Thema 58: Starkult, Trends

Lernbibelvers

2Mose 20,3

Biblische Kernaussagen

  • Stars sind Vorbilder und Vorbilder sind nur dann schlecht, wenn sie in die falsche Richtung führen. Es ist gut, wenn Teenager außerhalb der eigenen Familie (z. B. in den Leitern der gemeindlichen Jugendarbeit) positive, geistliche Vorbilder finden (vgl. Philipper 3,17).
  • Echter Starkult bringt folgende Probleme mit sich:
    1. Äußerlichkeiten werden überbetont (Aussehen, sportliche oder musikalische Leistung…), Gott ist aber am inneren Menschen interessiert (1Samuel 16,7; Sprüche 31,30; 1Timotheus 4,8.12; 6,11.12).
    2. Durch die Medien wird eine verzerrte Realität präsentiert. Das Leben des Stars ist immer „positiv“ (trotz seines Alkoholproblems, seiner gescheiterten Beziehungen und seiner Magersucht). Ein Leben nach dem Lustprinzip (Partys, Drogen, Sex usw.) wird als erstrebenswert dargestellt, obwohl Gott davor besonders warnt (1Petrus 2,11; 4,3.4; Epheser 5,11.12).
    3. Stars werden in dem System „Welt“, das der Teufel erschaffen hat, um Menschen ohne Gott glücklich zu machen, leicht zu Ersatzgöttern. Übertriebener Starkult ist Götzendienst (2Mose 20,3; Römer 1,22.23).
  • Stars sind keine Menschen, sondern Projektionsflächen. Man sieht von ihnen nur, was man sehen soll. Da sie ein Kunstprodukt sind, führt der Vergleich mit ihnen immer zu persönlichem Frust und es entstehen leicht Probleme mit der Annahme der eigenen Identität. Gott will aber genau das Gegenteil: Er schafft Individuen (Psalm 139,13-16) mit persönlichen Gaben (1Petrus 4,10; Römer 12,3-8) und Aufgaben (1Korinther 7,17).
  • Starkult kann leicht zu viel Zeit und Geld verschlingen, sodass die wichtigen Dinge des Lebens aus dem Blick verloren gehen.
  • Jesus warnt uns vor falschen Messiassen (Matthäus 24,24), die das Bedürfnis nach Stars, denen wir folgen können, ausnutzen werden.

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Verfolge mit Deinem Kind die Entwicklung von Stars (2008er-Beispiele: Olson Twins, Lindsay Lohan, Robbie Williams…) und sprich mit ihm darüber, in welchen Bereichen diese Menschen ein Vorbild sein können (z. B. Fleiß, Hingabe), welche Probleme bei „Stars“ besonders häufig sind (Alkohol, Essstörungen, wechselnde Partnerschaften, schlechter Umgang mit Geld…) und welche Gefahren mit einem übertriebenen Starkult verbunden sind (Einsamkeit, Stalking, falsche Freunde…).
  • Fördere gerade im Teeniealter den Kontakt zu anderen Christen, die für Dein Kind ein Vorbild sein können. Sei auf die geistlichen Vorbilder Deiner Kinder nicht eifersüchtig!
  • Erschrick nicht vor dem ersten Plakat eines Stars an der Wand des Kinderzimmers oder vor dem Wunsch nach einer Teeniezeitschrift. Nutze die Interessen Deiner Kinder für gute Gespräche (z. B. über den Charakter der Stars, seine eigenen Ziele, die fragwürdigen Artikel in der Zeitschrift…).
  • Mit Stars kommen Trends, sei es Kleidung, Musikstil, Filme usw. Sei bereit, ein stückweit in diese Kultur einzutauchen. Nimm den neuen Geschmack Deiner Kinder ernst, auch wenn es nicht Dein eigener ist. Geh mit ihnen ins Kino, ohne anschließend die seichte Handlung des Films zu zerreißen. Sei ehrlich an ihrer Kultur interessiert und überrasche sie mit kleinen Geschenken, die ihrer Kultur entstammen. Wenn Du sie ernst nimmst, werden sie Dich achten und gerechtfertigte Kritik an ihren Stars leichter annehmen.
  • Sprich mit Deinem Kind über die Notwendigkeit, eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln, die zu den eigenen Stärken und Grenzen steht. Vorbilder (auch christliche!) sind gut, aber sie sind nicht das Ziel. Sie können Wegweiser und Stützen sein, aber mein Ziel ist es, der Mensch zu werden, den Gott in mich hineingelegt hat, mit seinen Stärken und Grenzen, Aufgaben und Herausforderungen.1)
  • Pass auf, dass du keinem falschen Messias mit falschen Versprechungen auf den Leim gehst. Falsche Lehrer werden kommen (2Petrus 2,1) und man kann sie erkennen (2Petrus 2,1-22), aber viele Christen ruinieren ihr eigenes geistliches Leben und das ihrer Kinder, weil sie nicht bereit sind, Bibellehrer mit Charisma am Wort Gottes zu prüfen.

Fragen zur Selbstreflexion

  • Habe ich Angst vor Christen, die ein vermeintlich „besseres“ Vorbild für meine Kinder abgeben könnten?
  • Habe ich zu mir selbst gefunden, mich mit meinen Beschränkungen angenommen und lebe ich meine Begabungen für Gott aus? Oder bin ich noch dabei, so werden zu wollen wie meine „christlichen Stars“?

1)
Ein Hilfe für Teenager ab etwa 15 Jahre ist folgender Stärkentest: Buckingham, Marcus; Clifton, Donald O.: Entdecken Sie Ihre Stärken jetzt! Das Gallup-Prinzip für individuelle Entwicklung und erfolgreiche Führung, Campus-Verlag, Frankfurt/New York, 2007.