Sprüche 28,8

Sprüche 28,8

Wer sein Vermögen durch Aufschlag1) und durch Wucher mehrt, sammelt es für den, der sich über die Armen erbarmt.

Der Spruch richtet sich nicht gegen das geschäftsmäßige Verleihen von Geld, indem man es in die Geschäfte Dritter investiert (bzw. die es sich für die Expansion ihrer Geschäfte leihen). Es geht darum, dass hier ein Reicher die Notsituation eines anderen Juden ausnutzt, indem er ihm nicht uneigennützig hilft (5Mose 15,7-11; 23,20.21), sondern dessen schlimme Lage zum eigenen Vorteil nutzt. Wer sich an den Katastrophen der Hilflosen bereichert, der tut sich nichts Gutes!

In Gottes weiser Voraussicht, kann der durch Unbarmherzigkeit reich Gewordene sein Vermögen nicht bewahren. Er muss es schlussendlich dem überlassen, der sich über die Armen erbarmt hat.

Wie kann man sich heute der Armen erbarmen? Wodurch kann man noch die Notlage eines Armen ausnutzen?



1)
Der Begriff kommt im AT in 10 Versen vor. Meist geht es direkt um Zinsaufschläge, die Armen auferlegt wurden bzw. nicht auferlegt werden durften (2Mose 22,25; 3Mose 25,36.37; Hesekiel 18,8.13.17)!