Thema 31: Ausflüchte, Ausreden, Richten

Weitere Schlagworte: anderen die Schuld in die Schuhe schieben

Lernbibelvers

Sprüche 28,13

Biblische Kernaussagen

  • Menschen, die ihre eigene Schuld nicht eingestehen können, sondern sie auf andere schieben, finden ihre eigenen Handlungen richtig (Sprüche 12,15; Sprüche 16,2; Sprüche 30,12). Da sich ihr Denken von Gottes Geboten entfernt, sind sie in Gottes Augen Narren.
  • Sie sind unehrlich und täuschen sich selbst (Jesaja 5,20.21). Statt auf sich selbst wütend zu sein, sind sie auf andere wütend und geben ihnen oder Gott die Schuld (Sprüche 19,3).
  • Die eigene Sünde muss vor Gott und den Betroffenen ehrlich bekannt und gelassen werden (Sprüche 28,13), dann wird Gott barmherzig sein und vergeben (1Johannes 1,9). Ein Mensch, der Schuld bekennt, übernimmt Verantwortung für seine Taten und zeigt damit geistliche Reife.
  • Wir sollen andere nicht richten, damit wir selbst nicht gerichtet werden (Matthäus 7,1-5).1) Wer andere richtet, um von seinen Fehlern abzulenken, tut etwas Verbotenes.
  • Menschen, die ehrlich zu ihren Fehlern stehen, werden von anderen geachtet (Sprüche 14,9).
  • Wenn Schuld nicht bekannt wird, kann Gott nicht segnen und der Erfolg im Leben bleibt aus (Sprüche 28,13). Nicht bekannte Sünde führt zur Trennung von Gott (Jesaja 59,1.2) bis hin zum Tod (Hesekiel 18,4). Ein Schuldiger, der seine Schuld leugnet, wird von Gott verabscheut (Sprüche 17,15).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Erkläre Deinem Kind, dass es jedem Menschen schwer fällt, Sünde zuzugeben. Der natürliche innere Widerstand muss überwunden werden und dazu brauche ich Gottes Hilfe. Da man nicht abschätzen kann, wie andere reagieren werden, erscheint das Leugnen der Schuld einfacher. Rede mit Deinem Kind über die Folgen von Ausflüchten, indem Du mit ihm die obigen Aussagen besprichst.
  • Bei Streit: Frage Dein Kind, was es getan hat. Erlaube ihm erst einmal nicht, zu erzählen, was der andere getan hat. Es soll erst einmal seine eigene Schuld eingestehen und Verantwortung für sein eigenes Tun übernehmen. Rede mit ihm darüber, was es bedeutet, zuerst den Balken aus dem eigenen Auge zu ziehen (Matthäus 7,1-5). Lobe Dein Kind, wenn es Schuld ehrlich zugibt.
  • Besprich mit Deinem Kind eine Geschichte aus der Bibel, in der Ausflüchte gemacht wurden: Adam und Eva (1Mose 3,12.13); Sarah (1Mose 16,5); Aaron beschuldigt das Volk Israel (2Mose 32,1-24, bes. V 22-24); Saul (1Samuel 15,1-23); Pilatus (Matthäus 27,24).

Fragen zur Selbstreflexion

  • Höre ich beim Streit meiner Kinder beide Parteien an und achte ich darauf, dass sich die Kinder beieinander für ihren Anteil am Streit entschuldigen und Gott um Vergebung bitten?
  • Mache ich bei einem Streit meinem Partner Vorwürfe, ohne meine eigene Schuld zuzugeben?


1)
Vorsicht: Natürlich müssen wir Sünde im Leben von Geschwistern ansprechen! Und die Gemeinde muss Sünde innerhalb der Gemeinschaft richten (1Korinther 5,12), aber Jesus beschreibt hier ein Richten, dem es gar nicht um das liebevolle(!) Zurechtbringen des Sünders geht, sondern um die eigene Selbstdarstellung. Wer richtet, um zu zeigen, wie toll er selbst ist, der soll besser gar nicht damit anfangen – der soll den Balken in seinem Auge betrachten und schweigen.