Sprüche 30,21-23
Unter drei Dingen erzittert die Erde,
und unter vieren kann sie es nicht aushalten: *
unter einem Diener1), wenn er König wird,
und einem Dummkopf, wenn er genug zu Essen hat; *
unter einer Verschmähten2), wenn sie zur Frau genommen wird,
und einer Magd, wenn sie ihre Herrin verdrängt3).
Die Erde steht hier für die soziale Ordnung auf ihr (Metonymie). Es gibt Dinge, die lassen das soziale Gefüge einer Gesellschaft erst erzittern und – wenn es zu viele werden – zusammenbrechen.
Ein König lebt von der Loyalität seiner Diener (vgl. 1Samuel 27,12). Sprüche 30,22 geht davon aus, dass ein Untergebener den Thron durch einen Aufstand an sich reißt4). Ein treuloser Usurpator erweist sich schnell als ichsüchtiger Tyrann, für den nur ein Ziel wichtig ist: Der Erhalt seiner Macht. Und wie er bereit war den alten König wegzuputschen, so ist er auch bereit jede neue Bedrohung mit harter Hand in die Schranken zu weisen. Agur geht davon aus, dass nicht jeder das Zeug zum König hat. Ein guter Untergebener macht noch keinen guten König5).
Kennst du Ausnahmen zu diesem Spruch, also Rebellen, die sich als weise Regenten herausgestellt und ihrem Volk gut getan haben?
Ein Dummkopf, dem es gut geht, wird nur arroganter und gefährlicher. Wenn sich sein Lebensstil nicht auszahlt, kann er vielleicht noch einsichtig werden und aus seinen Fehlern lernen. Wenn er jedoch keinen Mangel verspürt, gibt es für ihn auch keinen Grund, sich zu ändern oder auch nur seinen Lebensstil in Frage zu stellen. Und schlimmer noch: Er führt darüber hinaus durch sein Vorbild unreife, junge Menschen in Versuchung, ihn zu imitieren.
Was wird aus einer Gesellschaft, in der man dumme Menschen durch soziale Sicherungssysteme darin bestärkt, sich nicht zu ändern?
Eine Verschmähte ist eine Frau6), die niemand heiraten wollte. Damit der Vers Sinn ergibt7), muss der Grund für die Zurückhaltung der Männer in ihrem Charakter liegen. Es muss sich bei ihr um eine wirklich schwierige Person handeln, die man zurecht nicht im Haus haben will. Findet sie dann doch einen Mann8), muss die Familie, die sie gründet, unter ihrer Art leiden, sie beeinflusst ihre Kinder, macht ihrem Mann das Leben schwer und ihr schlechter Charakter bekommt viel zu viel Einfluss in der Gesellschaft.
Kennst du Kinder, deren Charakter von der zänkischen Art ihrer Mutter (oder ihres Vaters) verdorben wurde?
Eine Magd, die ihre Herrin verdrängt, indem sie sich dem Herrn an den Hals wirft und ihn dazu verleitet, sich von seiner Frau scheiden zu lassen9), ist auf der Ebene der Familie, was in Sprüche 30,22 der Untergebene, der sich auf den Thron putscht, für den Staat darstellt. Eine Magd, die ihre Herrin aussticht, wird keine gute Ehefrau abgeben. Ihre berechnende, durchtriebene Art wird die ganze Familie zum Schlechten beeinflussen.
Sprüche 30,23 kann man so zusammenfassen: Heirate keinen Ladenhüter, den zu Recht keiner haben wollte, und lass dich auf kein Techtelmechtel mit Angestellten ein.
Was könnte einen Single dazu bringen, einen „Ladenhüter“ zu heiraten?
1Mose 2Mose 3Mose 4Mose 5Mose Josua Richter Ruth 1Samuel 2Samuel 1Könige 2Könige 1Chronik 2Chronik Esra Nehemia Esther
Hiob Psalmen Sprüche Prediger Hohelied
Jesaja Jeremia Klagelieder Hesekiel
Daniel
Hosea Joel Amos Obadja Jona Micha NahumHabakuk Zephanja Haggai Sacharja Maleachi