Thema 32: Frieden stiften, Streit schlichten

Lernbibelvers

Matthäus 5,9

Biblische Kernaussagen

  • Der Mensch lebt in der Regel mit anderen Menschen im Unfrieden (Römer 3,17) und ist ein Feind Gottes (Römer 5,10; 8,7; Jakobus 4,4).
  • Jesus kam als Friedefürst (Jesaja 9,6) und Herr des Friedens (2Thessalonicher 3,16) auf die Erde, um Frieden im umfassenden Sinn zu stiften (Johannes 14,27; Epheser 2,14). Er bringt einerseits das Evangelium des Friedens (Epheser 6,15), sodass wir mit Gott Frieden finden können (Römer 5,1), und andererseits die Kraft des Heiligen Geistes, damit wir miteinander in Frieden leben können (Galater 5,22).
  • Gott verheißt dem ein glückliches Leben, der wie Jesus Frieden stiftet (Matthäus 5,9). Deshalb sind Christen Gottes Gesandte (2Korinther 5,18.20), die Gottes Versöhnung anbieten und dem Streit in ihrer Umgebung ein Ende bereiten (Sprüche 6,19b). (Versöhnung kommt sprachlich von „Sühne“, nicht von „Sohn“! Es geht um Aussöhnung, um Frieden mit Gott.)
  • Christen sollen den Frieden mit allen Menschen suchen und ihm nachjagen (Psalm 34,15; Römer 12,18; Hebräer 12,14). Dabei gilt es zu verstehen, dass man nicht mit allen Menschen in Frieden leben kann (Römer 12,18). Die Grenze ist dort, wo es um Gottes Ehre und unseren Gehorsam ihm gegenüber geht. Dort sind keine Kompromisse möglich (Apostelgeschichte 5,29).
  • Wir sollen den Frieden der Stadt (= Einwohner) suchen, in der wir leben, und für sie beten (Jeremia 29,7; Psalm 122,6).
  • Es ist nicht weise, sondern gefährlich, wenn wir glauben, jeden Streit schlichten zu müssen (Sprüche 26,17; 1Petrus 4,15). Gott hat uns einen Wirkungskreis zugeteilt, in dem wir dienen können.
  • Ein friedvoller Umgang miteinander ist das Aushängeschild der Gemeinde. Friede in der Gemeinde ist viel wichtiger als kleinliches Gezänk über nebensächliche Fragen (Römer 14,17).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Lass Dein Kind die Tageszeitung auf Konflikte, Kriege und Streitgeschichten hin durchschauen. Es soll die entsprechenden Artikel markieren oder evtl. ausschneiden. Was lernen wir aus der Tageszeitung über den Charakter des Menschen? (z. B. dass der Mensch es einfach nicht schafft, in Frieden zu leben)
  • Nimm Dir Zeit, mit Deinem Kind darüber zu reden, was es heißt, ein „Friedensstifter“ zu sein (z. B. das Evangelium weitersagen, Streit vermeiden, Streit schlichten). Was bedeutet in diesem Zusammenhang Sprüche 26,17? Finde Beispiele für Situationen, die wir nicht schlichten sollten! (z. B. einen Streit zwischen Jugendbanden in der U-Bahn…) Warum ist es weise, sich nicht in jeden Streit einzumischen, obwohl wir doch Friedensstifter sein sollen? (z. B. weil nicht jeder jeden Streit schlichten kann)
  • Achte darauf, dass ein Streit zwischen Kindern vollständig geschlichtet wird. Dazu gehört es, dass der Schuldige ermittelt wird, dass der Schuldige um Vergebung für seine Sünde bittet (Achtung: „Um Vergebung bitten“ ist mehr, als ein halblautes, dahingemurmeltes „Entschuldigung“!) und dass ihm Vergebung zugesprochen wird. Diese Vorgehensweise ist mühsamer als „Hört mit dem Streiten auf!“ ins Kinderzimmer zu brüllen, aber sie ist der einzige Weg zu echter Gemeinschaft.
  • Als Friedensstifter sehnen wir uns danach, dass Menschen Frieden mit Gott finden. Wir sind Gottes Botschafter an eine verlorene Welt. Diese Leidenschaft für „persönliche Evangelisation“ müssen wir kultivieren und unseren Kindern vorleben. Lebe so, dass Deine Kinder Dich als einen Menschen erleben, der mit seinen(!) Möglichkeiten daran arbeitet, das Evangelium weiterzusagen. Vielleicht bist Du keiner, der evangelistische Hauskreise bei sich zu Hause abhalten kann, aber was hält Dich davon ab, einen evangelistischen Büchertisch zu starten? Lebe Evangelisation in Deinen Grenzen, rede mit Deinen Kindern über den Traum, dass durch Dich Menschen zum Glauben finden, betet als Familie für nichtchristliche Freunde, studiert und kauft evangelistische Flyer und Verteilbücher – letztlich ist es egal, was Ihr alles tut, aber lebt ein Leben, in dem Evangelisation ein wichtiger Bestandteil ist!1)
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 6: „Geht zum Zirkus” (Frieden stiften ist hier nicht das Hauptthema, kommt aber in einzelnen Szenen gut zum Ausdruck). (Das Hörspiel kann bei Gerth Medien als CD erworben werden: Gerth Medien)
  • oder „Die 3 vom Ast und die großen Vögel“ (Folge 11), Geschichte 1: „Revierstreit am See“. (Das Hörspiel kann im ERF Shop als Kassette oder CD erworben werden: ERF Shop )

Fragen zur Selbstreflexion

  • Erleben mich meine Kinder als Friedensstifter, der evangelisiert und dem Streit in seinem Umfeld keinen Raum lässt?
  • Nutze ich Streitsituationen in der Familie, um meinen Kindern echte Vergebung beizubringen?


1)
Als Eltern sind wir DIE Vorbilder für unsere Kinder. Wenn sich unser Herz nach Menschen ausstreckt, die verloren gehen, werden die Herzen unserer Kinder, dieses Ziel irgendwann aufgreifen. Wenn wir ihnen durch unser Leben vermitteln, dass uns das ewige Schicksal von Menschen eigentlich egal ist, dass wir nicht wirklich an das Evangelium glauben und dass uns Wohlbefinden wichtiger ist als irgendein anderes Ziel in unserem Leben, dann werden sie diese Art von feigem und selbstsüchtigem Christsein auch übernehmen. Es liegt an uns, unseren Kindern ein Vorbild zu sein und es sind nicht „Bekehrungen“, die zählen, sondern ehrliches Bemühen.