Thema 50: Wankelmütigkeit, Zweifel

Weitere Schlagworte: Kleinglaube, Kleinmut

Lernbibelvers

Jakobus 1,5.6

Biblische Kernaussagen

  • In einem wankelmütigen Menschen schlagen zwei Herzen. Er weiß nicht, für welche Seite er sich entscheiden soll. Sein Denken zieht ihn einmal in diese und dann wieder in die andere Richtung. Es bedarf einer bewussten Entscheidung, um das Wankelmütige im eigenen Charakter abzulegen (Jakobus 4,8).
  • Der Zweifler ist im Grunde seines Herzens wankelmütig, weil er mal glaubt und dann doch wieder seinen Zweifeln Raum gibt. Je nach Lebenssituation ist er von den Lebensumständen, Emotionen, Ängsten usw. hin- und hergetrieben (Jakobus 1,5-8).
  • Kleinglaube ist ein Glaube, der Gott zu wenig zutraut (Matthäus 6,30). Er äußert sich in Furcht (Matthäus 8,26), Zweifel (Matthäus 14,31) oder Missverständnissen (Matthäus 16,8).1)
  • Wo sich Glauben findet, ist kein Raum für Zweifel (Matthäus 21,21). Und umgekehrt ist Unglaube der Partner des Zweifels (Römer 4,20).
  • Gott erhört unsere Gebete nicht, wenn wir zweifeln (1Timotheus 2,8; Jakobus 1,6-8).
  • Zweifler, Kleinmütige (= Ängstliche) und Schwache verdienen unsere Barmherzigkeit, Annahme und Unterstützung (1Thessalonicher 5,14; Judas 22.23).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Nimm Dir mit Deinem Kind das Bild aus Jakobus 1 vor – die Meereswoge. Erkläre Deinem Kind, warum Zweifler wie Wellen sind, die der Wind hin und her werfen kann. Denkt gemeinsam darüber nach, was Menschen hilft, ihre Zweifel zu überwinden. (z. B. Wissen über Gott und geistliche Reife, s. dazu Epheser 4,14; Erfahrungen mit Gott usw.)
  • Denke mit Deinem Kind darüber nach, warum Menschen an Gott zweifeln. (z. B.: Sie trauen Gott nicht wirklich alles zu; sie können Gott nicht sehen…)
  • Der Apostel Thomas wird gern der Zweifler genannt. Lies mit Deinem Kind Johannes 20,19-29 und schau, wie Jesus ihn nennt! (Antwort: ungläubig!) Was hat Thomas überzeugt? (Antwort: Er hat Jesus angefasst.) Was hält Jesus von dieser Art, seine Zweifel zu überwinden? (Antwort: Nichts! Johannes 20,29) Wie können wir als solche, die „durch Glauben, nicht durch Schauen“ leben (2Korinther 5,7), unsere Zweifel überwinden? (z. B.: Wir können unsere eigenen Erfahrungen – Gebetserhörungen – mit Gott machen; wir können wie Abraham Gott die Ehre geben und darauf vertrauen, dass Gott unseren Glauben stärkt…)
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 39: „Abenteuer an der Nordsee“.

Fragen zur Selbstreflexion

  • Bin ich ein Mensch, der oft zweifelt?2)
  • Gehe ich mit Zweiflern, Kleinmütigen und Schwachen liebevoll um oder verachte ich sie in meinem Herzen, mache mich über sie lustig oder empfinde sie als Last?


1)
Gemeint sind Missverständnisse, die entstehen, wenn ich den Charakter des Redenden falsch einschätze. Natürlich sind nicht alle Missverständnisse ein Ausdruck von Kleinglauben.
2)
Vorsicht: Es geht bei der Frage nicht darum, ob wir uns manchmal von Gott verlassen fühlen oder Gott nicht verstehen. Beides wäre normal und ist ein selbstverständlicher Bestandteil unserer Beziehung mit dem Allmächtigen. Beziehung wächst in den Momenten „nackten Glaubens“, wenn wir den Eindruck haben, der Allgegenwärtige würde sich vor uns verbergen. Wenn Gott schweigt und wir im Glauben – scheinbar allein – weitergehen, dürfen wir rückblickend wie Hiob feststellen, dass wir a) nie allein waren, b) Gott genau wusste, was er tat, und c) unsere Beziehung zu ihm gewachsen ist (vgl. Hiob 42,2-6). Denn eine uns tiefer durchdringende und uns mehr bestimmende Beziehung zu dem großen Schöpfer, Richter und Retter des Kosmos ist das Beste, was es diesseits der Ewigkeit für uns gibt. Dafür lohnt es sich, alles zu opfern – die Gesundheit, das Ansehen, das Einkommen, die Familie und das Leben eingeschlossen. Glaubst Du das?