Thema 65: Sündige Gedanken, PC-Spiele

Weitere Schlagworte: Fantasy-Rollenspiele

Lernbibelvers

Sprüche 4,23

Biblische Kernaussagen

  • Das Herz ist in der Bibel Sitz des Denkens und des Willens (Sprüche 15,28) und damit das Zentrum der Person. Ein Mensch ist das, was er denkt, nicht das, was er tut (Sprüche 27,19).1)
  • Gott kennt und prüft unsere Gedanken (1Chronik 28,9; 29,17; Psalm 139,23; Matthäus 12,25).
  • Bestimmte Spiele zwingen den Spieler dazu, einen Charakter zu spielen, der eigene moralische Entscheidungen zu treffen hat (z. B. soll ein Söldner gespielt werden, der angeworben wird, um in einem Krieg zu kämpfen). Obwohl die Welt des Spiels virtuell ist, ist die moralische Entscheidung real!2)
  • Durch den Sündenfall ist auch das Denken des Menschen in Sünde gefallen (1Mose 6,5; Jesaja 65,2; 2Korinther 4,4). Unglaube und Unvernunft liegen deshalb eng beieinander (vgl. Röm 1,18-25).
  • Gedanken können Versuchung (Jakobus 1,14.15) und Sünde sein (Matthäus 5,27.28; Prediger 10,20). Deshalb ist es wichtig, sündige Gedanken nicht weiterzudenken und unser Gedankenleben vor bösem Gedankengut zu schützen (Sprüche 4,23).
  • Mein Denken wird von dem bestimmt, was ich am meisten schätze (Matthäus 6,19-21). Wenn ich diese Welt mit ihren Angeboten (z. B. Ehre, Kultur, Bildung, Beruf, Vergnügungen, Auto, Hobby, Fußball, Geld) oder Sorgen mehr liebe als Gott, dann wird sich das in meinem Denken niederschlagen (Lukas 21,34).
  • Nach der Bekehrung soll ein junger Christ sein altes, sündiges Denken ablegen (Jesaja 55,7) und es durch ein am Wort Gottes ausgerichtetes, neues Denken ersetzen (Römer 12,2; vgl. 2Korinther 10,3-5).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Lies mit Deinem Kind Bibelstellen, in denen klar wird, dass Gott unsere Gedanken kennt (s. o. Punkt 2). Welche Konsequenzen ergeben sich daraus? (z. B. kann ich Gedankensünden vor Menschen, aber nicht vor Gott verstecken; sündige Gedanken haben Folgen…)
  • Besprich mit Deinem Kind, welche Art von Gedanken falsch ist! (z. B. Gedanken der Rache, des Beleidigt-Seins, der Unversöhnlichkeit, des Neids…) Was muss ich tun, wenn ich solchen Gedanken nachhänge? (Antwort: um Vergebung bitten und aufhören, so zu denken.)
  • Erzähle Deinem Kind an einem Beispiel aus Deinem Leben, wie Du schlechte Gedanken besiegt hast!
  • Lies mit Deinem Kind Matthäus 6,19-21 und überlegt, wie so ein Leben praktisch aussehen könnte, warum materieller Reichtum das Denken einfängt und welche anderen „Gedankenfänger“ es noch gibt (s. o. Punkt 5).
  • Erkläre Deinem Kind anhand von Römer 1,18ff den Zusammenhang zwischen Unglauben und Unvernunft. Es muss begreifen, dass der Glaube in der Lage ist, Zusammenhänge zu verstehen, die dem Unglauben unbegreiflich erscheinen (vgl. Hebräer 11,3). Glauben ist eine notwendige Ergänzung für richtiges Denken. Weil es Gott gibt, kann der die Welt nicht richtig verstehen, der sie ohne Gott beschreiben will. Eine noch so plausible Begründung ist falsch, wenn der Ausgangspunkt nicht stimmt. Beim Denken kommt es ganz wesentlich auf die Voraussetzungen an. Meine Denkvoraussetzungen bestimmen bereits über das Ergebnis meines Denkvorgangs. Wer annimmt, dass es keinen Gott gibt, wird auch am Ende ohne Gott dastehen. Nur wer sich auf „Gott“ als Denkvoraussetzung einlässt, hat eine Chance, Gott zu finden.

Fragen zur Selbstreflexion

  • Habe ich ein erneuertes Denken? Wenn nicht, was müsste ich tun, um es in den nächsten Jahren zu entwickeln?
  • Gibt es sündige Gedanken, die ich nicht mehr bekämpfe, sondern denen ich nachgebe und die ich womöglich genieße?

1)
Irgendwie klar – oder? Wir tun nur das, was wir uns erlauben dürfen, aber wir denken das, was wir wirklich sind. Ein Ehemann, der ein Leben lang in seinen Gedanken mit anderen Frauen spielt, mag nie in der Tat fremdgehen, aber er ist ein Ehebrecher. Eine Frau, die ständig von neuen Kleidern träumt und sehnsüchtig durch Kataloge blättert, mag ein Leben lang bescheiden leben, aber sie ist im Grunde ihres Herzens unzufrieden und habgierig.
2)
Wichtig: Wir sind nicht dafür, dass Christen keine Computerspiele usw. spielen, aber wenn ich im Spiel entscheide, einen Menschen zu töten, eine Frau zu vergewaltigen oder „nur“ einen Passanten zu bestehlen, dann ist das ein bewusstes „Ja“ zu einer Sünde. Zugegeben, die Sünde selbst findet nur in meinem Kopf (bzw. auf dem Bildschirm) statt, aber das ändert nichts an der Realität meiner Entscheidung. Und es kommt noch ein bisschen schlimmer: Das Ja zur Sünde ist ein Ja zur Freude an der Sünde (vgl. Sprüche 10,23). Ich gewinne ein Hochgefühl aus dem Töten, Vergewaltigen oder Stehlen. Aber Menschen, die „sich freuen am bösen Tun, frohlocken bei schlimmer Verkehrtheit“ (Sprüche 2,14), sind Menschen, die in die Irre gehen. Es kann für unsere Seele nicht gut sein, mit Grausamkeit und Sünde zu „spielen“. Am Ende bleiben unser moralischer Kompass und unsere Gottesbeziehung auf der Strecke. Seien wir einfach ehrlich und vorsichtig!