Thema 39: Armut und Reichtum

Weitere Schlagworte: Bescheidenheit, Genügsamkeit

Lernbibelvers

Hebräer 13,5

Biblische Kernaussagen

  • Die Bibel ist nüchtern genug, um die Gefahren von Armut und Reichtum zu beleuchten - beides ist gefährlich (Sprüche 30,8.9)! Deshalb warnt Gottes Wort eindringlich davor, reich werden zu wollen (Sprüche 23,4).
  • Nicht Armut an sich (vgl. Haggai 1,5-11!), aber Armut um des Reiches Gottes willen wird von Gott belohnt (Matthäus 19,27-30) und macht „glücklich“ (Lukas 6,21).
  • Armut ist kein Grund, schlecht oder minderwertig von sich zu denken (Jakobus 1,9). Gott hat gerade die Armen berufen (Jakobus 2,5).
  • Reichtum und wachsender Wohlstand bergen verschiedene Gefahren in sich: Bindung des Herzens an meinen „Schatz“ (Matthäus 6,19-21; Psalm 62,11), Hochmut und ein falsches Gefühl von Sicherheit (1Timotheus 6,17).
  • Der größte Gewinn im Leben ist kein Lottogewinn, sondern „Gottseligkeit mit Genügsamkeit“ (1Timotheus 6,6-8): ein Leben mit Gott, das sich auf Gott verlässt (Hebräer 13,5.6) und mit dem zufrieden ist, was Gott ihm gibt (Philipper 4,12.13).
  • Ein Leben nach Gottes Geboten führt in der Regel zu „Wohlstand“, weil die Dinge, die Gott fordert (z. B. Weisheit: Sprüche 8,18; Fleiß: Sprüche 10,4; Ehrlichkeit: 11,16b; Demut und Furcht des HERRN: Sprüche 22,4) die Verheißung des Reichtums in sich tragen und Gottes Segen reich macht (Sprüche 10,22).1)

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Lies mit Deinem Kind Haggai 1,5-11. Was war der Fehler der Israeliten? Warum waren sie arm? (Antwort: Ihre eigenen Interessen waren ihnen wichtiger als der Tempel Gottes.)
  • Lies mit Deinem Kind Matthäus 6,19-21. Was verbietet Gott und warum? Was ist das „Herz“? (z. B. mein Innerstes, was mich prägt; die Quelle meiner Gedanken und Gefühle)
  • Geh mit Deinem Kind auf einen Friedhof, lest ein paar Inschriften auf den Grabsteinen und sprecht über die Menschen in den Gräbern. Was haben sie jetzt noch von ihrem Wohlstand? Was können wir von ihnen lernen? (z. B., dass Wohlstand nicht das Wichtigste ist, weil wir ihn nicht mitnehmen können) Benutze den Spaziergang zu einem Gespräch über 1Timotheus 6,6.7.
  • Besuch mit deinem Kind eine Müllhalde und zeige ihm, was aus Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken wird. Sprich in diesem Zusammenhang mit ihm darüber, was es für andere Gegenden der Welt bedeutet, wenn wir immer mehr haben wollen.
  • Lass Dein Kind den Begriff „Genügsamkeit“ definieren. Was ist damit gemeint? (z. B. dass ich nicht immer mehr haben will, sondern mich bewusst einschränke und mit dem zufrieden bin, was ich habe) In 1Timotheus 6,8 heißt es, dass wir uns an „Nahrung und Kleidung“ genügen lassen sollen. Was ist damit gemeint? (Antwort: genug zu essen, Kleidung und eine Unterkunft2) ) Woher soll ein Christ seine Zufriedenheit beziehen? (Antwort: nicht aus einer Menge an Besitz oder besonders guten Lebensumständen, sondern aus der Tatsache, dass er ein Kind Gottes ist, dass seine Schuld bezahlt und seine ewige Zukunft gesichert ist)
  • Studiere mit Deinen Kindern den Begriff „Gottseligkeit“ in einem Kommentar oder einem Bibellexikon.3)
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit deinem Kind „Die 3 vom Ast und die Wahrheit“ (Folge 7), Geschichte 3: „Die Vogelscheuche“. (Die Hörspiele können im ERF Shop als Kassette oder CD erworben werden: ERF Shop)

Fragen zur Selbstreflexion

  • Bin ich dankbar für meinen Lebensstandard und zeige ich meinen Kindern diese Dankbarkeit?
  • Wann habe ich mich das letzte Mal gegen eine Steigerung meines Lebensstandards entschieden und auf etwas verzichtet, was ich mir hätte leisten können?


1)
Materieller Wohlstand ist kein Beleg für den Segen des Herrn, aber ein Leben nach den Geboten Gottes ist nicht nur für die Seele, sondern auch für den Geldbeutel gut.
2)
Der Begriff für „Kleidung“ umfasst auch die Unterkunft eines Menschen.
3)
Aus Jürgens Aufzeichnungen zu 2Petrus: „In den Pastoralbriefen steht „Gottseligkeit“ für das Leben, das echtes Christsein widerspiegelt. Die Gottseligkeit fußt in Christus (1Timotheus 3,16). Geistliches Leben ist ohne ihn nicht denkbar, weil es kein Modell, keinen Ursprung und kein Ziel hätte. Gottseligkeit erwächst aus der Erkenntnis der Wahrheit und guter Lehre (Titus 1,1; 1Timotheus 6,3). Ist jemand der Wahrheit beraubt, wird er auch falsch leben und Gottseligkeit mit falschen Inhalten füllen (1Timotheus 6,5.6), weshalb Irrlehrer auch nie mehr als nur eine „Form der Gottseligkeit“ haben (2Timotheus 3,5) und ihre Kraft – obwohl sie zu allen Dingen nützlich ist (1Timotheus 4,8) – nicht wahrhaben wollen (verleugnen; 2Timotheus 3,5). Gottseligkeit hat immer den ganzen Christen mit seinem Verhalten im Blick; sie ist nie auf gottesdienstliche Handlungen beschränkt. Deshalb muss man sich in ihr aktiv üben (1Timotheus 4,7) und sich bewusst für einen „gottesfürchtigen“ Lebensstil entscheiden (1Timotheus 6,11; Titus 2,12), indem man z. B. seine Eltern versorgt (1Timotheus 5,4). Fazit: Mit „Gottseligkeit“ wird das christliche Konzept eines neuen, geistlichen Lebens beschrieben, das den Glauben an Gott aufgrund der Wahrheit des Evangeliums mit der darausfolgenden logischen Konsequenz des Glaubensgehorsams in allen Bereichen des täglichen Lebens beinhaltet. Gottseligkeit ist Wissen und Tun, Glaube und Gehorsam, Herz und Hand.”