Thema 56: Gelassenheit, Geduld

Weitere Schlagworte: Langmut, Ausharren

Lernbibelvers

Sprüche 16,32

Biblische Kernaussagen

  • Gelassenheit ist eine das ganze Leben positiv beeinflussende Eigenschaft. Wer es schafft, nicht alles so eng zu sehen, lebt besser (Sprüche 14,30).
  • Gelassenheit verhindert grobe Sünden (Prediger 10,4), vor allem dann, wenn ich unbedacht auf eine Situation reagieren will, die ich nicht überblicke. Panik, aber auch ihr Gegenstück, das Davonlaufen, bewirkt oft nur das Gegenteil.
  • Langmut ist die Frucht eines einsichtigen Lebens. Wer seine eigenen Fehler und Charakterschwächen kennt, geht mit anderen Menschen geduldiger um (Sprüche 14,29; 19,11).
  • Langmut im Umgang mit Menschen und Ausharren in Schwierigkeiten ist das Ziel des Heiligen Geistes für unseren Charakter (Galater 5,22; Kolosser 3,12; 1Thessalonicher 5,14).
  • Belastbarkeit (Ausharren) kann man lernen. Versuchungen und Zeiten der Trübsal lehren uns Ausharren und machen uns charakterlich stärker und reifer (Römer 5,3.4; Jakobus 1,2-4).
  • Der Langmütige beherrscht seinen Geist, d. h. seine negativen Gefühle und Gedanken, und das ist besser, als Mut zu beweisen und Erfolg zu haben (Sprüche 16,32).
  • Langmütige Menschen verhindern die Eskalation eines Konfliktes (Sprüche 15,18) und sind liebevoll (1Korinther 13,4).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Frage Dein Kind, ob es das Bedürfnis kennt, in schwierigen Situationen davonzulaufen. Erzähle ihm aus Deinem Leben von ähnlichen Situationen, in denen es gut war, nicht davonzulaufen. Überlege mit Deinem Kind, wohin es führt, wenn Menschen sich den Schwierigkeiten ihres Lebens nicht stellen, sondern kneifen. Was bewirkt ein solches Verhalten bei ihnen, was bei anderen?
  • Wie reagiert ein langmütig-gelassener Mensch auf ein nicht aufgeräumtes Kinderzimmer, auf unangekündigte Gäste, auf Unpünktlichkeit, auf Sonntagsfahrer im Straßenverkehr, auf einen Platten bei der Fahrradtour usw. ? Ergänze die Liste mit Deinem Kind und stelle die Verhaltensweisen zusammen, die einen langmütig-gelassenen Menschen auszeichnen würden.
  • Lies mit Deinem Kind 1Mose 26,19-33. Welchen Segen erwirbt Isaak durch sein langmütiges Verhalten (z. B. Frieden, gutes Land, Gottes Nähe, Brunnen)?
  • Sprich mit Deinem Kind über 1Korinther 13,4. Wie kommt es, dass Langmut und Geduld so eng mit Liebe verwandt – ja eigentlich Ausdrucksformen von Liebe sind?
  • In dem Lied Father and Son von Cat Stevens kommt es zu einen imaginären Gespräch zwischen einem Vater und seinem Sohn, der es nicht erwarten kann, wegzukommen. Suche den Liedtext im Internet und besprich ihn mit Deinem Teeny. Was zeichnet die Jugend und was das Alter aus? Woher kommt die unterschiedliche Herangehensweise, das Leben zu meistern?
  • Körperliche Strapazen sind eine gute Möglichkeit, um Ausharren zu erlernen. Eine Kanutour oder ein mehrtägiger Fahrradausflug können uns an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit bringen und Momente schaffen, in denen Deine Kinder an Dir Ausharren erleben und selbst belastbarer werden.
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 15: „Im Urwald“, (Das Hörspiel kann bei Gerth Medien als CD erworben werden: Gerth Medien)
  • oder „Die 3 vom Ast in Gefahr“ (Folge 13), Geschichte 3: „Im Kanal“. (Die Hörspiele können im ERF Shop als Kassette oder CD erworben werden: ERF Shop)

Fragen zur Selbstreflexion

  • Kann mein Kind Gelassenheit und Geduld in meinem Leben erkennen? Wenn nicht, bin ich bereit, mich für mein sündiges Verhalten zu entschuldigen?
  • Welche offensichtlichen Schwächen habe ich?1)

1)
Eine Liste Deiner eigenen Schwächen ist nicht nur wichtig, um regelmäßig dafür zu beten, sondern sie ist ein Mittel, um Dir selbst immer wieder vor Augen zu führen, wie viel Grund Du hast, mit anderen Menschen geduldig und milde umzugehen.