Das Buch Maleachi gehört in der Bibel seit jeher zu den sogenannten „Kleinen Propheten1)“ und steht in der Reihe der biblischen Bücher am Ende, weil man es als das „Siegel der Propheten“, den Abschluss des prophetischen Redens Gottes betrachtete.
„Maleachi“ bedeutet „mein Bote“ und wir können nicht mit letzter Sicherheit sagen, ob es sich dabei um einen Titel oder einen Eigennamen handelt. Da zu Beginn eines prophetischen Buches üblicherweise der Prophet genannt wird, auf den das „Wort des HERRN“ zurückgeht, denke ich, dass es gut ist, auch hier von einem Eigennamen auszugehen2).
Für dieFestlegung der Abfassungszeit gibt uns der Text des Buches selbst nur wenig Hinweise. In Maleachi 1,8 ist von dem „Landpfleger3)“ die Rede, einem Verwaltungstitel, der zur Zeit der Babylonier und Perser gebräuchlich war. Außerdem wird die Existenz eines Tempels vorausgesetzt (Maleachi 1,10; 3,1.10). Es ist auffällig, wie gut die Prophetie von Maleachi zu der Zeit von Nehemia passt. Bei seinem zweiten Besuch in Jerusalem spricht Nehemia genau die Probleme an, die auch Maleachi in seinem Buch erwähnt4): Mischehen (Maleachi 2,10-12; Nehemia 13,23-27), Defizite in den regelmäßigen Abgaben für den Tempel (Maleachi 3,8-10) und die „Verunreinigung des Priesteramtes“ (Nehemia 13,29; Maleachi 1,6-2,9)5). Ich gehe deshalb davon aus, dass Maleachi ein Zeitgenosse Nehemias war und kurz vor dessen zweitem Besuch in Jerusalem, also um das Jahr 433 v. Chr.,als Prophet wirkte.
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