2,8 Ihr aber, ihr seid abgewichen vom Weg, ihr habt viele durch <falsche> Weisung zu Fall gebracht, habt den Bund Levis gebrochen, spricht der HERR der Heerscharen.

Im Vergleich zu ihren Vorfahren versagen die Priester zur Zeit Maleachis vollständig. Bringen die einen „viele“ zur Umkehr (Maleachi 2,6), bringen sie viele durch <falsche> Weisung zu Fall. Ihr Rat taugt nichts, weil sie selbst vom Weg abgewichen sind, d.h. nicht richtig mit Gott leben1), und den Bund Levis gebrochen haben, d.h. sie haben ihre Berufung aus den Augen verloren. Sie sind ein schlechtes Vorbild, geben unbrauchbaren Rat und haben den Bund mit Gott, der doch „Leben und Frieden“ für das Volk bringt, aufgekündigt.Man kann Nehemias frustriertes Gebet verstehen, das er kurz Zeit später im Angesicht all der Probleme sprechen wird: „Gedenke es ihnen, mein Gott, wegen der Verunreinigungen des Priesteramtes und des Bundes der Priester und der Leviten!“Diese Priester waren kein Segen für das Volk, sondern ein Fluch.


1)
Was sich in der Art und Weise zeigt, wie sie ihren Dienst ausführen, über Gottes Charakter und seine Gebote denken und mit dem ihnen anvertrauten Schatz, der „Thora“, umgehen.Hier ist noch nicht das Problem der Mischehen aufgeführt, das uns im nächsten Abschnitt begegnet und in Esra 9,1; 10,18; 20-44; Nehemia 13,28 beschrieben wird. Auch die „Vermietung“ einer Tempelzelle an den Ammoniter Tobija (Nehemia 13,4.5) passt in dieses Bild.