Sprüche 31,6.7
Gebt starkes Getränk dem Erschöpften,
und Wein dem Schwermütigen1) :*
er trinke, und vergesse seine Armut
und gedenke seines Elends nicht mehr.
Für den König wird Alkohol leicht zur Gefahr, nicht so für den, der an seiner Armut und seinem Elend zerbricht. Natürlich ist Alkohol keine Dauerlösung. Wer seinen Kummer im Alkohol ertränkt, löst auf diese Weise definitiv nicht seine Probleme. Ganz im Gegenteil. Alkoholismus macht weder weise noch lebenstüchtig (Sprüche 23,29-35), aber während ein König nie betrunken sein sollte, so kann ein Rausch für einen zutiefst traurigen und womöglich lebensmüden Menschen eine Wohltat sein. Sprüche setzen einen Kontext voraus, um ihre Weisheit zu entfalten. Hier ist der Kontext eine konkrete, überwältigende Lebenssituation, aus der Alkohol (oder Medikamente) einen kurzfristigen Ausweg schafft. Es geht hier nicht um den Einstieg in eine Alkoholsucht oder um ein dauerhaftes Betrinken.
Wie gehst du mit überfordernden Situationen um? Was braucht ein von Erschöpfung und Schwermut überwältigter Mensch noch mehr als Alkohol (und welche Verse im Buch Sprüche beschreiben genau dieses Verhalten?)?
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