Thema 23: Streit, Zank, Konflikte

Weitere Schlagworte: Zwistigkeiten

Lernbibelvers

Sprüche 20,3

Biblische Kernaussagen

  • Mit Streit ist eine lautstarke Auseinandersetzung gemeint, nicht das ernste Gespräch, das in Sanftmut(!) überführen und zurechtweisen will (2Timotheus 2,24-26).
  • Streit ist Sünde (Sprüche 17,19) und ein „Werk des Fleisches“ (1Korinther 3,3; Galater 5,20).
  • Streit ist eine Sache der Narren und Dummköpfe. Ein wirklicher Mann und reifer Christ streitet sich nicht (Sprüche 20,3; Römer 13,13; 2Timotheus 2,24). Deswegen sollen Älteste, weil sie Vorbilder sind, nicht streitsüchtig sein (1Timotheus 3,2.3).
  • Die Bibel rät dringend, einen Streit so früh wie möglich, am besten noch vor seinem Entstehen, abzubrechen (Sprüche 17,14).
  • Streit ist Gift für jede Beziehung. Er verschließt das Herz des Anderen (Sprüche 18,19) und macht Gemeinschaft ungenießbar (Sprüche 17,1; 21,9).
  • Hinter Streit steckt nichts Gutes. Ein paar Haltungen, die zu Streit führen: Zorn (Sprüche 30,33); Habgier (Sprüche 28,25); Übermut (Sprüche 13,10); Falschheit (Sprüche 16,28); Lust (Jakobus 4,1); ein falsches Interesse an biblischen Streitfragen (2Timotheus 2,23) und Spott (Sprüche 22,10).
  • Ein Streit unter Christen ist eine so schlimme Sache, dass Paulus empfiehlt, sich lieber Unrecht tun zu lassen, als sich zu streiten (1Korinther 6,1.6.7).

Tipps für die Vermittlung und Erziehung

  • Sprich mit Deinem Kind über die Möglichkeiten, die es gibt, Konflikte nicht in einen Streit umschlagen zu lassen. (z. B. später über das Problem reden, wenn die Emotionen nicht mehr so aufgeheizt sind 1); weggehen 2); Unrecht erleiden…)
  • Lies mit Deinem Kind die Geschichten von Gideon und Jeftah (Richter 8,1-3; 12,1-6). Beide werden von den Ephraimitern provoziert, reagieren aber ganz unterschiedlich. Was macht Gideon richtig? (z.B.: Gideon geht nicht auf die Provokation ein und findet eine die Gemüter beruhigende Antwort, die eine weitere Eskalation verhindert.)
  • Lass Dein Kind den Begriff „Streit“ definieren (z. B.: Streit ist ein Konflikt, bei dem ich laut werde und nicht mehr sanftmütig mit dem Anderen reden kann) und denkt darüber nach, warum Streit Sünde ist. (z. B.: Streit ist ein Ausdruck von Bitterkeit, Zorn oder Hochmut und dient eher der Selbstdarstellung als der Problemlösung; Streit verhärtet Menschen, ändert sie aber nicht usw.)
  • Schicke ein Kind, das auf Streit aus ist, aus dem Zimmer (Sprüche 22,10).
  • Beendet einen Streit in der Familie in dem Moment, wo er anfängt. Führt wöchentliche Familienbesprechungen ein, auf denen Ihr kritische Themen als Familie besprecht und zu gemeinsamen(!) Lösungen kommt, die für alle verbindlich sind (auch für die Eltern).
  • Streitet Euch nicht als Ehepaar. Geschieht es doch, dann tut es nicht vor den Kindern. Tut Ihr es vor den Kindern, dann informiert sie darüber, dass Ihr Euch wieder versöhnt habt. Kinder brauchen die Sicherheit einer Familie, und Streit zwischen den Eltern macht Kindern Angst. Vergesst nicht, dass Eure Kinder in der Schule permanent mit Kindern konfrontiert werden, deren Eltern geschieden sind!
  • Wer einen Streit beginnt – unabhängig vom Grund dafür –, muss um Vergebung bitten. Das gilt für die Kinder wie für die Eltern. Baut eine Familienatmosphäre, in der nicht gestritten wird, sondern in der man nach biblischen Kompromissen für ein angenehmes Zusammenleben sucht.
  • Zur Vertiefung höre und besprich mit Deinem Kind „Freddy der Esel“ – Folge 9: „… geht auf große Fahrt” oder auch Folge 12: „Streit in Afrika“. (Das Hörspiel kann bei Gerth Medien als CD erworben werden: Gerth Medien)
  • oder „Die 3 vom Ast und das Böse“ (Folge 5), Geschichte 5: „Panzer und Blaubeeren“. (Das Hörspiel kann im ERF Shop als Kassette oder CD erworben werden: ERF Shop )

Fragen zur Selbstreflexion

  • Habe ich eine biblische Sicht zum Thema „Streit“? Hasse ich die lautstarke Auseinandersetzung, und tue ich alles dazu, um sie zu vermeiden?
  • Bitte ich meinen Ehepartner und/oder die Kinder um Vergebung, wenn ich laut werde? Auch dann, wenn ich inhaltlich Recht habe?


1)
Dieser Tipp ist auch für eheliche Streitigkeiten aller Art hilfreich. Es lohnt sich, bei Konflikten das Problem aufzuschreiben und es ein paar Tage später auf geeignete Weise (z. B. beim Eheabend) in Ruhe(!) anzusprechen. Oft – wirklich oft – haben wir erlebt, dass scheinbar riesige Probleme in wenigen Tagen dramatisch an Wichtigkeit verloren haben.
2)
Natürlich ohne dabei die Tür lautstark hinter sich zuzuschmeißen!