indem sie die Gebote Gottes nicht hielten, drehten sie Gott selbst den Rücken zu. Aber es gibt Hoffnung: Buße. Wenn sie zu Gott umkehren, wird er es ebenso tun. Bei Sünde ist Buße (vgl. Lukas 18,13) möglich, weil Gott liebt, aber auch nötig, weil Gott richten wird. Egal wie lange eine falsche Haltung anhält, Gott ruft jeden mit seinem Kehrt um zu mir! Und er verspricht uns seine Nähe, wenn wir aufrichtig Buße tun, aber ohne vorangehende Einsicht in die eigene Sünde kommen wir nicht weiter. Und genau an dieser Stelle scheitert Israel: Sie sehen ihre Schuld nicht ein: Worin sollen wir umkehren? Diese Frage ist mehr als tragisch! Wer wie der Pharisäer im Gleichnis in Lukas 18,9-14 (vgl. Lukas 18,21) die eigene Verlorenheit nicht erkennen kann, der wird auch nicht zu Gott umkehren und kann nicht gerettet werden.


1)
I.S.v. Vorväter, d.h. „seit jeher“.
2)
Der Begriff ist ein Synonym zu „Gesetz“ und „Rechtsbestimmung“ (5Mose 5,31).