Thema 71: Gehorsam gegenüber Gott

Weitere Schlagworte: Gottesfurcht, Ehrfurcht vor Gott

Lernbibelvers

Josua 24,14

Biblische Kernaussagen

  • Die Bibel lehrt, dass Gott ein Gott ist, den es zu fürchten gilt (Lukas 12,4.5; Hebräer 10,30.31). Gott hat Gefallen an denen, die ihn fürchten (Psalm 147,11).
  • Echte Gottesfurcht entspringt dem tiefen Verständnis von der Heiligkeit, Macht und Majestät Gottes (Psalm 2,11; 86,10.11).
  • Mit Gottesfurcht ist nicht die Angst vor Strafe gemeint (1Johannes 4,17.18), sondern die ehrfürchtige Unterwerfung unter Gott aus Liebe und Dankbarkeit.
  • Weil Gottesfurcht damit zusammenhängt, dass wir Gottes Charakter richtig verstehen, kann man sie lernen (Psalm 34,12), indem man viel Zeit mit der Bibel und im Nachdenken über Gott verbringt.
  • Gottesfurcht ist ein riesiger Schatz: Sie ist der Anfang der Weisheit (Sprüche 9,10), verlängert das Leben (Sprüche 10,27), gibt der ganzen Familie Zuversicht und Sicherheit (Sprüche 14,26), ist eine Quelle des Lebens (Sprüche 14,27), bringt Reichtum, Ehre und Leben (Sprüche 22,4) und bewahrt vor dem Bösen (Sprüche 19,23).
  • Wer Gott fürchtet, hasst und lässt das Böse (Sprüche 8,13), hält seine Gebote (Prediger 12,13) und dient ihm (Josua 24,14).
  • Wie sollen wir Gott gehorchen? Mit ganzem Herzen (Römer 6,17); treu und unbeirrbar (5Mose 28,13.14); bereitwillig, aus eigenem Antrieb (2Mose 19,5).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Lies mit Deinem Kind 2Mose 1,15-22. Warum haben die Hebammen sich dem Gebot des Königs widersetzt? (Antwort: Sie fürchteten Gott mehr als den Pharao.)
  • Lies mit Deinem Kind Lukas 12,4.5 und denkt darüber nach, warum man Gott mehr fürchten soll als jeden Menschen! (z. B. Er hat weit mehr Macht - zum Guten wie zum Bestrafen.)
  • Gottesfurcht beginnt damit, dass ich verstehe, WER Gott ist, aber bleibt nicht beim Staunen über Gott stehen, sondern geht über zum Glauben an Gott und zum Leben für Gott. Gottesfurcht ist Staunen – Glauben – Tat. Lies mit Deinem Kind jeden Tag einen Psalm! Findet heraus, warum die Psalmisten begeistert von ihrem Gott sind. Fertige eine Liste mit verehrungswürdigen Eigenschaften Gottes an (siehe am Ende dieser Lektion). Was lässt die Psalmisten staunen? Und was tun die Psalmisten? Welche konkreten Handlungen folgen aus ihrem Verständnis von Gottes Charakter? Entdecke mit Deinem Kind, wie Gottesfurcht und Gehorsam zusammengehören, einander bedingen und beeinflussen.

Fragen zur Selbstreflexion

  • Gibt es in meinem Leben echte Gottesfurcht oder folge ich Gott, weil ich mir davon einen persönlichen Gewinn für mein Leben erhoffe?
  • Wie gut kenne ich Gott wirklich? Ist es mir tatsächlich ein Anliegen, ihn besser kennen zu lernen?

Anbetung

Tipps für die Anbetung

Bei der Anbetung dreht sich alles um Gottes Wesen. Wir feiern Gott für das, was er ist und wie er sich in der Schöpfung offenbart. Lobpreis besteht darin, dass wir Gott sagen, wie toll wir ihn finden.

Bibellese
Wenn du vor dem Beten in der Bibel liest , dann achte darauf, wie der Text Gott beschreibt und was du über Gott lernen kannst. Verarbeite deine Erkenntnisse gleich in Anbetung. Frischer geht es nicht!

