2,1a Blast das Horn auf Zion und erhebt das Kriegsgeschrei auf meinem heiligen Berg! Beben sollen alle Bewohner des Landes1)!
Auf den Mauern von antiken Städten standen Wachen, von deren Wachsamkeit das Überleben einer Stadt abhing. Sahen sie eine feindliche Armee anrücken mussten sie in ein Horn blasen (vgl. Hesekiel 33,2-4), um die Stadtbewohner zu warnen2). Der Klang des Horns soll die müden Beter aufschrecken und an Gott erinnern, wie es Amos eindrücklich formuliert: „Wird etwa in der Stadt das Horn geblasen, und das Volk erschrickt nicht? Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, und der HERR hat es nicht bewirkt?“ (Amos 3,6).
Gott selbst übernimmt die Funktion des Wachmanns, der seinen Propheten Joel beauftragt, die Stadtverantwortlichen auf die kommende Gefahr aufmerksam zu machen (vgl. Amos 3,7.8). Was Gott erwartet ist Kriegsgeschrei und Beben. Wie wir in Joel 2,15, wo die Phrase „Blast das Horn“ das zweite Mal vorkommt, sehen werden, ist Gott nicht an einer kriegerischen Auseinandersetzung, sondern an Fasten, Weinen, Buße und zerrissenen Herzen interessiert.
Bei Zion handelt es sich um eine Burganlage der Jebusiter (2Samuel 5,7) an der südöstlichen Stadtgrenze von Jerusalem. Der Begriff Zion wird in der Bibel als Synonym für „Jerusalem“ benutzt.
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