Thema 49: Rache, nachtragend sein

Weitere Schlagworte: Vergeltung, mit gleicher Münze heimzahlen

Lernbibelvers

Sprüche 24,29

Biblische Kernaussagen

  • Gott erlaubt uns nicht, Böses mit Bösem zu vergelten, uns zu rächen (Römer 12,17.19) oder nachtragend zu sein (3Mose 19,18).
  • Rache ist Gottes Angelegenheit. Er ist der Rächer und Richter (Römer 12,19; Hebräer 10,30).
  • Statt uns zu rächen, sollen wir segnen (1Petrus 3,8.9), unseren Feinden Gutes tun (Römer 12,20), für sie beten (Lukas 6,28) und auf Gott „harren“, der uns retten wird (Sprüche 20,22).
  • Wir sollen uns nicht rächen und wir sollen noch nicht einmal (im Zorn) sagen, dass wir das tun werden (Sprüche 24,29).
  • Der Staat soll Böses bestrafen („trägt das Schwert“) und bekommt das Recht, als Gottes „Rächerin“ zu strafen (Römer 13,4.5).
  • Wenn wir unsere Feinde lieben und für sie beten, zeigen wir, wessen Kinder wir sind (Matthäus 5,45).
  • In Matthäus 5,38-42 lehrt Jesus, dass wir dem Bösen nicht widerstehen sollen. Es ist wichtig zu verstehen, dass es hier nicht um Selbstverteidigung geht1) und dass sich auch Christen zur Wahrung ihrer Rechte an staatliche Gerichte wenden dürfen (vgl. Apostelgeschichte 25,11). Als Kinder Gottes sind wir dazu berufen, die Gewaltspirale, die sich in dieser Welt dreht und immer weiter dreht, zu beenden.2)

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Eine Menge Action-Filme (aber auch Teenie-Schnulzen) leben von dem Motiv der Rache. Sprich mit Deinem Kind darüber, wenn Dir Rache als Beweggrund des Hauptdarstellers in einem Film auffällt.
  • Sprich mit Deinem Kind darüber, warum Rache falsch ist! (z. B. weil Gott gesagt hat, dass er rächen will; weil Menschen nicht „gerecht“ rächen; weil wir segnen sollen…)
  • Erkläre Deinem Kind, dass Gott den bestraft, der sich rächt.
  • Achte genau darauf, wie sich Dein Kind verhält, wenn ihm Böses widerfährt. Wehre jedem auf Vergeltung und Heimzahlen angelegten Reden und Handeln. Lies mit ihm 1Petrus 3,9-12. Welche Verheißungen bekommt der, der statt zu schimpfen segnet? (Antwort: ein gutes Leben, Gebetserhörungen, Gottes Freundschaft)
  • Wenn wir uns nicht rächen sollen, dann brauchen wir auch nicht nachtragend zu sein. Lehre Dein Kind, Böses bei Gott abzugeben, auf Gott zu „harren“ (vgl. Sprüche 20,22) und dem bösen Menschen etwas Gutes zu wünschen (= segnen). Es ist gut, wenn Kinder es lernen, Böses schnell zu vergessen. Natürlich ist ein solches Verhalten für die Menschen um uns herum unnatürlich, aber es ist das Beste für unsere Seele und für unsere Beziehung zu Gott.
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 29: „Der Truthahn“ oder auch Folge 47: „Kriemhilds Rache“,
  • oder „Die 3 vom Ast in Gefahr“ (Folge 13), Geschichte 2: „Waldemar in der Einsamkeit“. (Das Hörspiel kann im ERF Shop als Kassette oder CD erworben werden: ERF Shop)

Fragen zur Selbstreflexion

  • Bin ich ein nachtragender Mensch, der noch lange an das Unrecht denken muss, das ihm zugefügt wurde, und es dem Täter vorhält?
  • Habe ich die Lektion verinnerlicht, dass man segnen soll, wenn man unrecht oder falsch behandelt worden ist? Wann habe ich das letzte Mal tatsächlich konkret einen bösen Menschen gesegnet? Haben meine Kinder das mitbekommen?


1)
Der Schlag auf die rechte Wange ist ein Ausdruck übelster Beleidigung, aber kein Angriff auf das Leben.
2)
Predigt zum Thema: „Geliebter Feind“