3,14 Ihr sagt: Nichts <bringt es>, Gott zu dienen. Und was ist der Gewinn, dass wir für seinen Dienst sorgen und dass wir in Trauer einhergehen vor dem HERRN der Heerscharen?

Das ist ihre Meinung über Gott: „Gottesdienst und Buße ist für die Katz'. Es bringt nichts, Gott zu dienen. Die Gerechten werden nicht belohnt und die Frechen nicht bestraft (vgl. Maleachi 3,15). Gott kümmert sich nicht um das, was hier auf der Erde passiert.“
Nicht nur die Priester empfanden das Opfern als „Mühsal“ (Maleachi 1,13), dem Volk ging es ebenso. Kurz nach der Errichtung der Mauer, vielleicht zehn Jahre vor Maleachis Bußruf, erlebte das Volk eine Reformation des Gottesdienstes und schloss einen Bund mit Gott (Nehemia 8-10), aber das war inzwischen Vergangenheit. Irgendwie sorgten sie noch für den Dienst am Heiligtum und manchmal zogen sie in Trauer und mit Sacktuch bekleidet durch die Straßen, aber sie mussten erleben, dass Gott trotz aller Bemühungen ihre Gebete nicht erhörte. Was sie auch taten, es brachte ihnen keinen Gewinn.
Jetzt ist es in der Tat kein Fehler, zu erwarten, dass Gott Gebete erhört! Ihr Denkfehler lag an einer anderen Stelle! Sie meinten, dass ein wenig religiöses Getue, ein rein äußerliches (zumeist halbherziges) Befolgen von Vorschriften genug sei. Sie glaubten an eine heidnische,mechanische (bzw. magische) Verbindung aus Religion und Erfolg. Aber das ist Gott nicht genug! Er will Ehre, Furcht (Maleachi 1,6) und letztlich Liebe (5Mose 6,4.5). Und wo Menschen ihm das versagen, da ernten sie, was sie säen! Sie säen Scheinheiligkeit und ernten Enttäuschung, sie säen Banalität und ernten einen strafenden Gott.