Thema 48: Gutes Reden

Weitere Schlagworte: Ermutigung, die sanfte Antwort und das treffende Wort, Ermahnung, Ermunterung, Trost

Lernbibelvers

Epheser 4,29

Biblische Kernaussagen

  • Treffende Worte sind eine ganz große Hilfe, wenn es darum geht, Menschen zu ermutigen und sie zu trösten (Sprüche 12,25; 15,23; 16,24; 25,11).
  • „Eine sanfte Antwort wendet Grimm ab“, heißt es in Sprüche 15,1. Als Christen sind wir dazu berufen, dem Wachstum des Bösen durch unser Reden die Nährstoffe zu entziehen. Unser Reden soll von Milde (Philipper 4,5), Selbstbeherrschung (Sprüche 16,32), Barmherzigkeit, Liebe, Demut und Segen (1Petrus 3,8) durchdrungen sein.
  • Wenn wir reden, dann soll es für die Zuhörer zum Segen sein. Deshalb sollen wir Gutes sagen, statt zu kritisieren1) ; wir müssen uns überlegen, was der Andere braucht (Ermutigung, Trost, Ansporn), passende Worte finden, die zu seiner Situation passen, und dann durch unser Reden „Gnade“ in sein Leben bringen (Epheser 4,29).
  • Unser Reden untereinander soll von Weisheit (1Korinther 2,6.7; Kolosser 3,16) geprägt sein und Psalmen, Loblieder und geistliche Lieder (Epheser 5,19; Kolosser 3,16) sind ein Teil dieser geistgewirkten Kommunikation, die in einer Gemeinde normal sein soll.
  • Ermahnung (o. Ermunterung, Trost, Zuspruch - im Griechischen dasselbe Wort) ist im Neuen Testament allgegenwärtig und sie ist dann gut und richtig, wenn sie „in aller Langmut und Lehre“ (2Timotheus 4,2) geschieht. Menschen brauchen Ermahnung von geistlich reifen Freunden und gerade ein Gottesdienst oder Hauskreis kann dazu dienen, dass Menschen einen positiven Anstoß für ihr Leben erhalten (Hebräer 10,25).
  • Wenn wir reden, dann sollen wir „im Namen des Herrn Jesus“ (Kolosser 3,17) reden, was nichts Anderes bedeutet, als dass wir uns überlegen: „Was hätte Jesus jetzt gesagt?“, und dann genau das sagen.

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Man kann den Kindern gutes Reden nur beibringen, wenn man es selbst praktiziert. Wenn Du ein überkritischer, sarkastischer Mensch bist, dessen Worte nicht ermutigen, sondern entmutigen (vgl. Kolosser 3,21!), oder wenn Du gar nicht redest, sondern schweigst, dann bist Du für Deine Familie ein Fluch, solltest schleunigst Buße tun und gutes Reden lernen. Das Reden ist die Königsdisziplin in der Heiligung und ein Indikator für den Grad unserer geistlichen Reife (Jakobus 3,2; Mt 12,34.35).
  • Besprich mit Deinem Kind Sprüche 15,1 und Epheser 4,29. Überlegt gemeinsam, wie Ihr die dahinter liegenden Prinzipien umsetzen könnt. Überlegt auch, ob es Situationen in der Familie gab, wo die Prinzipien von der sanften Antwort oder vom guten ermutigenden Reden verletzt worden sind. Benutzt das Gespräch, um Euch gegenseitig zu vergeben.
  • Überlege, wie Du Psalmen, Loblieder und geistliche Lieder zu einem Bestandteil des Familienlebens machen kannst. (z. B. gemeinsames Singen, Kaufen von CDs mit Anbetungsliedern…)
  • Erkläre Deinem Kind, dass Ihr als Familie die Aufgabe habt, Menschen zu ermutigen. Überlegt Euch zusammen, wer gerade jetzt Ermutigung braucht, weil er krank ist, in Not ist, versagt hat, niedergeschlagen ist usw.! Macht eine Liste mit Namen und sammelt Ideen für gute Worte. Schreibt sie auf hübsche Postkarten und verteilt sie im nächsten Gottesdienst oder bei persönlichen Besuchen.
  • Wichtig: Sag Deinem Kind immer und immer wieder: „Ich habe Dich lieb!“. Denke es nicht nur, sondern sprich es aus und nimm es dazu in den Arm.2) Lass es Deine Nähe spüren und Deine Liebe hören.
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit deinem Kind „Die 3 vom Ast als Friedensstifter“ (Folge 12), Geschichte 3: „Unnötige Angst“ / „Die 3 vom Ast und die Freundschaft“ (Folge 8), Geschichte 6: „Die schönen Hässlichen“. (Die Hörspiele können im ERF Shop als Kassette oder CD erworben werden: ERF Shop)

Fragen zur Selbstreflexion

  • Wie rede ich? Bin ich ein Ermutiger, einer der Gnade austeilt, wenn er redet, oder öffne ich meinen Mund am liebsten, um zu kritisieren?
  • Weiß mein Kind, dass ich es lieb habe? Wann habe ich es ihm das letzte Mal gesagt?


1)
Natürlich gibt es Situationen, in denen Kritik und Korrektur angebracht sind, aber die deutsche Mentalität (besonders die Berliner) wartet viel zu lange mit dem Lob und ist viel zu schnell mit der Kritik. Und dabei ist es doch das Lob, das uns viel stärker ermutigt als es die Kritik kann. Wie sehr hungert jeder Mensch nach Anerkennung und Ermutigung. Das zu erkennen und es dann zu leben ist ein wichtiger Bestandteil echten geistlichen Lebens.
2)
Bei den Teenagern gibt es eine Zeit, wo sie das nicht mögen. Wir hatten die Regel, dass ich als Vater trotzdem täglich meine „daily hug“ bekam, also einen festen Drücker pro Tag. Im Nachhinein denke ich, dass das sehr gut war.