Sprüche 27,12

Sprüche 27,12

Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich; die Einfältigen gehen weiter und werden <dafür> bestraft.

Der Spruch wiederholt fast wortwörtlich Sprüche 22,3. Weisheit macht das Leben nicht völlig berechenbar, aber sie hilft dabei, offensichtliches Unglück zu vermeiden. Die Wechselfälle des Schicksals liegen nicht in unserer Hand (vgl. Prediger 9,11) und sind auch nicht ergründbar (Prediger 8,17). Alles hat seine Zeit (Prediger 3,1ff), aber auch wenn wir die großen Linien der Geschichte nicht verändern können, so müssen wir doch nicht wie Blinde in jedes Unglück tappen. Der Prediger sagt, dass Weisheit sich zur Torheit, wie Licht zur Finsternis verhält (Prediger 2,13.14). Der Kluge sieht klarer als der Dummkopf. Und so kann er einigen Katastrophen im Leben entgehen, weil er weiß, wann es gut ist, die Notbremse zu ziehen. Das Unglück wird hier wie ein Verbrecher dargestellt, der am Wegesrand wartet, um den Unvorsichtigen zu überfallen. Es gibt Nöte im Leben, vor denen müssen wir uns verstecken. Wir müssen also dafür sorgen, dass wir ihnen gar nicht erst begegnen.

Kennst du einfältige Menschen, die ein Unglück erlebt haben, das sie hätten vermeiden können? Welche Krankheiten sind vermeidbar?