Sprüche 27,24

Sprüche 27,23.24

Achte sehr auf den Zustand deines Kleinviehes, schaue gut nach deinen Herden. Denn nicht ewig <währt> der Überfluss; und ganz bestimmt nicht eine Krone von Generation zu Generation!

Der Weise weiß um die Pflicht, sich nachhaltig um seinen Lebensunterhalt zu kümmern. Auch wenn mein Leben heute von Überfluss und Wohlstand geprägt ist, so kann ich davon ausgehen, dass dieser Umstand nicht ohne mein Zutun ewig währt. Das Wohlergehen des Viehzüchters – und der dient hier als Beispiel – hängt vom Zustand seiner Tiere ab. Die Klugheit verlangt es, dass er mit viel Energie, Voraussicht und Kenntnisreichtum auf die Entwicklung seines Viehbestandes acht hat.

Und was für den Besitz gilt, das gilt erst recht für den Status in der Gesellschaft (Krone). Am Beispiel des gekrönten Königs1) macht der Spruch deutlich, wie schwer es ist, Herrschaft und Einfluss in der Gesellschaft über Generationen hinweg zu bewahren. Braucht es Weisheit, um Wohlstand zu bewahren, dann braucht es besondere Klugheit die eigene gesellschaftliche Position an die nächste Generation weiter zu geben.

Wie kann ein Angestellter oder ein selbständiger Handwerker auf den „Zustand seines Kleinviehs“ achten? Welche Möglichkeiten hat er vorzusorgen? Wie verhält sich dieser Spruch zu dem Prinzip, dass wir zuerst nach Gottes Reich trachten sollen und er uns dann alles zufallen lassen wird, was wir brauchen (Matthäus 6,33)? Wo endet ein kluges Vorsorgen und wo beginnt ein heidnisches Zersorgen?



1)
Dass Könige im Alten Testament eine Krone trugen, ergibt sich aus 2Samuel 1,10; 2Könige 11,12 und Psalm 132,18.