Zehn Gründe dafür, dass der Sabbat in seiner ursprünglichen Bedeutung heute nicht mehr gilt:
1) Der Sabbat ist ein Bundeszeichen des Alten Bundes (Hesekiel 20,12). Als Menschen, die im Neuen Bund leben (Hebräer 8), brauchen wir das Zeichen des alten Bundes nicht mehr zu halten.
2) Im NT gibt es kein Gebot für Christen, den Sabbat zu halten.
3) Die ersten Christen feiern zusammen Gottesdienst, aber sie tun es am Sonntag (Apostelgeschichte 20,7), nicht wie ursprünglich am Samstag/Sabbat.
4) Es gibt im Alten Testament keinen Hinweis darauf, dass Gott von Heiden erwartet hätte, den Sabbat zu halten. Es ist also kein Gebot für alle Menschen, ganz im Gegensatz zu anderen Geboten aus dem Dekalog wie „du sollst nicht morden“, „du sollst nicht die Ehe brechen“ usw.
5) Es gibt keine Hinweise darauf, dass Menschen vor dem mosaischen Gesetz den Sabbat gehalten haben, d.h. die Einführung des Sabbats ist etwas speziell Jüdisches.
6) Das Apostelkonzil (Apostelgeschichte 15) hat den Heiden nicht das Halten des Sabbats verordnet.
7) In allen Sündenkatalogen, die wir im NT finden, lesen wir nichts über die Sünde des Nichteinhaltens des Sabbat. Im Alten Testament ist das ganz anders! Da ist das Entweihen des Sabbats ein Hauptanklagepunkt gegen das Volk Israel, der immer wieder von den Propheten vorgebracht wird.
8) Paulus verurteilt die Galater dafür, dass sie bestimmte Tage „beobachten“ (Galater 4,10), d.h. den Sabbat und jüdische Feiertage hielten.
9) Paulus lehrt, dass das Halten des Sabbats ein Teil der christlichen Freiheit darstellt (Römer 14,5); es ist ein Mittelding, das jeder halten kann wie er will.
10) Die Kirchenväter lehren durchweg, dass sich Christen am ersten Tag der Woche, also am Sonntag, trafen.
Justinus Martyr, Apologie 1,
67. Gemeindeleben der Christen, besonders ihr Sonntagsgottesdienst.
… An dem Tage, den man Sonntag nennt, findet eine Versammlung aller statt, die in Städten oder auf dem Lande wohnen; dabei werden die Denkwürdigkeiten der Apostel oder die Schriften der Propheten vorgelesen, solange es angeht. Hat der Vorleser aufgehört, so gibt der Vorsteher in einer Ansprache eine Ermahnung und Aufforderung zur Nachahmung all dieses Guten. Darauf erheben wir uns alle zusammen und senden Gebete empor. Und wie schon erwähnt wurde (c. 65), wenn wir mit dem Gebete zu Ende sind, werden Brot, Wein und Wasser herbeigeholt, der Vorsteher spricht Gebete und Danksagungen mit aller Kraft, und das Volk stimmt ein, indem es das Amen sagt. Darauf findet die Ausspendung statt, jeder erhält seinen Teil von dem Konsekrierten; den Abwesenden aber wird er durch die Diakonen gebracht. Wer aber die Mittel und guten Willen hat, gibt nach seinem Ermessen, was er will, und das, was da zusammenkommt, wird bei dem Vorsteher hinterlegt; dieser kommt damit Waisen und Witwen zu Hilfe, solchen, die wegen Krankheit oder aus sonst einem Grunde bedürftig sind, den Gefangenen und den Fremdlingen, die in der Gemeinde anwesend sind, kurz, er ist allen, die in der Stadt sind, ein Fürsorger. Am Sonntage aber halten wir alle gemeinsam die Zusammenkunft, weil er der erste Tag ist, an welchem Gott durch Umwandlung der Finsternis und des Urstoffes die Welt schuf und weil Jesus Christus, unser Erlöser, an diesem Tage von den Toten auferstanden ist, Denn am Tage vor dem Saturnustage kreuzigte man ihn und am Tage nach dem Saturnustage, d. h. am Sonntage, erschien er seinen Aposteln und Jüngern und lehrte sie das, was wir zur Erwägung auch euch vorgelegt haben.