Sprüche 31,17

Sprüche 31,16-18

zayin Sie sinnt auf ein Feld und erwirbt es; von der Frucht ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg. heth Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und stärkt ihre Arme (für die Aufgabe1)). teth Sie erfährt2), daß ihr Ertrag gut ist. Des Nachts geht ihre Lampe nicht aus;

Diese Verse unterstreichen noch einmal die enorme physische und psy-chische Belastbarkeit einer starken Frau.

Wenn sie ein Feld sieht, das sich zu kaufen lohnen würde, dann durchdenkt sie das Thema von allen Seiten (sinnt) und schlägt zu. Die Frucht ihrer Hände steht für die Textilien, die sie in Sprüche 31,13 hergestellt hat. Mit dem Ertrag aus dem Verkauf kann sie einen Weinberg erwerben und (neu) bepflanzen lassen.

Auch wenn die Hausherrin über Mägde (Sprüche 31,15) verfügt, so ist ihr (schwere) körperliche Arbeit nicht fremd (vgl. 2Mose 2,16; 2Samuel 13,5-9). Sie packt mit an. Wer seine Lenden gürtet, der macht sich für eine anstrengende Aufgabe bereit (1Könige 18,46; 2Könige 4,29). Wer seine Hände stärkt, der hat nicht nur Kraft, sondern auch den Wunsch, sie einzusetzen.

Kluges Planen und Fleiß führen zu geschäftlichem Erfolg. Und in dem Maß, wie sie zum Wohlstand ihrer Familie beiträgt, begreift sie, wie gut das ist. Dass des Nachts ihre Lampe nicht ausgeht hat weniger damit zu tun, dass sie bis spät in die Nacht arbeitet3), sondern dass sie es sich leisten kann, auch nachts Öl in einer Lampe zu verbrennen. Und diesen Luxus zu erleben, durchaus als etwas, das jenseits allen Angebens gut ist und gut tut, das motiviert sie in ihrem Tun.

Wo hast du selbst schon einmal Luxus als etwas Gutes erfahren? Wie geht es dir mit dem Gedanken, dass ökonomischer Erfolg etwas ist, worüber es sich lohnt, nachzudenken?



1)
Ausnahmsweise eine Ergänzung nach der LXX.
2)
Oder: schmeckt.
3)
Auch wenn man dieser Frau so etwas zutraut. Sinnvoll ist es allerdings nicht, weil früh auf-stehen (Sprüche 13,15) und spät zu Bett gehen sich auf lange Sicht gegenseitig ausschließen. Und auch wenn diese Verse den ökonomischen Wert einer Frau stark betonen, so ist sie auch Liebhaberin und Freundin ihres Mannes. Zwei Aspekte, für die auch Zeit bleiben muss. Eine Frau, die immer nur arbeitet, kann ganz leicht – egal wie viel Erfolg sie hat – das Herz ihres Mannes, das sich nach Zärtlichkeit und Nähe sehnt, verlieren (vgl. Hohelied 7,12-14).