Thema 86: Ehe [1]

Lernbibelvers

1Mose 2,24

Biblische Kernaussagen

  • Mit der Ehe schließen Mann und Frau vor Gott einen lebenslangen Bund1) (Maleachi 2,14; Matthäus 19,8.9).
  • Mit der Eheschließung wird eine neue Familie gegründet. Der Ehepartner soll wichtiger werden als es die eigenen Eltern sind (1Mose 2,24).
  • Ehe ist auf Intimität ausgerichtet. Mann und Frau verschmelzen zu einem neuen Ganzen („ein Fleisch“), was sich insbesondere in der Sexualität ausdrückt (1Mose 2,24; 4,1), aber auf alle Bereiche des Menschseins durchschlägt (z. B. Wünsche, Hoffnungen, Vorlieben…).
  • Ehe ist Lebens- und Dienstgemeinschaft (Prediger 4,9-12; 1Mose 2,18). Ehepartner ergänzen und helfen einander im Alltag (Sprüche 31,10-31; Epheser 5,21-33).
  • Liebe ist für das Wohlbefinden der Ehepartner wichtiger als materielle Güter (Sprüche 15,17).
  • Zur Ehe gehört das liebevolle Praktizieren der Sexualität (Sprüche 5,18.192)). Dabei soll ein Partner auf die Bedürfnisse des anderen eingehen. Sexualität ist kein Druckmittel in der Ehe; darauf verzichten dürfen Eheleute nur im gegenseitigen Einverständnis. Eheliche Romantik und Erotik sind Gottes Schutz vor Ehebruch (1Korinther 7,1-9).
  • Kinder gehören als Segen Gottes normalerweise zur Ehe dazu und sie sind Gottes „Auftrag“ an die Eheleute (1Mose 1,28; 3,16; Psalm 127,3-5).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Sprich mit Deinem Kind über Prediger 4,9-12. Welche Vorteile haben Ehepartner bei der Bewältigung des Alltags? (z. B. Hilfe in Not, Wärme und Geborgenheit, Ermutigung und Beistand in schwierigen Zeiten) Gibt es auch „Nachteile“?
  • Lies mit Deinem Teenager 1Mose 2,18-25 und sucht nach Aussagen über die Ehe! (z. B. die Ehe besteht zwischen Mann und Frau; sie ist auf gegenseitige Ergänzung angelegt; Abgrenzung von den Eltern; Sexualität…)
  • Lies mit Deinem Kind Sprüche 5,18.19. Was ist davon zu halten, wenn gesagt wird, dass die Bibel gegen Sexualität sei? Warum kann die Bibel gar nicht gegen Sexualität eingestellt sein? (Antwort: Weil Gott die Sexualität geschaffen hat!)
  • Erkläre Deinem Kind den Wert von „romantischen Zeiten“ in der Ehe. Eltern haben ein Recht auf Romantik, Alleinsein und Intimität! Wohin führt es, wenn das „Feuer“ zwischen den Eltern ausgeht? Lebt Eure Sexualität so aus, dass Eure Kinder in Euch – ohne die Details zu kennen – ein Vorbild für romantische Zweisamkeit sehen.3)
  • Was sind die Merkmale der guten Ehe von Aquila und Priscilla und woran leidet die Ehe von Isaak und Rebekka? Lies dazu Apostelgeschichte 18,1-3.24-26; Röm 16,3-5 und 1Mose 25,27.28; 27,6-13.46! (Antworten z. B. Aquila und Priscilla: Gastfreundschaft, Mitarbeiterschulung, gemeinsamer Dienst und Sicht für Gemeinde, Einsatz für das Evangelium, Gemeindebau…; Isaak und Rebekka: Lieblingskinder, fehlende Kommunikation, sie haben sich auseinandergelebt).

Fragen zur Selbstreflexion

  • Sehen unsere Kinder an unserem Umgang als Paar miteinander, dass wir uns lieb haben? Würden sie eine Ehe „wie ihre Eltern“ als erstrebenswertes Ziel ansehen?
  • Wie oft nehmen wir uns als Ehepaar Zeit füreinander? (z. B. Eheabend, Eheurlaub usw.) Bin ich mit unserer Ehe insgesamt und unserer Sexualität wirklich zufrieden?4)

1)
Auch beim Vollzug dieses Bundes fließt Blut, nämlich in der Hochzeitsnacht.
2)
Hier haben wir es mit einem Gebot zu tun, dem unserer Meinung nach eine unausgesprochene Verheißung gegenübersteht: Wer sich ein Leben lang in seinen Gedanken und in seinem Handeln an seinen Partner bindet und sich vornimmt, Sexualität nur mit dieser Person aktiv zu genießen, der wird erleben, dass er ein Leben lang Freude an der Sexualität mit seinem Partner hat. Sprüche 5,18.19 ist ein göttliches Plädoyer gegen Passivität und gegen Promiskuität. Sexualität soll und muss im Schutz der Ehe entdeckt und entfaltet werden – bis an den Punkt, dass Eheleute sich im Rausch der Ekstase einander ganz hingeben.
3)
Ein gemeinsamer Ehe-Kurzurlaub, ein leidenschaftlicher Kuss beim Nachhausekommen oder ein „Ich liebe dich“ mit Lippenstift auf dem Badezimmerspiegel – es sind die kleinen Details, die Liebe am Leben erhalten und unseren Kinder zeigen, dass es zwischen Papa und Mama eine Ebene der Intimität gibt, die geheimnisvoll und erstrebenswert ist.
4)
Bei „nein“ kümmert Euch um das Thema! Besucht einen Ehekurs, lest ein Buch, fangt wenigstens an, darüber zu reden!