Sprüche 23,14

Sprüche 23,13.14

<Spruch Nr. #13>

Entziehe nicht dem Knaben die Züchtigung; wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. * Du schlägst ihn mit der Rute, und du errettest seine Seele von dem Scheol.

Das deutsche Recht verbietet die körperliche Züchtigung1). Es ist verboten sein Kind mit einer Rute zu schlagen. Was hat dieser Vers uns dann noch zu sagen? Er betont, auch wenn man die vorgeschlagenen Maßnahmen ablehnt, den Wert einer auf liebevolle Weise strengen Erziehung. Die Eltern sind dafür verantwortlich, dem Kind Grenzen aufzuzeigen und ihre Einhaltung durchzusetzen. Wer Körperstrafen ablehnt, muss auf andere Weise dafür sorgen, dass Regeln eingehalten werden und Kinder nicht durch ihre eigene Dummheit geschädigt werden bzw. den Eltern mit ihrem Verhalten Schande machen (Sprüche 29,15).

Die größte Gefahr einer zu laschen Erziehung ist jedoch der geistliche Tod des Kindes. Der Scheol2) beschreibt in den Sprüchen mehr als nur das Totenreich. Auch wenn es stimmt, dass ein schlecht erzogenes Kind, das nicht auf die Eltern hört, durch seinen Eigensinn sterben kann3) , so geht der Gedanke dieses Verses weiter. Erziehung will das Kind vor der Hölle bewahren. Die Strenge der Eltern schafft die Voraussetzung für die Bekehrung des Kindes. Wie das genau geschieht, wissen wir nicht. Es muss aber für Eltern das wichtigste Ziel sein, ihre Kinder auf Gott hin zu erziehen (vgl. Sprüche 22,17-19). Klare Grenzen scheinen dafür eine wichtige Voraussetzung zu sein. Allerdings warnt die Bibel auch davor, dass eine zu strenge Erziehung Kinder mutlos macht (Kolosser 3,21), wenn sie die Erwartungen ihrer Eltern auch mit noch so viel Einsatz nicht erreichen können.



1)
Vgl. § 1631,2 BGB
2)
Eine Definition des wichtigen, alttestamentlichen Begriffs Scheol findest du hier: http://www.frogwords.de/bibel_at_nt/sprueche/exkurs_der_scheol
3)
Wenn es sich zum Beispiel von der Hand der Mutter losreißt und auf die Straße rennt.