Thema 54: Okkultismus, Aberglaube

Weitere Schlagworte: Zauberei, Totenbeschwörung, Götzendienst, Magie, Wahrsagerei

Lernbibelvers

5Mose 18,10.11

Biblische Kernaussagen

  • Es gibt eine unsichtbare Welt böser Geister (Dämonen), die den Menschen unterjochen und beherrschen will (Epheser 6,10-13).
  • Hinter den Religionen, Kulten und antichristlichen Denksystemen stecken Dämonen (5Mose 32,17; 1Korinther 10,20; 1Timotheus 4,1-3), die uns mit realen, übernatürlichen Erfahrungen anziehen (1Korinther 12,2). Bekehrung zu Gott ist deshalb immer mit einem Umdenkprozess (Römer 12,2) und einer Lebensausrichtung weg „von den Götzen zu Gott“ hin (1Thessalonicher 1,9) verbunden.
  • Der Einfluss des Teufels (Epheser 2,1.2) reicht von „einfachen Lügen“, die uns im Alltag begegnen und prägen wollen, bis dahin, dass ein Mensch die Kontrolle über seinen Körper verliert (Apostelgeschichte 5,16; Markus 1,23ff). Der Teufel wird den Einfluss nutzen, den ihm ein Mensch gibt.
  • Jeder Kontakt mit der Geisterwelt, praktischer Umgang mit Dämonen (= „Gemeinschaft“, z. B. durch den Besuch von entsprechenden Veranstaltungen) oder eine Manipulation der Gegenwart mithilfe der Geisterwelt (z. B. Zauberei, Wahrsagerei, Magie, Seancen…) ist uns verboten (3Mose 19,31; 5Mose 18,9-14; 1Korinther 10,20-22). Vorsicht vor allen religiösen „Techniken“, bei denen es darum geht, den eigenen Verstand auszuschalten und auf innere Stimmen zu hören!
  • Die Bibel kennt keine „weiße Magie“. Zauberei ist in jeder Form verboten (2Mose 22,17) und sie ist ein Relikt aus der Zeit vor der Bekehrung (Apostelgeschichte 19,18-20; Galater 5,19-21). Ein Zauberer muss Buße tun oder er kommt in seiner Sünde um (Offenbarung 9,20.21; 22,15).
  • Wir sollen nicht auf Wahrsager hören und sie nicht aufsuchen (Jeremia 27,9; 3Mose 19,31).
  • Götzenbilder haben in unserer Wohnung nichts verloren (5Mose 7,26) und wir sollten auch aus kulturellen oder politischen Gründen nicht an Veranstaltungen teilnehmen, in denen Dämonen geopfert wird (1Korinther 10,19.20).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Sei informiert! Da sich das Abendland immer mehr von seinen christlichen Wurzeln verabschiedet, blüht der Okkultismus überall auf. Unsere Zeit ist darauf angelegt, Menschen durch einen Überfluss an Information zu verwirren. Umso wichtiger sind für Christen eigene Überzeugungen und ein gutes Bibelwissen. Wie soll ich meinem Kind erklären, was ich ablehne, wenn ich keine Argumente habe?
  • Rede viel mit Deinen Kindern über das Thema Okkultismus und das dahinter stehende okkulte Denken, das sich in Filmen, Zeitschriften, Büchern usw. breit macht. Wir werden unsere Kinder nicht vor allem beschützen können – und sollten das auch nicht –, aber wir können sie begleiten und ihnen helfen, mit den Eindrücken richtig umzugehen.
  • Schaffe eine okkultfreie Umgebung. Wirf Götzenstatuen (vielleicht nette Mitbringsel aus dem Thailand-Urlaub?), okkulte Literatur (kein Christ braucht Bücher von bekennenden Satanisten zu „Studienzwecken“ - falls doch, dann schließ sie weg!), Tarotkarten, Bücher über Astrologie oder Zauberei (vgl. Apostelgeschichte 19,18-20) und alles, was mit Satansanbetung und Grausamkeit zu tun hat (z. B. Musik, T-Shirts, Horror-Videos), einfach weg!
  • In vielen Romanen und Filmen spielt das Okkulte eine Rolle (z. B. Fantasy-Literatur, aber auch Science-Fiction). Sprich mit Deinem Kind über Prinzipien, die ihm im Umgang mit solchen Büchern und Filmen helfen!1) Die wichtigsten sind diese:
    1. 1Korinther 10,21.22: Reize ich Gott mit meinem Verhalten zur Eifersucht? Das mag ein neuer Gedanke sein, aber wenn Christsein eine (Liebes-) Beziehung zu Gott ist, dann findet sich hier der Kern. Alle Philosophien, Kulte und Trends wollen uns einreden, dass wir den Gott der Bibel mit seiner Vergebung nicht brauchen. Immer wenn wir – und sei es nur äußerlich durch unsere Teilnahme – in diesen Chor einstimmen, machen wir Gott eifersüchtig.
    2. 1Korinther 8,13; Matthäus 18,6.7: Wird meine Beschäftigung mit bzw. Toleranz gegenüber dem Okkulten für junge Christen zum Fallstrick? Wer sich gerade mühevoll aus einer okkulten Bindung gelöst hat, hat das Recht darauf, dass die Gemeinde Gottes seine Verletzlichkeit anerkennt und ihn vor alten Erinnerungen schützt.
    3. Weise Dein Kind darauf hin, dass jeder Versuch, okkulte Vorbilder nachzuahmen, Gottes Strafe nach sich zieht. Ein Buch mag Zauberei verharmlosen und sogar lustig darstellen; am Urteil Gottes ändert das aber rein gar nichts.
  • Eigentlich selbstverständlich: Nimm in keiner Form an okkulten Veranstaltungen (angefangen bei einem Besuch der Wahrsagerin auf dem Mittelaltermarkt bis hin zu Satansmessen) teil!
  • Der Mensch besteht aus Körper, Seele und Geist. Es scheint so zu sein, als ob eine bewusste Öffnung unseres Körpers für Fremdeinflüsse unter Umgehung der normalen Gehirnleistung (z. B. durch Hypnose, bewusstseinserweiternde Drogen, Trancezustände, Visualisierungs¬übungen, bestimmte Meditationsformen, bewussten Kontakt mit Geistwesen usw.) fremden Geistern Zutritt zu unserem Körper verschafft, der ihnen sonst nicht so einfach zur Verfügung steht.2)
  • Sei kritisch, wenn okkulte Praktiken Einzug in die Gemeinde halten. Jede Form von Geistererscheinung und Beschäftigung mit Toten (auch Heiligenverehrung und Marienkult!) ist in der christlichen Kirche nicht statthaft. Dasselbe gilt für die Idee, dass der Mensch Gott ist und mittels seiner Gedanken Realität schaffen kann (Stichwort: Positives Denken). Das ist Schamanismus3). Hier wollen Menschen Gott manipulieren und man kann nur warnend mit dem Herrn Jesus formulieren: „Du sollst den Herrn, Deinen Gott, nicht versuchen!“ (Matthäus 4,7).
  • Rede mit Deinem Kind über die modernen Götzen. Heute beten Menschen kaum mehr vergoldete Holzbilder an, sondern ihr Leben dreht sich ums Geld (Kolosser 3,5; Matthäus 6,19-21.24), um ihr Wohlergehen (Philipper 3,19) oder um ihre Probleme (Matthäus 6,31.32).4)

