Thema 72: Gastfreundschaft

Lernbibelvers

1Petrus 4,9

Biblische Kernaussagen

  • Gastfreundschaft ist ein Gebot Gottes (1Petrus 4,9; Römer 12,13).
  • Gastfreundschaft fällt nicht immer leicht und ist mit Aufwand und Einschränkungen verbunden, deshalb soll man „ohne Murren“ gastfrei sein (1Petrus 4,9).
  • Das Gebot der Gastfreundschaft betrifft vor allem den Umgang mit anderen Gläubigen und ist sichtbarer Ausdruck der Bruderliebe und Anteilnahme (Römer 12,13; Hebräer 13,1.2; 1Petrus 4,9.10).
  • Man kann Gastfreundschaft und den damit verbundenen Aufwand zur Bewirtung übertreiben und wesentliche, geistliche Aufgaben (z. B. das Hören auf Gottes Wort) vernachlässigen (Lukas 10,40-42).
  • Das Gebot der Gastfreundschaft ist kein Freibrief zur dauernden Belästigung von anderen Christen. Es gilt auch die Privatsphäre zu schützen und Rücksicht auf die Bedürfnisse der Gastgeber zu nehmen (vgl. Sprüche 25,17).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Gastfreundschaft vermittelt man durch Gastfreundschaft. Wer gern Gäste hat, wird den Segen der Gastfreundschaft erleben und diesen Segen an seine Kinder weitergeben. Nimm deshalb Römer 12,13 ernst und „trachte“ nach Gastfreundschaft, indem Du
    1. Deine Wohnung so einrichtest, dass die Beherbergung von Gästen kein Problem darstellt (z. B. Schlafsofas, Gästezimmer usw.) und
    2. die Augen aufhältst und bewusst immer wieder Menschen zum Essen und Übernachten einlädst. Denke in diesem Zusammenhang vor allem an Missionare, Prediger, interessante Gäste von Konferenzen usw. Sie werden eine Bereicherung für Deine Kinder sein.
  • Sprich mit Deinem Kind über die Frage: „Was macht ein gemeinsames Essen für Freunde schön?“ (z. B. es schmeckt, schön gedeckter Tisch, angenehme Hintergrundmusik, Kerzen, kein Streit, tiefgehende Gespräche, gute Gemeinschaft mit Gebet…) Nutze die Vorbereitung, um Deinem Kind Kochen und Backen und das Dekorieren von Tischen beizubringen.
  • Ermutige Dein Kind, Freunde zum Übernachten einzuladen.
  • Plane „Einladesonntage“, das sind Sonntage (es kann natürlich auch jeder andere Termin sein), an denen Ihr bewusst Gäste zum Mittagessen einladen wollt. Ein Tipp für Singles, deren Wohnung für die Bewirtung einer Familie zu klein ist: Kocht in der Wohnung der Familie und bringt die Zutaten mit!
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 37: „Die Eindringlinge“.

Fragen zur Selbstreflexion

  • Wann hatte ich das letzte Mal so viele Gäste, dass es mir schon „zu viel“ war, und wie bin ich mit der Situation umgegangen?
  • Ist meine Wohnung so eingerichtet, dass ich jederzeit und ohne großen Aufwand Übernachtungsgäste aufnehmen kann? Wenn nein, was müsste ich ändern?