Thema 64: Genusssucht, Spaß

Weitere Schlagworte: Vergnügungen, Völlerei

Lernbibelvers

2Timotheus 3,1.2a.4b

Biblische Kernaussagen

  • Wenn sich ein Leben um Essen und Trinken dreht, dann wird der „Bauch“1) zum Gott (Philipper 3,19).2)
  • Wer es liebt, in Saus und Braus zu leben, ist lebendig tot und beweist damit, dass er kein Leben aus Gott hat (1Timotheus 5,6). Trinkgelage und Völlereien gehören zu Menschen, die das Reich Gottes nicht erben werden, d. h. verloren gehen (Galater 5,19-21). Ein Christ darf feiern und fröhlich sein, aber sein Leben ist letztlich doch ein diszipliniertes Leben, das nicht aus Zechgelagen und Fressorgien besteht. Es gibt für alle Dinge eine rechte Zeit, auch fürs Feiern (vgl. 2Petrus 2,13).
  • In den letzten Tagen werden die Menschen davon gekennzeichnet sein, dass sie das Vergnügen mehr lieben als Gott (2Timotheus 3,4).
  • Vergnügungen ohne Gott sind letztlich nicht wirklich erfüllend (Prediger 2,8.10.11) und schlimmer noch: Sie üben eine Faszination auf mein Denken aus, rauben mir Zeit und ersticken mein geistliches Leben (Lukas 8,14).3)
  • Mein Körper ist der Tempel des Heiligen Geistes und gehört Gott (1Korinther 6,19) und da Gott ihn uns anvertraut hat, sollten wir vernünftig mit ihm umgehen (z. B. auf gesunde Ernährung achten, Übergewicht vermeiden, Sport treiben…).
  • Unsere Zeit auf der Erde ist begrenzt und die Erde selbst ist nicht ewig; deshalb kann der Dreh- und Angelpunkt meines Lebens nicht meine Ehe (1Korinther 7,29), meine Gefühlswelt, der Kommerz (1Korinther 7,30) oder der Spaß am Ausprobieren und Gebrauchen (1Korinther 7,31) sein. Zentrum unseres Lebens ist es, „ehrbar und beständig ohne Ablenkung beim Herrn“ zu bleiben (1Korinther 7,35).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Lies mit Deinem Kind 1Samuel 2,12-17 und lass Dein Kind den Charakter der Söhne des Priesters Eli beschreiben. Was ist ihnen das Wichtigste? Welchen Eindruck hinterließen diese „Priester“ bei den Opfernden?
  • Lies mit Deinem Kind die Geschichte vom verlorenen Sohn (Lukas 15,11-32). Was mag sich der verlorene Sohn von seinem Leben erhofft haben? Und was hat er bekommen?
  • Fresssucht führt zu vielen Krankheiten. Lass Dein Kind im Internet oder der Bibliothek recherchieren, welche Folgeerkrankungen und psychosozialen Folgen mit Übergewicht verbunden sind!
  • Halte Dein Kind dazu an, Sport zu treiben, und sei selbst ein Vorbild im Umgang mit Deinem Körper.
  • Viele Christen haben im Urlaub weniger Zeit für Gott als im Alltag. Woran liegt das? Müsste es nicht anders herum sein? Inwiefern erstickt die Freizeit meinen Umgang mit Gott und was heißt das für meinen Alltag?
  • Wir leben im wahrsten Sinne des Wortes in einer Spaßgesellschaft. Wir könnten unzählige Stunden damit zubringen, Neues zu hören, zu kaufen und auszuprobieren. Es braucht viel Weisheit, hier ein Maß zu finden. Wenn wir unseren Kindern ein Vorbild sein wollen, müssen wir uns Zeit zum Nachdenken nehmen. Durchdenke mit Deinem Kind 1Korinther 7,29-31. Wo steht Ihr als Familie in der Gefahr Zeit, Geld oder Energie in Dinge oder Projekte zu stecken, die ohne Wert für das Reich Gottes sind und mit dieser Welt einfach untergehen werden?

Fragen zur Selbstreflexion

  • Welchen Wert nimmt Genuss (Essen, Trinken, Hobby usw.) in meinem Leben ein?
  • Kann mein Kind Süßigkeiten in Maßen genießen oder hört es erst auf, wenn die Packung leer ist?

1)
bzw. der Genuss. „Bauch“ steht hier für die Lust, die ein Mensch durch Essen und Trinken gewinnt.
2)
Wenn Du wissen willst, was Dein Gott ist, dann beobachte Deine Gedanken und Deine Worte! Worüber Du am liebsten nachdenkst und redest, das ist Dein Schatz und wahrscheinlich auch Dein Gott. Viele Christen sind leider in ihrem Herzen Götzendiener, weil sie sich mehr um ihre finanzielle Zukunft, ihre Gesundheit, die Ausbildung der Kinder, die Wohnsituation, ein Hobby oder das Auto Gedanken machen als über den, von dem sie am Sonntag behaupten, dass er das Zentrum ihres Leben ist: Gott.
3)
Aber wie soll man dann leben? Wir denken, dass jeder Christ auf diese Frage eine eigene Antwort finden muss, die es gilt, eigenverantwortlich vor Gott zu entwickeln. Wir haben unterschiedliche Ausgangssituationen, Reifegrade, Prägungen, evangelistische Zielgruppen, gesellschaftliche Zwänge usw. Uns erscheint Prediger 11,9 hilfreich: Wir leben in der Spannung zwischen gottgegebenem Genuss und gottgegebener Verantwortung. Weder brauchen wir uns die Verantwortung für die Errettung der ganzen Welt aufzuladen, noch können wir leben wie wir wollen. Christsein ist Beziehung und Beziehung ist immer individuell. Vielleicht findet das an keiner Stelle einen deutlicheren Ausdruck, als im Bereich der Lebensgestaltung. Die Grenze ist klar: Gott soll Gott sein. Dreht sich mein Leben um den nächsten Urlaub, das Wochenende oder meinen Einkauf beim Fein¬schmeckergeschäft, dann bin ich zum Götzendiener geworden.