Thema 33: Schwören, die Wahrheit sagen

Lernbibelvers

Matthäus 5,37a

Biblische Kernaussagen

  • In der Bibel wird das Schwören nur bei Gott erlaubt (5Mose 6,13; 10,20).
  • Die Praxis zurzeit Jesu war die, dass man bei allen möglichen Dingen schwor (Matthäus 23,16-22) und dass genau festgelegt war, welche Eide einzuhalten waren und welche nicht. Einer solchen Praxis hält Jesus entgegen: „Schwört überhaupt nicht“ (Matthäus 5,33-37). In der Sprache soll es keinen Raum für Unwahrheit geben. „Es sei aber Eure Rede: Ja, ja! Nein, nein!“ (Matthäus 5,37).
  • Beim Schwören bringe ich zum Ausdruck, dass ich über mir eine höhere Instanz anerkenne, die mich im Fall eines Eidbruchs strafen soll. Ein Eid ist eine Selbstverwünschung. Nur Gott schwört bei sich selbst (Hebräer 6,13.16).
  • Unter Menschen ist der Eid dazu da, eine Aussage zu bekräftigen; er ist „ein Ende alles Widerspruchs“ (Hebräer 6,16). Bei Gott, der nicht lügen kann, ist der Eid ein zusätzlicher Beleg für die „Unwandelbarkeit seines Ratschlusses“ (Hebräer 6,17.18).
  • Dass Schwören prinzipiell erlaubt ist, wird daran deutlich, dass in der Bibel z. B. folgende Personen schwören: Gott (1Mose 22,16; Hebräer 6,14.16…); Jesus („Wahrlich, wahrlich“ oder „Amen, Amen“ ist eine Schwurformel); Paulus (z. B. Römer 1,9).
  • Typische alttestamentliche Schwurformeln lauten: „So wahr … lebt,…“ (z. B. der König, Gott, der HERR, der Pharao; z. B. 1Könige 17,12).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • In der Jugendkultur hört man oft den Satz „Ich schwöre!“, weil es so üblich geworden ist, einander zu belügen, dass solche Verstärkungen gebraucht werden, um überhaupt noch ernst genommen zu werden. Ein solcher Gebrauch des Schwörens erinnert an die Zeit Jesu und wir müssen unseren Kindern verbieten, so zu reden. Ein Schwur/Eid ist keine kleine Sache!
  • Lies und besprich mit Deinem Kind Hebräer 6,11-20. Wozu ist der Eid eines Menschen und wozu der Eid Gottes da? Worin unterscheiden sich die beiden voneinander? Denke mit Deinem Kind darüber nach, wann heute noch ein Eid gerechtfertigt wäre (z. B. Beamteneid, vor Gericht, als Bekräftigung einer Aussage in einem Streitfall).
  • Besprich mit Deinem Kind Matthäus 5,34. Warum reagiert Jesus so scharf auf die Schwurpraxis seiner Zeit? (Antwort: Weil es kein geordnetes Zusammenleben zwischen Menschen gibt, wenn der Eid als Bekräftigung der Wahrheit zum Lügen verwendet wird und weil Gott durch diese Praxis zu einem „Mittäter“ des Lügners wird.)
  • Erkläre Deinem Kind das Prinzip aus Matthäus 5,37. Wenn wir reden, dann sollen wir die Wahrheit sagen. Wir brauchen keinen bekräftigenden Zusatz, weil wir nicht lügen. Nur der Lügner braucht diese Art von Schwur und Jesus sagt, dass solches Reden „vom Bösen“ ist. Ein solcher Umgang mit Sprache erinnert an das Reden des Teufels. Aber Christen haben das nicht nötig! Wir sind dazu berufen, ehrlich zu reden und Sprache nicht zu missbrauchen. Es muss ein Ziel in unserem Leben sein, dass wir aufrichtig und liebevoll die Wahrheit sagen, ohne den Nächsten zu manipulieren oder zu belügen.

Fragen zur Selbstreflexion

  • Habe ich schon einmal einen Schwur gebrochen? Wann war das? Warum?
  • Wie leicht fällt es mir, mit Worten Menschen zu täuschen, ohne eine „volle“ Lüge zu gebrauchen? Wie sehr habe ich es mir angewöhnt, immer die Wahrheit zu sagen?