Thema 76: Überlegtes Handeln

Weitere Schlagworte: Besonnenheit, Nüchtern sein, Prüfen, Wachsamkeit

Lernbibelvers

1Petrus 5,8

Biblische Kernaussagen

  • Besonnenheit, also die Fähigkeit, Dinge in Ruhe zu durchdenken und vernünftige Entscheidungen zu treffen, soll Christen auszeichnen (Römer 12,2; Titus 2,6.12; Sprüche 1,4).
  • Man handelt besonnen, wenn man auf die Ratschläge weiser Christen hört (Sprüche 5,1.2). Siehe auch Lektion „Weisheit“.
  • Im Umgang mit den Verführungen des Teufels braucht jeder Christ Nüchternheit (nicht berauscht sein, Herr seiner Sinne sein) und Wachsamkeit (sich des nahen Angriffs bewusst sein), um keine leichte Beute zu werden (1Petrus 5,8). Ein wachsamer Krieger kann nicht so schnell überwältigt werden.
  • Besonnenheit – vor allem auch im Gebet – ist wichtig, weil das Ende aller Dinge und die Wiederkunft Jesu nahe1) ist (1Thessalonicher 5,6.8; 1Petrus 4,7).
  • Geistliche Leiter (1Timotheus 3,2; 2Timotheus 4,5), ihre Frauen (1Timotheus 3,11) und ältere Christen (Titus 2,2.3) sollen ein Vorbild in überlegtem Handeln („nüchtern“) sein.
  • Wenn unser Denken von den Lügen des Teufels vernebelt ist, wird es durch Buße zu einem nüchternen Denken zurückgebracht (2Timotheus 2,26).
  • Unbesonnenheit, Leichtgläubigkeit und Gedankenlosigkeit sind keine christlichen Tugenden. Deshalb sollen Christen alles prüfen und nur das Gute festhalten (1Thessalonicher 5,21). Das gilt besonders für:
    1. Menschen, die als geistliche Leiter auftreten, inklusive ihrer Lehren und Prophetien (1Johannes 4,1; Offenbarung 2,2).
    2. unseren eigenen Glauben (2Korinther 13,5).
    3. den Willen Gottes für unser Leben (Röm 12,2; Epheser 5,10).
    4. die Qualität unseres geistlichen Lebens (Galater 6,4).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Lies mit Deinem Kind die Geschichte von Esther (Esther 5-7). Wie zeigt sich in ihren Handlungen, dass sie zuerst nachgedacht hat? (z. B. Sie trägt nicht sofort ihre Bitte vor, sorgt durch einen schönen Abend für das Wohlwollen des Königs, sie appelliert an seinen Beschützerinstinkt…)
  • Rede mit Deinem Kind darüber, wozu es führt, wenn man unüberlegte Entscheidungen trifft! (z. B.: Man bereut sie, verbaut sich sein Leben durch Drogen, eine zu frühe Partnerschaft, keinen guten Schulabschluss…) Bringe ein Beispiel aus Deinem Leben (oder aus dem Leben eines Freundes), das zeigt, wie eine unüberlegte Entscheidung das Leben negativ beeinflusst hat.
  • Besprich mit Deinem Kind, wie man zu guten Entscheidungen kommen kann! (z. B. Lesen der Bibel, Gebet, weise Ratgeber fragen, nachdenken usw.) Bringe ein gutes Beispiel aus Deinem Leben für eine richtige, überlegte Entscheidung und erläutere, auf welcher Grundlage Du sie getroffen hast.
  • Lies mit Deinem Kind die Endzeitreden in Matthäus 24,32-25,30. Welchen Schwerpunkt setzt Jesus? (Antwort: Wachsamkeit) Was scheint die größte Gefahr im Leben von Christen zu sein? (z. B. dass sie die Realität des wiederkommenden Christus aus den Augen verlieren; dass sie ihrer Pflicht als treue und kluge Knechte nicht nachkommen; dass sie einschlafen; nichts aus ihren Talenten machen…) Wo finden sich solche Tendenzen heute in der Christenheit?

Fragen zur Selbstreflexion

  • Wie treffe ich Entscheidungen? Eher „aus dem Bauch heraus“ oder durchdacht?
  • Bin ich mir der Tatsache bewusst, in einem täglichen, geistlichen Kampf zu stehen und wehre Angriffe bewusst und erfolgreich ab?

1)
Was erst einmal nicht unbedingt zeitlich zu verstehen ist, sondern heilsgeschichtlich. Das nächste und damit das in der Heilsgeschichte naheliegendste Ereignis ist die Wiederkunft des Herrn.