Thema 73: Frau sein

Lernbibelvers

Sprüche 14,1

Biblische Kernaussagen

  • Gott schuf den Menschen als Mann und Frau (1Mose 1,27). Die Rolle und Identität der Frau definiert sich deshalb aus ihrer Beziehung zum Mann. Sie ist seine Gehilfin und gleicht einen Mangel in seinem Wesen aus (1Mose 2,18). Eine geistliche Frau wird sich nicht nur der Leitung von geistlichen(!) Männern anvertrauen, sondern ganz generell Männer in ihrem Mannsein fördern und bestärken.
  • Im Gegensatz zu den Forderungen des Feminismus warnt die Bibel die Frau davor, die Führungsrolle in der Familie oder Gesellschaft zu übernehmen (1Mose 3,16; Epheser 5,21-24).
  • Die biblische Frau ist nicht das „Heimchen am Herd“, sondern die starke, fleißige, eigenständige und verantwortungsbewusste Managerin eines „Familienbetriebes“ (Sprüche 31,10-31). Ihr Arbeitsschwerpunkt ist das Zuhause.1)
  • Eine schöne Frau glänzt weniger durch ihr Aussehen2) als durch ihren Charakter. Sie besticht durch gute Werke (1Timotheus 2,10), eine sanfte Art (1Petrus 3,4), Besonnenheit (Titus 2,5), Schamhaftigkeit und Sittsamkeit (1Timotheus 2,9).
  • In der Gemeinde soll eine Frau nicht über Männer herrschen (z. B. durch Predigten, 1Timotheus 2,12), sondern ihre Aufgabe u. a. in der Belehrung von Frauen und Kindern finden (Titus 2,3-5; 2Timotheus 3,15).
  • Wo Männer versagen, stehen Frauen ihrem Mann (z. B. Debora, Richter 4).
  • Wie Sulamith im Hohelied, so soll eine Frau eine aktive Rolle in der ehelichen Sexualität spielen (vgl. Hohelied 1,4; 3,4; 5,10-16; 7,12-14).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Lies mit Deinem Kind die Geschichte von Abigail (1Samuel 25,2-35). Welche positiven Eigenschaften hatte sie? Wie geht sie mit David um? Wie hilft sie David? (z. B. Klugheit, Unterordnung, Weitsicht, Sanftmut, sie bewahrt ihn vor Sünde…)
  • Da Frauen von Gott die Aufgabe des Kindergebärens bekommen haben, nehmen Kinder einen wichtigen Platz im Leben der Frau ein. Führe Deine Tochter an die Freuden der Mutterschaft heran. Studiere mit ihr die Entwicklungsstufen eines Kindes, lehre sie den Umgang mit Babys und Kleinkindern.
  • Setze Dich als Mutter mit Deiner Tochter hin und erkläre ihr, an welchen Punkten Du einen Mangel im Leben Deines Ehemanns ausgleichst und seine Gehilfin bist. Bring ihr Beispiele dafür, wie eine Frau echte Männlichkeit von Männern unterstützen und fördern kann.3)
  • Nimm Dir Zeit für Mutter-Tochter-Wochenenden, um einen Raum für lange Gespräche über das Frau-Sein zu schaffen. Überlege Dir vorher, welche Themen Du ansprechen willst. Eventuell ist auch eine entsprechende Freizeit ein guter Einstieg in ein Gespräch von Frau zu Frau.
  • Als Vater kannst Du das Frau-Sein Deiner Tochter stärken, indem Du sie als Frau wahrnimmst. Interessiere Dich für ihre fraulichen Dinge (z.B. Schminken, romantische Filme, Modezeitschriften…), lobe sie für ihr Aussehen, beschenke sie nicht nur mit einem Akku-Bohrer (auch wenn dieses Gerät Deiner Meinung nach jeder Mensch braucht), sondern auch einmal mit einem Armreif oder einem Paar Ohrringe. Sei zu Deinen Töchtern so zuvorkommend und höflich, wie Du es zu allen Frauen bist – hoffentlich jedenfalls!

Fragen zur Selbstreflexion

  • Wie habe ich als Frau im vergangenen Jahr durch mein Verhalten meine Familie vorangebracht (vgl. Sprüche 14,1)?4)
  • Habe ich eine klare Vorstellung vom Wert und von der Funktion der Frau? Stimme ich dem biblischen Bild zu oder lehne ich es ab?

1)
In der Antike umfasst das „Haus“ den gesamten häuslichen Bereich inkl. der Kinder, Sklaven, Angestellten, des Viehs, eines produzierenden oder verarbeitenden Gewerbes usw. Dem Haus steht als Aufgabenschwerpunkt die Stadt oder der Staat gegenüber. Wenn in Titus 2,5 von „häuslichen Arbeiten“ die Rede ist, ist also nicht das 21. Jahrhundert mit seiner Trennung von häuslicher und gewerblicher Arbeit im Blick! Eine Frau nach der Bibel leistet einen wesentlichen Beitrag zum Gelderwerb der Familie und hat gleichzeitig die Aufgabe, die Familie zusammen zu halten. Wahrlich keine leichte Aufgabe!
2)
Was nicht heißt, dass eine christliche Frau sich nicht schön machen darf. Schmuck, Kosmetik, farblich auf den Teint abgestimmte, modische Kleidung ist nicht verboten. Wenn Paulus und Petrus und Lemuels Mutter (Sprüche 31,30) sich für den Vorrang der inneren Schönheit aussprechen, dann weil sie davon ausgehen, dass eine Frau sich schön macht. Der Wunsch, schön zu sein, liegt in der Natur der Frau, weil sie der Schmuck des Mannes ist (1Korinther 7,11; „Abglanz“ sollte besser mit Herrlichkeit, Schmuck oder Schönheit übersetzt werden).
3)
Ein hilfreiches Buch: Piper & Grudem: Die Rolle von Mann und Frau in der Bibel, 3L Verlag, Friedberg, 2008.
4)
denke an die Bereiche: Geistlichkeit, finanzielle Unabhängigkeit, gute Atmosphäre, guter Ruf usw.