Eigenschaften Gottes
Entwickle eine Liste mit Eigenschaften, die Gott hat. Immer, wenn du in der Bibel eine neue Eigenschaft oder einen neuen Charakterzug findest, schreibst du ihn auf. Die Liste mit Gottes Eigenschaften ist ein guter Startpunkt für die Anbetung. Damit du nicht bei Null anfangen musst, schreibe ich dir schon mal 12 Eigenschaften auf:
Gott ist einmalig (Jesaja 44,6; 46,9), kennt die Zukunft (Jesaja 46,10; 41,23), ist der Schöpfer (Jesaja 66,2), ist gut/gütig (Matthäus 19,17; Psalm 119,68), ist Liebe (1Johannes 4,8.16), ist der Retter aller Menschen (1Timotheus 4,10), ist stark (Jesaja 9,5), ist ewig (Psalm 90,2), vergibt Sünde (1Johannes 1,9), ist treu (2Timotheus 2,13), ist der Richter aller Menschen (Apostelgeschichte 17,31) und Rächer alles Bösen (Jesaja 48,22; Hebräer 10,30.31; Römer 12,19).
Du siehst, es ist gar nicht schwer. Willst du noch 12 Eigenschaften hören? Herzlich gerne, hier sind sie:
Gott ist allmächtig (1Mose 17,1), ist barmherzig (1Petrus 1,3), hört auf die Gebete von Sterblichen (1Petrus 3,12), ist geduldig (2Petrus 3,9), ist allwissend (Sprüche 5,21; 15,3), ist unveränderlich (Jakobus 1,17), besitzt Unsterblichkeit (1Timotheus 6,16), ist Geist (Johannes 4,24), ist rätselhaft/unerforschlich (Jesaja 40,28; 55,9), ist der Hohe und der Erhabene (Jesaja 57,15), ist mein Freund (Johannes 15,13.14), ist mein Papa (Galater 4,6; Römer 8,15), gibt Leben im Überfluss (Johannes 10,10) und teilt mit uns sein Glücklichsein (1Timotheus 6,15 in Verbindung mit den Seligpreisungen).
Es gibt noch viel mehr über Gott zu sagen. Entdecke, was die Bibel sagt und schreibe es dir auf.

Eigennamen Gottes
Gott hat in der Bibel unterschiedliche Namen. Wie bei seinen Eigenschaften, können auch seine Namen Startpunkte für unsere Anbetung sein. Wenn du die Bedeutung von Gottes Namen entschlüsseln willst, dann hilft dir ein gutes Bibellexikon oder eben eine Internetrecherche. Die wichtigsten Namen Gottes sind: Jahwe, JHWH, Jah
Jahwe, JHWH, Jah : Mit diesem Namen offenbart sich Gott dem Mose in der Wüste. Der Name ist schwer zu übersetzen, leitet sich wahrscheinlich vom hebräischen Verb für sein ab und bedeutet dann so viel wie: Der Gott, der ist (bzw. war und immer sein wird). Während alle Götzen nur Schein sind, ist der biblische Gott Realität. Er offenbart sich und will Gemeinschaft mit den Menschen.
Zusammengesetzte Gottesnamen mit Jahwe (eine Auswahl):
Jahwe Zebaot (Gott der Heerscharen ; 1Samuel 1,3) betont Gottes Willen zum Sieg, seine Souveränität und Machtfülle.
Jahwe Schalom (Gott ist Frieden; Richter 6,24) beschreibt Gott als den, der mir Frieden und Wohlbefinden verschafft.
Jahwe Haschofet (Gott ist Richter; Richter 11,27) zeigt Gott als den, der für mich eintritt und das Böse bestraft.
Jahwe Zidkenu (Gott, unsere Gerechtigkeit; Jeremia 23,6) beschreibt Gott als Ursprung unserer Gerechtigkeit. Er kann und will mich gerecht machen und retten.
Jahwe Raah (Gott, mein Hirte; Psalm 23,2). Gott will mich wie ein Hirte leiten, versorgen und beschützen.
Jahwe Hatov (Gott, der Gütige/Gute; 2Chronik 30,18) zeigt Gott als den, der zu mir nur gut ist. Er meint es nie böse mit mir.
Jahwe Schammah (Gott ist hier; Hesekiel 48,35) betont die Allgegenwart Gottes. Er lässt mich nie im Stich.
Jahwe Zur (Gott, mein Fels; Psalm 144,1) beschreibt Gott als das unerschütterliche Fundament, auf dem ich stehen kann. Er gibt meinem Leben Stabilität.
Elohim, El
Elohim, El: Gott, der Starke. Dieser Gottesname findet sich schon ganz am Anfang der Bibel im Schöpfungsbericht. Er betont Gottes uneingeschränkte Machtfülle. Er ist, der tut, was er will.
Zusammengesetzte Gottesnamen mit Elohim, El (eine Auswahl):
El Chai (Gott des Lebens, der lebendige Gott; Psalm 42,3) beschreibt Gott als den Ursprung allen Lebens. Er ist lebendig, macht lebendig und erhält das Leben.
El Chanun (Der barmherzige/gnädige Gott; Jona 4,2) zeigt Gott als den Einflussreichen, der mit den Schwachen liebevoll umgeht.
El Deoth (Der Gott des Wissens oder der Weisheit; 1Samuel 2,3). Gott ist Ursprung allen Wissens, Geber von Weisheit und weiß selbst alles.
El Elyon (Gott, der Allerhöchste; 1Mose 4,22) bezeichnet den einzig wahren Schöpfergott, der allen Pseudogöttern und Ideologien an Kompetenz überlegen ist.
El Gibbor (Gott-Held, starker Gott; Jesaja 9,6) verweist darauf, dass Gott an meiner Seite kämpft und der Held meines Lebens sein will.
El Olam (Der ewige Gott; 1Mose 21,33) betont das Immerwährende, Unendliche und Zeitlose im Charakter Gottes.
El Quana (Der leidenschaftliche/eifersüchtige Gott; 2Mose 34,14) beschreibt Gottes brennende Leidenschaft für die Beziehung zu verlorenen Menschen. Er will mich mit niemandem teilen.
El Roi (Der Gott, der mich sieht; 1Mose 16,13.14) beschreibt Gott als den, der mich in meiner Not sieht und mir in größten Schwierigkeiten helfen will.
El Schaddai (Gott der Allmächtige oder Gott aller Wohltaten; 1Mose 17,1). Der Begriff Schaddai ist von dem Wort für Mutterbrust abgeleitet. Gott ist für mich, was eine Mutterbrust für das Neugeborene ist. Bei ihm finde ich Trost, Geborgenheit, Hilfe, Verständnis… einfach alles, was ich zum Leben brauche. Wenn ich ihn habe, habe ich genug. Er will seine „Mutterliebe“ in mein Leben hineinfließen lassen.