Fragen zur Selbstreflexion

  • Wo gibt es Aberglauben, Okkultismus oder Götzendienst in meinem Leben?
  • Diene ich wie die Thessalonicher dem lebendigen und wahren Gott oder versuche ich, Gott und dem Mammon (= meinen eigenen Interessen) zu dienen (1Thessalonicher 1,9)?


1)
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man sich gut überlegen sollte, wo es sich lohnt, gegen die Jugendkultur anzukämpfen. Viel wichtiger als absolute Verbote sind Verständnishilfen. So wie Götzenopferfleisch in der Bibel nicht an sich okkult belastet ist, aber im Zusammenhang mit einer Veranstaltung im Götzentempel genossen Gott zur Eifersucht reizt, so sind Bücher und Hörspiele über Zauberer (oder lügende Detektive, schießende Westernhelden oder strohdumme Kobolde) nur dann gefährlich, wenn sie unsere Art zu denken und unser Verhalten prägen. Selbst wenn wir unseren Kindern verbieten, bestimmte Medien zu konsumieren, werden wir uns überlegen müssen, wie wir ihnen einen kritischen Umgang mit diesen Medien beibringen. Durch Verbote allein wird das nicht gelingen! Moralische Kompetenz im Umgang mit Medien ist eine Schlüsselkompetenz für junge Gläubige.
2)
Für den großen Bereich der Okkultseelsorge finden wir das Buch Der die Ketten sprengt von Neil T. Anderson sehr hilfreich.
3)
Im Schamanimus glaubt man durch im Geist fixierte Gedanken, durch Wortwiederholungen und durch in der Vorstellungskraft erzeugte Bilder Einfluss auf die unsichtbare Welt und damit auch auf die sichtbare Welt nehmen zu können.
4)
Das ist nur eine Meinung, aber nicht umsonst stellt Jesus Sorgen, Reichtum und Vergnügungen des Lebens (Lukas 8,14) auf eine Stufe. Probleme können einen Menschen so sehr in Beschlag nehmen, dass sie der Kern seines Denkens und ihre Beseitigung der einzige Sinn seines Lebens werden.