Weitere Gottesnamen
Adonai (Gott, mein Herr/Herrscher; Jesaja 40,10). Gott ist mein König und Versorger, der mich bewahrt und dem ich mich bedingungslos anvertrauen kann.
Eloach (Gott der Eine und Starke; Gott der Ehrfurchterweckende; Nehemia 9,17) betont Gottes Ehrfurcht einflößende Göttlichkeit, die Anbetung verdient.
Elohai (Mein Gott; 1Chronik 28,20) ist eine herzliche, intime Gebetsanrede. Gott will mich ganz in seine Gegenwart ziehen.
Immanuel (Gott ist mit uns; Jesaja 7,14) beschreibt Gott als den, der in alle Ewigkeit unser Leben teilen und mit uns sein will.

Bildhafte Beschreibungen für Gott/Gottes Wirken
Neben klaren Eigenschaften Gottes und seinen besonderen Namen, mit denen er sich offenbart oder angeredet wird, finden sich eine Menge Bilder für Gott und sein Wirken in der Bibel. Auch sie können ein Ausgangspunkt für unsere Anbetung sein. Damit du verstehst, was ich meine, eine kleine Auswahl:
Gott ist der Erste und der Letzte (Jesaja 41,4), Sonne und Schild (Psalm 84,12), Burg und hohe Feste (Psalm 18,3), Zuflucht (Jeremia 17,17), Jubelfreude (Psalm 43,4), Stolz Jakobs (Amos 8,7), mein Ruhm (Jeremia 17,14), mein Licht (Psalm 27,1), Herzenskenner (Apostelgeschichte 15,8) usw.

Und natürlich können dich auch Gottes Titel in der Anbetung unterstützen. Wenn die Bibel davon spricht, dass Gott der Herr des Himmels und der Erde (Matthäus 11,25), die Majestät in der Höhe (Hebräer 8,1), der Herrscher (Offenbarung 6,20), der Hohe und Erhabene (Jesaja 57,15), der im Himmel Thronende (Psalm 2,4) oder der Höchste über die ganze Erde (Psalm 97,9) genannt wird, dann kann ich ihn mit denselben Worten anbeten oder neue, eigene Bezeichnungen finden, die dasselbe zum Ausdruck bringen. Auch die Ich-bin-Worte Jesu können dich in die Anbetung leiten.

Lobpreis-ABC
Ich bete sehr gern ein Anbetungs-ABC, d.h. ich gehe das ABC in Gedanken durch und finde zu jedem Buchstaben Begriffe, die Gott beschreiben (z.B. A – Anfänger meines Glaubens, allmächtig, anbetungswürdig; B – Befreier, Bollwerk gegen alles Böse, barmherzig; C – charismatisch, clever…). Auf diese Weise finde ich neue Worte für alte Zusammenhänge und kann Gott auf eine immer wieder andere Weise anbeten.